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Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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23.23. Noch zwei Minuten – und Captain Romen würde mit der Ares I, wie abgesprochen, seinen einsamen, aussichtslosen Angriff auf SALOMON 76 fliegen.
    Wie mochte es ihm zumute sein?
    Wo es was zu gewinnen gibt, mag es leicht sein, den Helden zu spielen. Doch um sich selbst als Köder hinzuwerfen – dazu bedarf es der gefestigten Tapferkeit und einer unerbittlichen Selbstdisziplin.
    Noch eine Minute – und SALOMON 76 würde Alarm schlagen. Und ein ganzes schwerbestücktes Raumgeschwader hielt sich bereit, sich auf den Angreifer zu stürzen.
    Eintragung in das Bordbuch Ares I
    Für das nachstehend beschriebene Gefecht übernehme ich, Grischa Romen, Captain (VEGA), die ausschließliche Verantwortung.
    Um 23.24 erging der Befehl »Klarschiff zum Gefecht«.
    Um 23.25 Uhr setzte ich zum Angriff auf SALOMON 76 an, es gelang mir jedoch nicht, mich dem Angriffsziel auf Gefechtsentfernung zu nähern.
    Nur wenige Augenblicke nach meinem Angriffsbefehl erhielt ich vom RC (Lieutenant Simopulos) die Meldung über das Vorhandensein einer Vielzahl von Kontakten.
    Der gegnerische Pulk – in der Stärke eines Geschwaders – näherte sich der Ares I mit großer Geschwindigkeit.
    Bis ca. 23.28 Uhr hielt ich den eingesteuerten Kurs bei, dann zog ich es vor, zunächst einmal abzudrehen und mein Heil in einer vorgetäuschten Flucht zu suchen.
    Dieses Manöver schlug fehl.
    Der Angriffspulk – bestehend aus computergesteuerten, unbemannten Taurus-Zerstörern – fiel fächerförmig auseinander.
    Während ein Dutzend Zerstörer mir den Rückzug abzuschneiden trachtete, eröffnete das Gros ohne jede Warnung das Feuer.
    Vorübergehend übergab ich die Gefechtsleitung an den Kampfcomputer, doch nach einem überraschenden Anfangserfolg (ein angreifender Zerstörer zerstört, ein anderer beschädigt), war auf den Kampfcomputer kein Verlaß mehr, und ich übernahm erneut die Führung.
    Ares I befand sich zu diesem Zeitpunkt im konzentrierten Feuer, und lediglich ihrer platinierten Panzerung ist es zu verdanken, daß sie nicht in Stücke geschossen wurde.
    Unter Ausnützung des den Taurus-Zerstörern überlegenen Triebwerks gelang es mir, das Schiff aus dem gegnerischen Feuer zu lösen und den Abstand zwischen der Ares I und den Verfolgern zu vergrößern.
    Die Schäden, die das Schiff davongetragen hatte, waren beträchtlich.
    Dennoch setzte ich gegen 23.35 (ca.) ein zweites Mal zum Angriff auf SALOMON 76 an.
    Diesmal geriet ich auf Anhieb in den Pulk der Verteidiger hinein und mußte eine Anzahl schwerer und schwerster Treffer einstecken.
    Ich erwiderte das Feuer mit KL, wodurch mindestens vier der Taurus-Zerstörer vernichtet wurden.
    Dieses zweite Gefecht stellte die bessere Computer – Taktik der Taurus-Zerstörer klar unter Beweis. Es gelang mir nicht mehr, mich aus ihrer Umklammerung zu lösen.
    Um 23.39 (Registration) war Ares I nur noch ein Wrack.
    »Dreiundzwanzig Uhr fünfundzwanzig!« Auch Captain Eckmann hatte die Uhr nicht aus den Augen gelassen. »Mark, es ist so weit!«
    Ich reichte ihm die Hand. »Viel Glück, Willi!«
    »Dir auch, Mark.«
    Professor Kalaschnikow, die beiden Lieutenants, Sergeant Dahlsen und ich bestiegen das Dingi – mit Ausnahme des Professors allesamt bis an die Zähne bewaffnet. Diesmal würde der Kampf unvermeidlich sein.
    Captain Eckmann hatte die Fahrt aus dem Schiff genommen. Die Titan schwebte knapp über der nächtlichen Erde.
    Im Lautsprecher knackte es. »Alles klar, Mark?«
    Ich warf einen letzten Blick auf meinen winzigen Stoßtrupp. Auf diese Männer war Verlaß. Sie alle wußten, worum es ging und was alles auf dem Spiel stand.
    »Alles klar, Willi!«
    »Dann nochmals – Gott befohlen!«
    Ein gedämpftes Fauchen – und das Dingi glitt aus dem Leib der Titan hervor.
    Das Triebwerk zündete, und ich übernahm das Steuer.
    Wir waren auf uns allein gestellt.
    Captain Eckmann hatte seinen Beitrag geleistet. Nun setzte er seinen unterbrochenen Landeanflug mit der Titan fort.
    Was mochte ihn erwarten?
    Wahrscheinlich die sofortige Verhaftung. Für einen entsprungenen Gefangenen und zwei gefesselte und halberfrorene Polizisten ließ sich schwerlich eine glaubwürdige Entschuldigung finden. Auch sein Schicksal und das seiner Crew lag fortan in unserer Hand.
    Es gab kein Zurück mehr. Der Rubikon war überschritten.
    Wie ein Dieb in der Nacht kehrte ich heim in meine Stadt.
    Ich flog tief, knapp über dem Erdboden, folgte den Straßenschluchten und den Kanälen und hielt bei all dem unbeirrbar
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