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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
Autoren: Krappweis Tommy
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summte … da stand sogar was drauf … Mamamobil … was war denn ein Mamamo…
    Mama.
    Über dem Berg bildeten sich düstere Wolken und Blitze zuckten über den Himmel. Die Erde bebte, Tausende Wasserhähne liefen ratternd los, Gartenschläuche peitschten durch Blumenbeete, Hydranten platzten und das Wasser eines Freibades hob sich zu einer Welle, die den Kiosk daneben erfasste und erst auf dem nahe gelegenen Parkplatz wieder freigab. In Kühlschränken, Tankstellen, Getränkeautomaten und auf den Tresen und Tischen der umliegenden Kneipen platzten Flaschen, Dosen, Fässer und Gläser. Tausende kleine Schnapsfläschchen an den Kassen der Supermärkte explodierten, Wasserhähne durchschlugen Wände und überall traten Wasserleitungen aus Böden, Gärten, Straßen – Das Element des Njördr folgte heute nacht dem Ruf der kleinen Völva.
    Nütze, was dir ward gegeben,
    wiege mit des Wassers Streben,
    willfährig wird sich’s lenken lassen,
    wem gelingt danach zu fassen.
    Wasser strömte von allen Seiten den Berg hinauf und fraß sich durch die Beine des Feuerbringers. Der Riese wankte und stürzte dann wie in Zeitlupe zu Boden.
    Wasser raste durch die Lüfte und schlug in das liegende Monstrum ein.
    Wasser schoss aus dem Berg wie Lava aus einem Vulkan und umhüllte den gigantischen Zenturio, bis er nicht mehr zu sehen war.
    Wasser löschte Millionen kleiner Flämmchen …
    … bis die Kraft des Njörðr in dem kleinen Delfin endgültig erschöpft war. Der Stab leuchtete nicht mehr und glomm jetzt nur noch schwach.
    Mara tastete herum und zog sich ächzend an einer Metallkante auf die Knie. Der Professor lag neben ihr auf dem Rücken und rührte sich nicht. Leise hörte sie seinen Atem rasseln. Dann sah sie über die Kante.
    Der Feuerbringer sah nicht mehr aus wie ein römischer Zenturio. Er sah nun aus wie ein gigantisches Marshmallow, das zu lange in der Sonne gelegen hatte. Keine Arme, keine Beine, kein Kopf und erst recht kein operettenhafter Kopfputz mehr und, was am allerwichtigsten war, auch kein Schwert.
    Hab ich gewonnen? War’s das?
    Nein. Immer noch ertönten die Stimmen mit dem Vers durch die Nacht und gaben dem Feuerbringer Kraft. Erschöpft und schwer atmend musste Mara hilflos mit ansehen, wie die Einzelteile der Untoten von Loge angezogen wurden, als wäre er ein Magnet für sterbliche Überreste. Schon bildete sich in dem Blob vor ihr wieder so etwas wie ein Gesicht. Sie hatte gekämpft … und verloren.
    So, das war’s, dachte Mara. Und was mach ich jetzt?
    Mara war am Ende ihrer Kräfte und hatte Mühe, nicht den Halt zu verlieren. Sie zitterte am ganzen Körper und ihre Knie würden jeden Moment den Dienst versagen. Vor ihr wuchs der Feuerbringer abermals in die Höhe. Ein Arm schlängelte sich aus dem unförmigen Körper, ihm folgte sofort ein Schwert in der Hand.
    »Schon klar, noch hast du keinen Kopf, aber Hauptsache, ein Schwert!«, rief Mara dem Feuerbringer mit brüchiger Stimme entgegen, aber der schien gar nicht auf sie zu achten. Warum auch …
    Sie blickte zum Professor. Er war immer noch bewusstlos und Blut sickerte aus einer Platzwunde an der Stirn. Verzweifelt ließ sich Mara neben ihm zu Boden fallen, legte die Arme um ihn und schmiegte den Kopf an seine Schulter. »Tut mir leid …«, flüsterte sie. »Es tut mir so leid, aber ich hab’s versucht …« Etwas klackerte, als sie ihre Beine ausstreckte.
    Sie hob das Handy vom Boden auf. »Danke fürs Nicht-auf-mich-hören-und-trotzdem-anrufen, Mama«, murmelte sie. »Hast uns ein paar Minuten mehr verschafft damit …«
    Als das Display vor ihr verschwamm, bemerkte Mara, dass sie weinte. »Aber siehst du, Mama, ich hab auch nicht auf dich gehört und wieder den Reißverschluss nicht zugemacht und das war auch gut so. Sonst wär das Handy nicht rausgefallen … und …«
    Sie schluckte. Dann löste sie die Tastensperre und tippte eine SMS.
    »Hallo, Mama. Ich hab dich lieb
    und du bist die beste Mama der
    Welt. Deine Maramaus.«
    Dann sah sie zu, wie das kleine Briefsymbol immer wieder von links nach rechts über das Display des Handys wanderte, bis die Nachricht schließlich verschickt war.
    Sie spürte mehr, als dass sie sah, wie das riesenhafte Haupt des Feuerbringers drohend neben dem Denkmal in die Höhe wuchs. Mara wollte gar nicht hinsehen, wie er das Schwert in beide Hände nahm, und es hoch über seinen Kopf hob, um sie beide mit einem einzigen mächtigen Schlag endgültig zu zerschmettern.
    Da startete der
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