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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn
Autoren: Piers Anthony
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uns dazu gezwungen.«
    »Ich habe das nicht gewußt!« Aber es hörte sich für Veg nicht ganz überzeugend an. Sie hätte sich ganz bestimmt denken können, daß sich der Omnivore nicht so leicht aufhalten lassen würde.
    »Dr. Potter wußte es.«
    Er hat recht, dachte Veg. Cal hatte die Konsequenzen seines Plans mit Sicherheit vorausgesehen. Hatte er Paläo letzten Endes doch verraten und alle, die wie Veg, Aquilon und die Mantas den Planeten retten wollten, zu Dummköpfen gestempelt? Veg sah ihn nicht an.
    »Einige werden entfliehen«, sagte Cal. Er klang müde. »Die Sporen können viele Jahre überleben, und ihnen steht ein ganzer Planet zur Verfügung, um sich zu verstecken. In so kurzer Zeit wie einem Jahr werden einige weit genug gereift sein, um neue Sporen bilden zu können, und es wird keine Möglichkeit geben, diese zweite Generation der Mantas zu kontrollieren. Es wird billiger sein, Paläo zu evakuieren als den Planeten effektiv zu überwachen. Ihre Vorgesetzten werden dies zu gegebener Zeit erkennen und entsprechend handeln. Um der ganzen Welt willen mußte dieses Tal geopfert werden.«
    »Sie spielen mit Völkermord«, sagte Taler. Er wandte sich an Veg und Aquilon. »Wenn ich ein Freund dieses Mannes wäre, hätte ich Angst.«
    Veg beobachtete den emporsteigenden Rauch. Er wußte, daß Cal dies alles vorausgesehen und vermutlich auch geplant hatte, und er begriff.

 
XXII Quartett
     
    Aquilon stand da und hielt Orns Ei: eine knapp fünfundzwanzig Zentimeter große Schale, die alles enthielt, was von einem tapferen Vogelpaar übriggeblieben war. Sie hatte ein weiches Tuch darum gewickelt, konnte sich aber nicht damit zufrieden geben, daß es so warm genug war, Sie drehte es ständig, um eine neue Stelle gegen ihren Körper zu pressen, so daß keine Seite abkühlte. Dies war eine unbegründete Furcht, denn die Luft war warm und die Erfordernisse des Eis waren nicht so kritisch; sie hatte den Verdacht, daß es bis zu einer halben Stunde bei normaler Temperatur überleben konnte, und vielleicht sogar länger. Alles, was es brauchte, war eine allgemeine milde Wärme, so wie sie von einem bekleideten menschlichen Körper hervorgerufen wurde.
    Mach das meiner weiblichen Psyche klar, dachte sie. Orn war gestorben, um sie zu beschützen - weil sie das Ei hielt. Es war jetzt ihr Ei, von dem sie sich nicht trennen würde, bis es ausgeschlüpft war. Es konnte niemals genug Wärme dafür geben.
    Rauch hüllte das Dinosauriertal ein. Bald würde die Enklave ein Meer aus glühender Asche sein - nur weil sie versucht hatte, den erbarmungslosen Agenten zu bekämpfen. Sie war jetzt eine Mörderin; nur ihretwegen hatten Orn und Circe diesen Agenten Taner angegriffen, der Subble so ähnlich war. Fast hätte sie, als sie ihn zum ersten Mal sah, kapituliert. Aber dann war sie sich klar darüber geworden, was seine Anwesenheit bedeutete.
    Cal glaubte, daß es die Sache wert war. Aber sein analytisches Hirn war manchmal erschreckend. Selbst menschliche Kolonisation mit all ihren Ungerechtigkeiten wäre besser als dies gewesen. Warum war er es auf diese Weise angegangen?
    Alles hatte sich falsch entwickelt. Die Liebesnacht mit Veg war ein Fehlschlag gewesen; sie wußte jetzt, daß sie ihn nicht liebte. Nicht auf diese Weise. Sie hatte Orn geliebt, auf eine gewisse Art - nur um ihn sterben zu sehen. So ein nobler Geist! Nun gab es nur noch das Ei.
    Sie konnte nicht eng genug damit verbunden sein. Sie wiegte es mit einem Arm, griff mit dem anderen unter das Tuch und zwängte ihre Hand zwischen seine rauhe Oberfläche und ihren Unterleib. Sie fand die Verschlüsse ihrer Bluse, löste sie und machte dem Ei ihren Busen zugänglich. Noch immer war es nicht eng genug. Sie löste ihren Büstenhalter, zog ihn erst über die eine, dann über die andere Brust und ließ ihn einfach unterhalb ihrer Schultern hängen, während sich ihre weichen, elastischen Brüste nachgiebig gegen die Schale preßten. Dann war es ihr eng genug, fast.
    Die Feuer stiegen hoch. Offene Flammen zeigten sich am Westrand und leckten nach den Zykas. Offensichtlich handelte es sich nicht um eine natürliche Feuersbrunst; sie nährte sich zu bereitwillig von grünem Holz und verzehrte sowohl lebendige Farne und Schachtelhalme als auch abgestorbene Überbleibsel auf dem Boden. Feuerzungen schlängelten sich über das Wasser und schickten Dampfwolken in die Höhe. Nein, dies war das Resultat einer Brandstiftung des Menschen, des Omnivoren. Wie sein Herr zerstörte
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