Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis
Autoren: Hans Lebeck
Vom Netzwerk:
und fuhr herum.
    »Aua! Das tat ja weh! Alisha, mich hat was gebissen!«, Axel hielt einen Finger hoch aus dem hellrotes Blut quoll.
    Als sie sah, was Axel in der anderen Hand hielt packte sie die Wut. Er hatte, genau wie Raul, einen dieser verfluchten goldenen Neunsterne gefunden und mitgenommen. Allerdings schien er vergessen zu haben, dass die Kanten messerscharf waren. Mit einer vorsichtigen Bewegung nahm sie ihm den gefährlichen Stern aus der Hand und steckte ihn in ihre Jackentasche. Danach kramte sie ein zerknittertes Tempotaschentuch hervor und verband Axel notdürftig die Finger.
    »Halt das fest, dann hört es gleich auf zu bluten!«
    Ein Rascheln in ihrem Rücken ließ sie herum fahren. Im ersten Moment dachte sie, dass es irgendein Tier war, das sie da angreifen wollte und trat kurz entschlossen mit dem Fuß danach.
    »Ahhh!«
    Oh nein, das war Rauls Stimme.
    »Oh, entschuldige bitte, Raul«, rief sie aufgeregt, »das wollt ich nicht.«
    Schnell bückte sie sich zu ihm herunter und fasste ihn entschuldigend an der Schulter. Überrascht zog sie ihre Hand zurück, als sie spürte, wie Raul sie wegdrückte. »Mir brummt der Schädel, als hätte ich eine ganze Nacht in der lautesten Diskothek Maltas verbracht«, knurrte er sie an und begann sich, immerzu seinen Kopf zu reiben.
    Dabei sah er sich suchend um. »Wie ich sehe, leben wir noch«, stellte er fest. »Wo sind die anderen?« Er blickte sie fragend an.
    »Tot. Sind wohl alle von den herabfallenden Steinen verschüttet worden!« Sie erzählte ihm von der eingestürzten Höhle und dem verschütteten Gang dahinter. Von dem Ring erzählte sie nichts, irgendwie wollte sie die anderen nicht noch mehr belasten. «Zurück können wir also nicht mehr. Ich hoffe dass sie vielleicht immer noch nach uns suchen ansonsten werden wir hier genauso verhungern wie einst deine Templer.«
    Raul schien nachzudenken. Er strich mit der Hand über seine Kleidung, und stand dann sichtlich wackelig auf.
    »Ich hab keine Lust darauf zu warten, von irgendwem ausgebuddelt zu werden. Außerdem weiß ja niemand dass wir hier sind bzw. die glauben ja dass Jens und Axel beide tot sind. Nein, wir müssen weiter gehen, ob wir wollen oder nicht.«
    »Aber Axel hat doch gesagt, dass es da immer enger und stickiger wird!«, wandte sie ein und sah dabei hilflos zu ihrem Freund hinüber, der immer noch dirigierend und summend vor dem Eingang zu der eingestürzten Höhle stand.
    »Wir müssen es zumindest versuchen. Ich hab da so eine Idee, die uns retten könnte. Also los, wir müssen weiter!«
    Als Axel sich nicht rührte, drehte sich Raul genervt um. »Was hat dein Freund denn? Singt er?«
    Sie warf einen Blick auf Axel und fühlte einen Stich in ihrem Herzen. Die Qualen der letzten Tage und Jens Tod mussten ihn in den Wahnsinn getrieben haben. Wie eine Krankenschwester hakte sie sich bei ihm unter und führte ihn den Gang entlang. Immer tiefer in den Berg hinein. Raul nahm Alisha die Gaslampe ab, sah Axel noch einmal kopfschüttelnd an und marschierte los.
    Alisha folgte ihm mit Axel im Schlepptau.
    . An mehreren Stellen schien der Gang stark eingebrochen zu sein und es ging unentwegt rauf und runter, mal nach rechts und mal nach links.
    Stunden mussten vergangen sein, als der Gang spitz zulaufend endete. Nach dieser langen Wanderung nun in einer Sackgasse gelandet zu sein, nahm ihr alle Hoffnung. Jetzt mussten sie wieder den gesamten Weg zurückgehen und ihr ganzes Trinken war aufgebraucht. Nur noch ein paar Müsliriegel hatte sie noch in ihrem Rucksack aber bei dem Gedanken an die kratzigen Nüsse in ihrem trockenen Hals musste sie automatisch schlucken. Axels wiederholte Frage, wann er denn endlich nach Hause gehen könne, hatte sie immer mehr zermürbt. Doch so lange er so gefangen war in seiner Welt, bekam er nicht mit, wie sie unausweichlich auf ihren Tod zusteuerten.
    »Ich hab´s doch gleich gesagt, Raul. Wir hätten bleiben sollen, dann hätten wir wenigstens noch eine Chance gehabt dass …«
    »Sei endlich ruhig, Alisha!«, zischte sie Raul mit funkelnden Augen an. »Wir gehen jetzt ganz langsam zurück und pass genau auf, ob du unterwegs etwas Ungewöhnliches siehst!«
    Zorn wallte in ihr auf und sie zischte fast ebenso böse zurück: »Was meinst du nun wieder mit ‚etwas Ungewöhnliches‘?«
    »Behauene Steine, Ornamentfragmente oder so was.«, erwiderte er kühl.
    Eine beklemmende Angst überkam sie. Ob Raul jetzt auch noch durchdrehte? Dann wäre sie ganz allein. Nein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher