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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis
Autoren: Hans Lebeck
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mussten. Gemeinsam zogen sie seinen leblosen Körper in das Loch.
    Als sie die letzten Steine und Grasklumpen auf der frischen Erde verteilt hatten, blickte Alisha noch einmal auf ihr Werk. Der Schock saß tief und sie konnte nicht glauben, was passiert war. Es würde lange dauern, bis sie es wirklich begriff.
    »Wenn wir uns beeilen, können wir noch heute Abend die Fähre nach Palermo bekommen. Danach fahren wir mit dem Zug nach Hause…«, Axels Stimme ließ sie zusammenzucken als hätte er sie am Arm gepackt.
    Sie sah ihn an und nickte.
    »Ja«, flüsterte sie und blinzelte eine Träne weg, die sich in ihre Wimpern gestohlen hatte, »ja, lass uns gehen.«

- 17 -
    Der Sonnenuntergang zeichnete ein weiches Bild von der Silhouette Vallettas und deren mächtige Festungsanlage. Alisha stand an der Reling und betrachtete mit gemischten Gefühlen dieses Bild. Sie wusste, dass sie viel verloren hatte auf dieser Insel.
    »Willst du eine Cola, Alisha?«, unterbrach Axel, der neben ihr stand, ihre wehmütigen Gedanken.
    »Gerne, mein Schatz. Hol mir eine. Ich warte hier auf dich.«
    Sie freute sich, dass sie endlich mal einige Minuten allein sein konnte und sie spürte, wie ihre Augen schon wieder feucht zu werden drohten. Ein Taschentuch suchend, fasste sie in ihre linke Innentasche ihres Parkas und holte ein klobiges Päckchen heraus. Es war erstaunlich schwer, stellte sie überrascht fest.
    Als sie das Päckchen geöffnet hatte funkelte etwas golden auf. Sie zuckte zusammen und hätte das Päckchen fast fallen gelassen. Es war ein goldener Neunstern, der da zwischen den Taschentüchern lag. Doch etwas war anders als bei dem Neunstern, den sie oben auf der Klippe aus ihrer Tasche gezogen hatte. Ganz deutlich sah sie, dass ein Herz mit zittriger Hand in die glatte Oberfläche hineingeritzt worden war, darunter die geschwungenen Buchstaben »R + A«. Dieses Erinnerungsstück musste ihr Raul am letzten Abend in seiner Wohnung in die Jacke gesteckt haben. Der Anblick des Herzes mit ihren und Rauls Initialen traf sie unvermittelt und sie musste sich an der Reling festhalten. Sie brauchte ein paar Sekunden, ehe sie sich wieder gefangen hatte. Am liebsten hätte sie das Ding gleich ins Meer geworfen, doch stattdessen verpackte sie ihn wieder und steckte ihn ein, als sie Axel summend auf sich zukommen sah.
    Einige Dinge würde vergessen können, die hier auf Malta geschehen waren. Der Schatz jedenfalls würde in Vergessenheit geraten.
    Doch während sie die Schwere des goldenen Sterns in ihrer Tasche fühlte und sich schaudernd in Axels Arm drückte und auf das Meer hinaussah, wusste sie, dass sie einige Dinge wohl nie vergessen würde.

EPILOG
    Viele Rahmendaten des Romans beruhen auf Tatsachen bzw. entsprechen dem heutigen Wissensstand der Geschichte.
    Der Jesuitenpater Emmanuel Magri existierte wirklich und hat auch die ersten Ausgrabungen des Hypogäums vorgenommen. Sein unerwarteter Tod (1907) während einer Missionsreise nach Afrika ist ebenso verbürgt wie die Besonderheit, dass er keinerlei Aufzeichnungen über seine Ausgrabungen hinterlassen hat. Seine Ermordung sowie die Existenz eines Helfers mit dem Namen Conzetti sind der dichterischen Freiheit des Autors geschuldet.
    Auch den Templerorden mit seiner Entstehungsgeschichte, Machtfülle und seiner außergewöhnlichen Vernichtung sind, wie im Roman dargestellt, nachgewiesen. Der Autor verknüpfte allerdings die mannigfaltigen Legenden, die um die Templer geschmiedet wurden, zu einer weiteren phantastischen Version. Man unterstellte, esoterische Kreise tun es immer noch, den Templern, den »Baphomet« als Götzen angebetet zu haben oder die Bundeslade gefunden zu haben. Genau so glaubten und glauben viele, dass immer noch das eigentliche Vermögen der Templer vorhanden und irgendwo versteckt sei. Angebliche Nachfolgeorganisationen, wie zum Beispiel die Freimaurer, werden noch heute mit den Templern in Verbindung gebracht, so dass die Legenden über diesen Orden wohl nie aussterben werden.
    Der Autor hat so viel Faszinierendes auf Malta gesehen und so viel Verwunderliches über die Templer und deren Umfeld gelesen, dass er es sogar für möglich hält, dass der Schatz der Templer wirklich auf der geschichtsträchtigen, wunderschönen Insel Malta verborgen liegt. Vielleicht beginnt er selbst demnächst dort danach zu suchen.

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