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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Autoren: Ally Taylor
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investiert. Wie auch immer... vor ein paar Jahren hat er dann  angefangen zu trinken... Niemand spricht darüber, aber jeder weiß es... Es ist schwer, so etwas in einer Kleinstadt geheim zu halten.“ 
    „Was heißt, ans andere Ende der Stadt?“
    „Du weißt schon...“ 
    Ich schüttle den Kopf.  
    „Willow Street, Baker Street, Bedford Lane...“
    „Das sagt mir nichts.“
    „Sagen wir so... das ist nicht die Gegend, in der du dich rumtreiben solltest...“ Er schaut mich an und sein Blick wird ungewohnt ernst. „Klar?“ 
    „Okay...“
    „Das alles hat Richard schwer getroffen... er war abgebrannt... total fertig... Er war ein anderer Mensch... ich habe Gerüchte gehört, habe aber keine Ahnung, ob etwas dran ist...“ Andrew atmet tief ein. „Aber der Tiefpunkt war, als Emily dann überraschend gestorben ist...“
    „Emily?“, frage ich und spüre, wie sich etwas Enges um meine Brust schnürt. 
    „Dillens Mutter... Sie war...“ Andrew lächelt. Ich sehe die Erinnerungen, als wären es meine eigenen. „...fantastisch... eine wirklich tolle Frau.“
    „Wann ist das passiert?“
    „Es war ein Unfall. Vor knapp drei Jahren...“

8. Kapitel 
    Ich betrete das Esszimmer. Der Duft von Gebratenem und geschmolzener Butter liegt in der Luft. Der riesige Tisch droht unter der Last der vielen Schüsseln und dampfenden Servierplatten zusammenzubrechen. Es sieht aus wie in einer Kochshow, aber bis auf Mrs. MacDougall und Andrew ist niemand da. Ich schaue mich suchend um. „Wo sind die anderen?“
    „Die sind bei Tante Claire.“
    Ich beschließe nicht zu fragen, wer diese Tante Claire ist und setze mich neben Andrew. Während ich die Serviette auf meinem Schoß ausbreite, wandern meine Augen ungläubig über diese Massen an Essen.
    „Heißt das etwa, das wurde alles nur für uns gekocht?“
    Wir betrachten die vielen Schüsseln, aber weder Andrew noch Mrs. MacDougall antworten. Stattdessen räuspert sie sich und sieht mich eisig an.
    „Mr. Baker hat angerufen.“ Meine Eingeweide ziehen sich zusammen. „Er hat gefragt, ob es dir besser geht.“
    „Das tut es.“
    „Er meinte, du hättest fluchtartig die Klasse verlassen. Mitten im Unterricht.“
    „Das stimmt“, antworte ich und schaue ihr direkt in die Augen. „Und?“
    „Und?!“, fragt sie schrill. „Na, du kannst doch nicht einfach so den Unterricht verlassen...“ 
    Ihre Eisaugen funkeln mich an. Wer meint sie, dass sie ist? Wut sammelt sich in meinem Bauch und gärt vor sich hin. 
    „Kate, ich verstehe ja, dass das alles nicht einfach für dich ist, aber...“
    „Nicht einfach?!“, falle ich ihr ins Wort und stehe abrupt auf. „Nicht einfach?“ 
    „Kate, alles, was ich sage, ist, dass die Schule wichtig ist...“ Sie seufzt. „Es wäre wirklich schade, wenn du den Sprung aufs College nicht schaffst und dir deine Zukunft verbaust, nur weil...“ Sie bricht ab.
    „Nur. Weil. Was!?“ Die Wut brodelt.
    Andrew räuspert sich. „Laura, ich denke, dass sich Kate da keine Sorgen machen muss.“
    „Ich sage ja nicht, dass Kate nicht klug ist, ich sage nur, dass so etwas schnell passieren kann...“, antwortet Mrs. MacDougall seufzend.
    „Mutter, ich habe ein volles Stipendium und Zusagen von sechs Elite-Colleges. Wenn man es genau nimmt, sitze ich hier nur meine Zeit ab, bis ich endlich aufs College gehen kann.“ Ich schiebe meinen Stuhl zurück. Die Serviette fällt zu Boden. „Du wolltest nie meine Mutter sein – fang bitte jetzt nicht damit an.“ 
     
    Ich fahre zum Pier und parke den Pickup in der Nähe eines kleinen Cafés an der Promenade. Die Sonne ist längst untergegangen, doch die sommerliche Hitze hängt noch immer schwer in der Luft und der Himmel liegt kitschig am Horizont. Wie ein kleines Geschenk, das sie als Erinnerung zurückgelassen hat. Ich steige aus und gehe zum Strand hinunter. 
    Ich binde mir die Haare zusammen und lege mich in den Sand, lausche dem donnernden Grollen der Wellen und dem knisternden Geräusch, als sie sich wieder ins offene Meer zurückziehen. 
    Mein Blick in den Sternen. Die Gedanken bei meinem Dad. Es war vor ziemlich genau vier Monaten, aber es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen. Es war einer der ersten lauen Abende. Der Sommer schon greifbar, fast angekommen. Im direkten Landeanflug. Ich habe auf der Veranda auf meinen Dad gewartet. Dem Drang widerstanden, ihn anzurufen und es ihm sofort zu erzählen. Ich werde den Ausdruck in seinem Gesicht nie vergessen. Dieses
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