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Marianowicz-Methode

Marianowicz-Methode

Titel: Marianowicz-Methode
Autoren: M Marianowicz
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Wirbelzement, Spreizer & Endoskope
    Wirbelkörper restaurieren (Vertebroplastie, Kyphoplastie, Vesselplastie)
    Flüssiger Zement – das klingt ein bisschen nach Hausbau, ist aber eine gute Möglichkeit, um gebrochene Wirbel oder durch Osteoporose morsche Wirbelkörper wieder zu kitten. Osteoporotische Frakturen heilen allerdings auch auf natürlichem Wege recht gut. Natürlich kommt bei dieser
Methode kein normaler, sondern ein spezieller Wirbelzement zum Einsatz. Der wird über eine Sonde und unter Sichtkontrolle direkt in den brüchigen Wirbelkörper injiziert und härtet dort innerhalb kurzer Zeit aus (Vertebroplastie). Das richtet den Wirbelkörper wieder auf und stabilisiert ihn. Problematisch kann es werden, wenn der Knochenzement in eine Vene oder den Spinalkanal fließt. Dann kann es zu Lähmungen oder, bei einer Leckage in Blutgefäßen, sogar zu einer Embolie kommen.
    Sicherer, aber auch rund zehnmal so teuer sind verfeinerte Verfahren wie die Kyphoplastie oder die Vesselplastie. Bei der Kyphoplastie wird zunächst ein Ballon in den Wirbelkörper eingebracht und aufgepumpt. Erst dann wird der Wirbelzement mit weniger Druck in die durch den Ballon vorgeformte Höhle gedrückt. Dadurch kommt es seltener zum Austritt von Zement in den Wirbelsäulenkanal. Bei der Vesselplastie kommt statt eines Ballons ein ballonähnliches Netz zum Einsatz. Nach dem Eingriff sind die Patienten fast augenblicklich schmerzfrei oder schmerzarm. Das macht ein sofortiges Muskelaufbautraining und Krankengymnastik möglich und erspart das langwierige Tragen eines starren Korsetts.
    Wichtig: Eine Behandlung mit Knochenzement macht nur bei einem relativ frischen Wirbelbruch innerhalb der ersten zehn Tage wirklich Sinn.
    Kassenleistung? Ja.
    X-Stop ® /Coflex & Co.
    Jeder Spinalstenose-Patient fühlt sich augenblicklich besser, wenn er sich nach vorne beugt. Denn dadurch werden die gelben Bänder gestrafft, der Epiduralraum erweitert und die Schmerzen sowie Gehstörungen verbessert. Mein früherer Chef hatte dazu immer einen martialisch anmutenden Spruch auf den Lippen: »Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich den Patienten einfach einen Holzkeil zwischen die Dornfortsätze schlagen.« Das klingt vielleicht ein wenig drastisch, von der Idee her hatte er aber völlig recht. Und ähnlich wie ein Holzkeil – natürlich in verfeinerter Form – arbeiten moderne Spreizer wie X-Stop ® , Coflex & Co. Diese Hightech-Ersatzteile aus Titanlegierungen funktionieren wie ein Abstandhalterzwischen den Dornfortsätzen, strecken so die Wirbelsäule und erweitern den zu engen Epiduralraum. Leichte bis mittelgradige Spinalstenosen lassen sich so hervorragend behandeln. Teilweise werden die Patienten nach diesem kleinen Eingriff in Kurznarkose in kürzester Zeit schmerzfrei oder haben zumindest deutlich weniger Schmerzen. Aufgrund meiner Erfahrung ziehe ich den Coflex dem X-Stop ® vor. Hier erfolgt die Verankerung nämlich nicht nur zwischen den Dornfortsätzen, sondern zwischen den Wirbelbögen. Das sorgt insgesamt für eine bessere Stabilität.

    Manchmal sinnvoll: Spreizer halten die Wirbel auf Abstand
    In den letzten Jahren wurden Spreizer allerdings viel zu inflationär eingesetzt. Teilweise sieht man sie im Rücken von Patienten auf zwei oder drei Etagen. Leider auch bei Rückenleidenden, bei denen die Beschwerden gar nicht von der Spinalstenose kamen …
    Kassenleistung? Ja.
    Endoskopische Eingriffe
    Endoskopische Eingriffe, auch minimalinvasive Chirurgie (MIC) oder Schlüsselloch-Chirurgie genannt, boomen in vielen Bereichen. Man entfernt so heute elegant, schonend und narbenarm Darmpolypen, einen entzündeten Blinddarm, Gallensteine oder schaut sich die Eierstöcke auf Verwachsungen an. Über einen oder mehrere winzige Schnitte werden dabei in örtlicher Betäubung oder einer kurzen Vollnarkose winzig kleine Instrumente wie Scheren und Laser samt einer Mini-Kamera eingeführt, und man operiert unter Sicht am Bildschirm. In Sachen Rücken haben sich endoskopische Operationen allerdings nicht im gleichen Maß wie die moderne und sehr effektive Mikrotherapie (siehe 3. Stufe) bewährt.
    Eine zukunftweisende Methode allerdings ist die Epiduroskopie. Dabei wird mit einem ultrafeinen, flexiblen Katheter, an dessen Spitze eine winzige
Kamera sitzt, eine Spiegelung des Wirbelsäulenkanals vorgenommen. Über dieses Epiduroskop können auch Spülungen vorgenommen, entzündetes Gewebe behandelt und Katheter zielgenau gelegt werden. Auch das
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