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Marianowicz-Methode

Marianowicz-Methode

Titel: Marianowicz-Methode
Autoren: M Marianowicz
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Patient braucht nicht mal eine Narkose, sondern lediglich eine lokale Betäubung. Er ist danach also sofort wieder relativ fit. Das ist besonders für ältere Patienten mit zusätzlichen Erkrankungen ein Segen, denn bei Ihnen ist das Operationsrisiko deutlich höher als bei jüngeren, gesunden Menschen.
    Die übliche Behandlung umfasst drei bis fünf Injektionen. Die finden anfangs im Abstand von zwei bis drei Tagen statt, danach vergrößern sich
die Abstände auf eine Woche und zum Schluss auf bis zu zwei Wochen. So dauert die ganze Therapie rund acht Wochen.
    Wichtig zu wissen, besonders für ungeduldige oder leidgeprüfte Patienten: Der Schmerzabbau verläuft in Wellen und ist nicht linear. Also sollten Sie nicht zu früh resignieren, wenn der Schmerz anfangs abebbt und dann noch einmal wieder stärker wird. Die Resultate sind allerdings vielversprechend: 80 Prozent aller Patienten mit Schmerzen in der Lendenwirbelsäule werden so innerhalb von kurzer Zeit schmerzfrei, bei Halswirbelsäulenpatienten sind es sogar über 90 Prozent. Die Ergebnisse sind am Nacken sogar so gut, dass wir pro Jahr weniger als fünf Patienten zur offenen Operation schicken müssen.
    Kassenleistung? Ja.
    Facetten-Infiltration
    Sind die kleinen Facettengelenke durch eine Arthrose verändert, behandelt man sie genauso wie Arthrosen am Knie oder an der Hüfte. Man spritzt entweder Lokalanästhetika in Kombination mit Kortison, Hyaluronsäure als Gleitmittel und Ersatz für die Gelenkschmiere oder auch Orthokin, also körpereigenen Eiweißstoff (Seite 226). Je nach verwendetem Medikament und Krankheitsbild sind in der Regel drei bis fünf Behandlungen nötig.
    Kassenleistung? Ja.
    Hyaluronsäure-Injektion
    Hylaronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Bindegewebes, auch die Gelenkflüssigkeit besteht zu großen Teilen daraus. Normalerweise ist diese Schmiere relativ dickflüssig und sorgt dafür, dass die Gelenke nicht schmerzhaft direkt aneinanderreiben. Bei einer Arthrose wird sie allerdings dünn wie Wasser und hat deshalb keine Schmierwirkung mehr. Knochen reibt dann auf Knochen – das tut natürlich weh. Spritzt man Hyaluronsäure direkt in das schmerzende Gelenk, wirkt das
wie das körpereigene Gleitmittel und der Schmerz lässt nach. Bewährt haben sich diese Injektionen neben der Knie- und Hüftarthrose auch bei Arthrose der Facettengelenke.
    Kassenleistung? Ja.
    Injektionen von körpereigenen Stoffen
    Diese Hightech-Methode kommt aus der Molekularbiologie und ist äußerst vielversprechend. Bei der sogenannten Orthokin-Therapie werden körpereigene Eiweißstoffe in Wirbelgelenke oder an die entzündete Nervenwurzel gespritzt. Für diese Therapie muss dem Patienten zunächst mit einer speziellen Spritze ein wenig Blut abgenommen werden. Es enthält nämlich einen wahren Wunderwirkstoff, das Anti-Interleukin-1. Diese Substanz ist im Körper der Gegenspieler von knorpelabbauenden Stoffen und hemmt gleichzeitig entzündungsfördernde und gelenkzerstörende Botenstoffe des Immunsystems. Die Spezialspritze ist innen mit sogenanntem Immunglobulin beschichtet. Es regt die Blutzellen zur verstärkten Produktion von Anti-Interleukin-1 an. Wenn genügend dieser Substanz im Labor entstanden ist, wird der Wunderstoff wieder isoliert, in Spritzen abgefüllt, zunächst eingefroren und bei Bedarf gespritzt.
    Die Orthokin-Therapie eignet sich besonders für Arthrosepatienten, bei stärkeren oder häufig wiederkehrenden Ischiasbeschwerden, aber auch bei gereizten Nerven nach einem Bandscheibenvorfall. Fünf bis acht Injektionen mit diesem körpereigenen Supertalent sind nötig für eine anhaltende Verbesserung, die zwischen ein und drei Jahren anhält. Ein großer Vorteil der Methode ist, dass es sich bei Anti-Interleukin-1 um eine körpereigene Substanz handelt, die keinerlei Nebenwirkungen hat und selbst bei Patienten mit Medikamentenunverträglichkeiten in der Regel bedenkenlos eingesetzt werden kann.
    Eine Variante der Orthokin-Therapie ist das sogenannte autologe konditionierte Plasma (ACP), ein Konzentrat aus körpereigenen Blutplättchen (Thrombozyten) und Wachstumsfaktoren. Auch das ACP wird aus Eigenblut gewonnen, das zentrifugiert wird. Das sich dadurch absetzende
thrombozytenreiche Plasma wird dann mittels einer Doppelkammerspritze injiziert.
    Kassenleistung? Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die rund 1000 Euro teure Therapie bisher leider nicht, private Kassen beteiligen sich auf Antrag.
    3. Stufe:
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