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Marianowicz-Methode

Marianowicz-Methode

Titel: Marianowicz-Methode
Autoren: M Marianowicz
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sollten unbedingt Leber- oder Nierenerkrankungen berücksichtigt werden. Und: Alkohol kann die dämpfenden Eigenschaften beider Medikamente extrem verstärken.
    Dosis: Diese ist unterschiedlich und wird vom Arzt bestimmt, da es sich um verschreibungspflichtige oder sogar unter das Betäubungsmittelgesetz fallende Medikamente handelt.
    2. Stufe: Injektionen/ interventionelle Schmerztherapie
    Bei der interventionellen Schmerztherapie werden Schmerzmittel direkt an den Ort des Geschehens gespritzt, also an die gereizte Nervenwurzel. Das machen wir natürlich nicht blind, sondern immer unter Sicht, entweder unter dem C-Bogen oder bei einer Computer- oder Kernspintomografie.
Das ist Pflicht und gibt uns und dem Patienten die Sicherheit, die Medikamente genau an die Stelle zu bringen, an der sie wirken können, und keine zusätzlichen Verletzungen auszulösen. Dadurch haben wir eine Komplikationsrate, die gegen null geht. Die interventionelle Schmerztherapie kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Schmerzen trotz Gabe von innerlichen Schmerzmitteln nicht besser werden oder unerträglich bleiben und auch sonstige Therapien der 1. Stufe nicht den gewünschten Erfolg bringen. Bewährt hat sie sich auch bei Patienten, die mit starken Schmerzen ab Stufe 4 (auf einer Skala von 0 bis 10) auf der visuellen Schmerzskala zu mir kommen.
    Neben Schmerzmitteln sind auch Injektionen von körpereigenen Stoffen wie Eiweißen oder Hyaluronsäure möglich. Sie stärken das Immunsystem und haben eine entzündungshemmende und knorpelschützende Wirkung. Oder sie wirken – wie Hyaluronsäure – als Gleitmittel, das verschlissene Gelenke wieder schmiert und Bewegungen schmerzfreier macht.
    80 Prozent unserer Patienten kann mit einer Therapie der Stufe 2 geholfen werden. Sie werden langfristig schmerzfrei – und das ohne Mikrochirurgie oder gar eine große Bandscheibenoperation mit den entsprechenden Nebenwirkungen.
    Peridurale oder epidurale Injektion (kaudale Überflutung) sowie periradikuläre Injektion
    Ganz genau weiß man heute noch nicht, wie diese Injektionen, Spülungen oder Überflutungen genau wirken. Wichtig aber ist, dass sie wirken. Bereits in den 1930er-Jahren konnte nachgewiesen werden, dass alleine der Spüleffekt Entzündungsbotenstoffe beseitigt und so zu einer Schmerzlinderung führt. Zudem kommt es durch die Injektionen zu einer maximalen Abschwellung der entzündeten Strukturen; so kann sich die Nervenwurzel an die neuen Verhältnisse anpassen und reagiert dadurch weniger gereizt. Auch das macht den Patienten schmerzfreier. Entscheidend bei der Schmerzlinderung ist auch die Steigerung der Durchblutung, das merkt der Patient kurz nach der Injektion, wenn sich ein wohlig-warmes Gefühl
in den Beinen und Armen ausbreitet. Außerdem führen solche Injektionen zu einem Abbau eines Teils des Fettgewebes, das den Epiduralraum auskleidet. Auch das schafft mehr Platz für die gereizte Nervenwurzel. Zu wie viel Prozent diese einzelnen Faktoren am Gesamtprozess der Schmerzlinderung und Entzündungshemmung beteiligt sind, weiß man heute allerdings noch nicht. Insgesamt kann man sagen, dass es durch die Injektion zu einer schnellen Abschwellung des entzündeten Gewebes und damit zu einer raschen Schmerzlinderung kommt.
    Bei der eigentlichen Behandlung spritzt der in Schmerztherapie erfahrene Arzt einen hochwirksamen Cocktail aus einem örtlichen Betäubungsmittel, Kochsalzlösung, Enzymen, schmerzlindernden sowie entzündungshemmenden Wirkstoffen. Und zwar direkt an die gereizte Nervenwurzel, von der der Schmerz ausgeht. Das Ganze findet unter sterilen Bedingungen vergleichbar denen bei einer normalen Operation statt. Damit der Arzt genau sieht, wo die betroffene Nervenwurzel genau sitzt, bekommt der Patient zur größtmöglichen Sicherheit vorher ein Kontrastmittel gespritzt. Das Ganze kann so wunderbar auf einem Monitor kontrolliert werden. Erst wenn die Schmerzquelle sicher aufgespürt ist, wird der Medikamenten-Mix injiziert.
    Je nachdem, wo die Injektion gesetzt wird, heißt die Methode peridural (Zugang auf Höhe der Bandscheiben), epidural (Zugang vom Steißbein in den Wirbelkanal, auch kaudale Überflutung genannt) oder periradikulär (Zugang direkt an den Nervenaustrittspunkten). Die meisten Patienten fühlen sich bereits direkt nach dem Mini-Eingriff deutlich besser und schmerzfreier.
    Vorteil der Methode: Sie wird ambulant in der Praxis durchgeführt, dauert bei einem geübten Behandler nur wenige Minuten, und der
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