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Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Salomon 76 (Weltraumpartisanen) (German Edition)
Autoren: Mark Brandis
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Rauch gehüllt hatte. Anfangs wollte ich es nicht glauben. Aber die Rauchschwaden, die aus dem Computer hervorquollen, wurden dichter und dichter.
    Ich atmete sie ein, hustete und rang nach Luft.
    Sekunden später stand Metropolis I in Flammen. Ich rannte bereits zurück zur Tür.
    »Lieutenant Minkowski, Sergeant Dahlsen – aufhören zu schießen! Wir ergeben uns!«
    An ihnen vorüber trat ich hinaus auf den Gang, eingehüllt in Rauch und Flammenschein, und hob die Hände.
    Eintragung in das Bordbuch Ares 1
    Um 23.40 (ca.) formierten sich die Taurus-Zerstörer zu einem voraussichtlich letzten Stoß.
    Ich nutzte die kurze Gefechtspause, um alle Stationen vom verzweifelten Zustand des Schiffes in Kenntnis zu setzen. Gemeinsam sprachen wir ein Gebet.
    Die Ares I auf Gefechtsposition zu bringen, gelang nur sehr unzulänglich. Es war mir klar, daß wir bei diesem Stand der Dinge die nächsten Minuten nicht überleben würden.
    Als das gegnerische Geschwader zurückkehrte, verfeuerte ich die letzte Energie und wartete auf das Auseinanderbrechen des Schiffes.
    Zu meiner höchsten Überraschung jedoch fiel das angreifende Geschwader plötzlich auseinander. Ich registrierte einige schwere Kollisionen zwischen den einzelnen Zerstörern.
    Das Gros verstreute sich, ohne auch nur noch einen Schuß abgegeben zu haben, in der Weite des Raumes.
    Der einheitliche Wille, der alle diese Schiffe bislang dirigiert hatte, schien nicht mehr zu existieren.
    Da Ares I mittlerweile vollends manövrierunfähig war, wies ich Lieutenant Xuma an, eine Notantenne zu ziehen, wonach ich auf Gedeih und Verderben einen offenen SOS-Ruf absetzte.
    Der Erste Bordingenieur hatte sich soeben außenbords begeben, als in der Richtung von SALOMON 76 plötzlich eine ungeheure Sonne am Himmel zu stehen schien. Die Blendung war von höchster Intensität. Nach einigen Sekunden erlosch das Phänomen.
    SALOMON 76 verbrannte um 23.44 Uhr Metropolis Zeit.
    gez. Grischa Romen, Captain (VEGA)

Kapitel 17
    Nie in meinem Leben, schien es mir, hatte ich ein schöneres Schiff gesehen als diese plumpe Najade. Aus einem mildblauen, sonnigen Herbsthimmel schwebte sie herab, gezeichnet vom langen Flug durch endlose Räume und unbarmherzige Meteoritenstürme. Einen Atemzug lang stand sie regungslos über der Rampe, fauchend und rüttelnd, als könnte sie sich nicht entschließen – dann begann sie mit dem Heck voraus zu sinken und setzte schließlich federleicht auf.
    Ich verließ die geschützte Galerie.
    Ein blauuniformierter Polizist vertrat mir den Weg. »Augenblick, Sir!« Er sprach höflich, aber bestimmt, und seine Miene verriet, daß er gewillt war, seine Pflicht zu tun. »Wo wollen Sie hin?«
    »Zur Rampe!«
    Der Polizist wich nicht von der Stelle. Knapp und sachlich, jeden Widerspruch von vornherein im Keim erstickend, stellte er fest: »Bedaure, Sir. Der Platz ist für Unbefugte gesperrt.«
    Ich zückte meinen Ausweis.
    Der Polizist kontrollierte ihn und gab ihn mir zurück. Seine Miene entspannte sich. Er salutierte und trat zurück. »Verzeihung, Commander«, sagte er, »das konnte ich nicht wissen!«
    Ich rannte bereits an ihm vorüber.
    Vom Bodenpersonal umringt, fuhr die Najade ihre Schleuse auf.
    Als einer der ersten ging John Harris von Bord. Er trug demonstrativ noch immer die graue Lagerkluft eines Uranus-Häftlings. Er hatte sich nicht verändert. Ungebrochen an Leib und Seele, kehrte er nach Metropolis zurück. Er erkannte mich, und wie es seine Art war, fuhren seine buschigen Augenbrauen leicht in die Höhe.
    Er reichte mir mit festem Druck die Hand. »Später werden wir miteinander reden, Commander«, sagte er mit jener knarrenden Stimme, die mir so vertraut war. »Ich erwarte Sie in meinem Büro – sobald Sie Zeit haben.«
    Ein VEGA-Transporter schwebte heran und nahm ihn auf.
    Vor der Najade blieb ich stehen und hob den Blick. Ich sah einen Schopf roter Haare und ein Paar grüner Augen.
    »Mark!«
    »Ruth!«
    Ich stieß einen Mechaniker zur Seite, schwang mich über die Absperrung, stürzte die Treppe hinauf und schloß Ruth in die Arme.
    ***

    Armin Rößler
    Entheete
    Nominiert für den Deutschen Science Fiction Preis 2007 und den Kurd Laßwitz Preis 2007
    Als Chrom auf dem Planeten Enthee spurlos verschwindet, ruft das den Argonomen Aulden auf den Plan. Er und sein gewaltiges Raumschiff scheinen nicht nur den menschlichen Besatzern Enthees sehr ungelegen zu kommen. Offiziell gilt das bedeutungslose System am Rand der Galaxis zwar als befriedet,
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