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Mala Vita

Mala Vita

Titel: Mala Vita
Autoren: Claudio M. Mancini
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Krawattenknoten. Rosannas makellose Figur und der wohlproportionierte Inhalt ihrer Bluse, nahmen ihm beinahe den Atem. »Bruno!«, rief er. »Fahr in die Garage und hol die Koffer aus dem Wagen!«
    »Subito!«,
ertönte es aus dem Hintergrund, und schwere Schritte näherten sich.
    Rosanna sprang heran, stellte sich auf die Zehnspitzen und hauchte Grasso einen Kuss auf die Lippen. Aber ehe er sie wieder umarmen konnte, war sie ihm schon entwischt. »Wenn wir unter uns sind, darfst du dich auch von deinen Hosen trennen. Oder bist du schon so alt, dass ich dir dabei helfen muss …«
    Rosanna hatte ihre Bluse aufgeknöpft und warf sie achtlos auf den Boden.
    »Du bist ein durchtriebenes Luder«, keuchte Grasso, und zu Bruno, der im Begriff war, den Lift zu besteigen, sagte er: »Mach dir mit Pietro einen schönen Nachmittag auf meine Rechnung! In drei Stunden kannst du wieder hier antanzen.« Er zwinkerte ihm zu und knöpfte die Hose auf. »Und komm nicht auf die Idee, uns vorher zu stören!«
    Die Lifttür schloss sich hinter Bruno, und Grasso starrte mit heruntergelassener Hose in den Lauf einer 357 er Eagle Magnum und in Rosannas kaltes Lächeln. Er stand wie in Beton gegossen vor ihr, während sich die Hosen wie eine lose Fessel um seine Knöchel schlangen. »Du siehst verdammt scharf aus, so im BH und einer Automatik in der Hand. Aber das ist nicht witzig«, flüsterte er tonlos. »Leg sofort die Kanone weg!«
    »Ich dachte mir, dass du die Situation erotisch finden würdest«, erwiderte Rosanna mit unbeweglichem Gesicht. »Willst du meine Meinung dazu hören? Ich finde sie eher lächerlich. Besonders deine dünnen Beine und die geräumigen Boxershorts. Du solltest dich im Spiegel sehen!«
    Don Grasso bückte sich und wollte nach seinen Hosen greifen, als das Projektil zwischen seinen Füßen abprallte und als jaulender Querschläger in der Wand hinter ihm einschlug.
    »Lass das! Beim nächsten Versuch schieße ich dir die Eier weg!«
    Grasso zuckte zusammen, als habe er einen Stromschlag erhalten, und richtete sich wie in Zeitlupe wieder auf. Seine Arme hingen schlaff an seinem Körper herunter. »Bist du wahnsinnig?«, brüllte er, und schien nicht glauben zu wollen, was gerade passiert war. »Du hast auf mich geschossen!«, schrie er hysterisch. Leichenblässe war in sein Gesicht getreten. Sein kraftstrotzender Oberkörper wirkte auf merkwürdige Weise müde und abgespannt. »Gib mir sofort die Knarre!« Er straffte sich, als wolle er seinen Worten Nachdruck verleihen. »Komm, gib sie her!«
    »Wenn du große Schritte machst, fällst du auf die Schnauze. Also bleib, wo du bist!«
    Unbändige Wut verfinsterte plötzlich seinen Blick. »Was fällt dir ein,
puttana?
«, brüllte er. »Ist dir klar, dass dieses Theater für dich als Drama endet?« Wie hypnotisiert starrte er in Rosannas mitleidslose Miene und dann auf ihre Pistole, die direkt auf seinen Unterleib gerichtet war. Ganz allmählich veränderten sich seine Gesichtszüge, und der Ausdruck ohnmächtiger Wut wandelte sich in Entsetzen. »Jetzt versteh ich«, sagte er mit gedehnter Stimme. »Du hast auf dem Flug die Unterlagen gelesen … Du willst mich erpressen. Du willst mich fertigmachen, das ist es …«
    »Armer Romano!«, erwiderte Rosanna mit einem Anflug von Abscheu und Ekel. »Glaubst du im Ernst, die Unterlagen hätten mich auch nur eine Minute interessiert?«
    »Dann ist es also das Geld?«, schrie er außer sich vor Zorn.
    Rosanna schüttelte abfällig den Kopf. »Hättest du ein Gewissen und hättest du mich genauer angesehen, dann würdest du dich erinnern«, antwortete sie hasserfüllt. »Was du mir angetan hast, liegt weit zurück. Ich habe verdammt lange auf diesen Augenblick warten müssen. Ich hatte vor, dich zu erschießen, hier und jetzt!«
    »Ach ja.« Grassos Blicke spuckten Gift und Galle, doch Sekunden später kehrte der triumphierende Glanz zurück. »Dann solltest du es sofort tun. Hörst du den Aufzug? Bruno kommt noch einmal zurück.«
    Die Lifttür öffnete sich und schwarz gekleidete Männer mit Maschinenpistolen im Anschlag drängten aus der Kabine. Hinter ihnen traten d’Aventura und Dottore Silvio Santapola in den Raum.
    Grasso rang nach Atem und stierte erschüttert in die Mündungen der Waffen.
    Rosanna ließ ihre Magnum sinken, bückte sich nach ihrer Bluse und streifte sie über.
    Ihr Blick kreuzte sich mit dem des Comandante, der ihr anerkennend zunickte. Abrupt wandte er sich an Romano Grasso, der offenbar kurz vor
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