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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis
Autoren: Hans Lebeck
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Zeit später unverletzt neben ihr stand.
    Als letztendlich auch Raul neben ihnen landete, spürte Alisha neue Hoffnung aufwallen. Raul hingegen schien mürrisch und verärgert zu sein,. Sie spürte, dass es jedoch besser war, ihn nicht danach zu fragen.
    »Und kannst du dir denken, wo wir jetzt sind, Alisha?«, fragte er sie und leuchtete mit der Gaslampe den Raum aus, in dem sie sich befanden.
    Sie schüttelte den Kopf. Er sah aus wie einer der unzähligen Gänge, die sie in den letzten Tagen durchlaufen hatten. Nur wärmer war es und irgendwie sauberer.
    »Wir sind im untersten Stockwerk des Hypogäums und das hier ist einer der vielen Gänge, die nirgends hinführen und irgendwo enden. Wir haben es geschafft. Wir sind draußen.«
    Sie traute ihren Ohren nicht. Eine Welle der Freude kam in ihr hoch und sie umfasste vor Glück Axel, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und wollte dann auch Raul umarmen. Der drehte sich jedoch weg und begann die Felsbrocken, wie durch die Öffnung in den Gang gefallen waren zu betrachten.
    »Wir müssen hier noch was machen. Axel, komm her und hilf mir«, sagte er nur, in einem Tonfall, den sie nicht verstand.
    Noch weniger verstand sie, was er gemeinsam mit Axel nun unternahm. Er ließ sich von Axel hochheben und hievte einen Brocken nach dem anderen in das Loch, so viele, bis kein Brocken mehr übrig blieb und das Loch verschwunden war.
    »Wozu soll denn das gut sein?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Es muss ja keiner mitbekommen, dass es hier einen Eingang zu einer unbekannten Höhle gibt. Dann ist es mit unserem Geheimnis im Nu zu Ende. Wir sollten versuchen, so unauffällig wie nur möglich von hier zu verschwinden. Den Weg raus aus dem Hypogäum kenn ich ja bestens.«
    Sein Lachen, das seinen Worten folgte, klang in Alishas Ohren wie Musik. Es war das erste Lachen seit Ewigkeiten, so jedenfalls kam es ihr vor, und Axel fiel dröhnend mit ein, obwohl er seinem Gesichtsausdruck nach nichts verstanden hatte. Aber auch bei ihm hörte es sich befreiend an.
    Konnte vielleicht doch noch alles gut werden?
    Sie quetschte ihren Helm in ihren Rucksack und sah, wie Raul das geschlossenen Kinnband seines Motorradhelm über seinen linken Arm streifte, so dass der Helm daran herunter baumelte. Danach klopften sie sich gegenseitig Staub und Dreck von der Kleidung. Raul führte sie schließlich auf dem kürzesten Weg nach oben. Es wurde immer wärmer und das Atmen viel dank der reiner werdenden Luft immer leichter. Es war so spät, dass sie sicher sein konnten, keine Personen mehr anzutreffen. Erschöpft aber voll Vorfreude bald wieder unter offenem Himmel zu stehen, begannen die drei den Aufstieg an die Oberfläche.

- 14 -
    Eine Stunde später standen sie in der schmalen Straße vor dem Eingang des Hypogäums. Es war noch früh am Abend. Ein stürmischer Wind fegte durch die Straßen und trieb feine Regenschleier vor sich her. Für Alisha war es das herrlichste Wetter der Welt. Obwohl es für den normalen Menschen empfindlich kühl sein musste, kam ihr die Temperatur richtig warm vor. Erst jetzt merkte sie, wie feuchtkalt es in dem Höhlenlabyrinth gewesen war und wie viel Zeit sie dort verbracht hatten: Axel neun Tage und acht Nächte und sie selbst drei Tage und zwei Nächte, von denen sie nur eine wirklich geschlafen hatte. Trotzdem fühlte sie sich in diesem Moment kein bisschen müde, was wahrscheinlich am Adrenalin lag.
    Am liebsten hätte sie nach der Melodie »I´m singing in the rain« getanzt, so leicht fühlte sie sich.
    Doch mit einem Mal wurde ihr klar, dass nicht alles in Ordnung war. Wie sollte es nun weitergehen? Julia ermordet, Jens verunglückt, der Polizeichef und Dr. Magri ebenfalls ermordet und die Familienmitglieder der Conzettis, die sich in der Höhle befunden hatten verschüttet. Dazu noch ein Schatz tief unten in der Erde, der von einer enormen Bedeutung für die Menschheit war.
    Was wusste Axel noch davon? An was konnte er sich überhaupt noch erinnern? Vielleicht war es besser, wenn er nichts wusste.
    Sie kam jedoch nicht soweit, die Fragen zu beantworten, denn Raul übernahm für sie das weitere Denken und Entscheiden »Wir sollten einen Bus nehmen und zu mir fahren. Dort essen wir erstmal und machen uns frisch. Morgen überlegen wir dann, wie es weitergeht. Bis dahin sollten wir uns so unauffällig wie möglich verhalten.«
    Alisha sah Axel fragend an aber ihm schien es recht zu sein. Er summte wieder vor sich hin und trottete neben ihr her. Hier im Freien
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