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Marianne & David (German Edition)

Marianne & David (German Edition)

Titel: Marianne & David (German Edition)
Autoren: Reimund J. Dierichs
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näherte, begann er, an seiner Vorhaut zu reiben. Sein Körper war so voller Spannung, dass es nicht einmal zwanzig Sekunden dauerte, bis das milchige Sekret auf seine Brust spritzte. Nur Bruchteile später ergoss sich Patrick in ihm.
    Wohl eine Viertelstunde lagen sie engumschlungen neben-einander, siamesischen Zwillingen gleich, da das Sperma ihre Körper an mehreren Stellen zusammengeschweißt hatte. Bevor sie zum letzten Mal in dieser Nacht einschliefen, sagte Patrick ein leises: „Danke. Das war wunderschön.“
    Sie wachten um viertel vor sieben auf, genau zu der Zeit, die sie eingeplant hatten. Beide hatten sich darauf geeinigt, auf die terrorisierenden Geräusche eines Weckers zu verzichten, der süße Träume häufig abrupt beendete und den Tag mit völliger Orientierungslosigkeit beginnen ließ.
    Janni hatten ihnen angeboten, ein Frühstück vorzubereiten. Zwar verspürte keiner von beiden wirklich Appetit, aber der Kaffee tat gut, und nach der ersten Tasse schmeckten auch die beiden Milchbrötchen, die auf ihren Tellern lagen. Für unterwegs hatten sie Äpfel und Bananen eingepackt. Und natürlich zwei große Flaschen mit Mineralwasser.
    „ Als ich das erste Mal durch die Vikos gegangen bin“, erzählte Patrick, „sind wir schon am frühen Morgen um 6.00 Uhr los. Damals gab' s noch keinen durchgehenden Pfad. Wir mussten meistens das Bachbett benutzen, was hieß, über glitschige Felsbrocken zu klettern und manchmal Umwege in Kauf zu nehmen, wenn sich an einigen Stellen im Voidomatis das Wasser aufgestaut hatte. Sieben Stunden haben wir damals gebraucht.“
    „ Wie kommen wir eigentlich von anderen Ende wieder hierher zurück?“ wollte David wissen.
    „ "Eine Möglichkeit ist, die gesamte Strecke zurückzulaufen.“
    Davids Gesicht war anzusehen, dass sich seine Begeisterung in Grenzen hielt und er auf diesen Vorschlag nur im äußersten Notfall zurückgreifen würde.
    2 Keine Panik. Das würden wir sowieso nicht schaffen. Dazu hätten wir früher aufbrechen müssen. Wir werden uns in Vikos ein Taxi bestellen. Meistens klappt das auch. Vor einigen Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Mit den ersten Touristen tauchten auch die ersten Taxis auf. Als ich das erste Mal durch die Schlucht gegangen bin, haben wir hier in Monodendri einen Einheimischen bezahlt, der uns dann am anderen Ende zur vereinbarten Zeit mit seinem Auto abgeholt hat.“
    Um acht gingen sie los. In der Nacht musste es geregnet haben. Die Sonne, die schon jetzt, am frühen Morgen, eine gewaltige Kraft entwickelte, hatte zwar die Feuchtigkeit rasch aufgelöst, aber noch immer gab es größere Straßenabschnitte, die nass waren. Vor allem dort, wo es Schatten gab, war der Asphalt dunkel gefärbt.
    Sie bogen schon nach wenigen Metern von der Hauptstrecke ab und bewegten sich, wie schon am Abend vorher, auf dem gemauerten Schienenstrang in Richtung Kloster. Der Weg führte unterhalb der Klostermauern rasch nach unten. In Dorfnähe war er wie eine breite Treppe angelegt worden -vielleicht, weil hier die Felder lagen, die so leichter bewirtschaftet werden konnten-, die nach zehn Minuten überging in einen unbefestigten Pfad, der steil und kurvenreich dem Talboden zustrebte. Der Regen hatte den Boden aufgeweicht und ließ ihre Schuhe wohl ein Dutzend Mal im Matsch einsinken. Einen Teil der Strecke mussten sie breitbeinig und sich vorsichtig vorantastend zurücklegen. Trotzdem rutschen sie wiederholt aus, konnten sich aber, an Zweigen oder Sträuchern festhaltend oder sich gegenseitig stützend, vor einem Sturz bewahren. Beide waren sie froh, nach einer guten halben Stunde steinigen und somit wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Majestätisch ragten die steilen Felswände vor ihnen auf, gaben ihnen das Gefühl, Winzlinge in einer Zyklopenwelt zu sein. Gleichzeitig stellte diese noch nahezu unberührte und gewaltige Landschaft einen Teil der Schöpfung dar, Urgewalten, die der Mensch niemals würde beherrschen können. Zwischen diesen Felswänden wurde ihnen klar, dass sie nur Staubkörner im Universum waren. Wer hier unten stand, der verlor allen Hochmut und allen Ehrgeiz, beherrschen zu wollen; wer diesen Einschnitt durchquerte, der tat es in der Absicht, für einige Stunden Teil dieser grandiosen Natur zu werden und seine Kraft einzuatmen.
    Es gab so viele Eindrücke, die sie auf ihrem langen Weg sammelten, dass es ein schwieriges Unterfangen wäre, wollte man sie alle beschreiben. Drei würden aber sicherlich noch nach
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