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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel
Autoren: Sabine Städing
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der Rucksack hing ihr noch über der Schulter.
    »Ich hab’s gewusst!«, kreischte ihre Tante statt einer Begrüßung.
    »Hohoho!«, lachte nun auch Jacko aus voller Kehle.
    »Alle gesund?«, fragte Magnolia erstaunt. Doch sie bekam keine Antwort.
    Stattdessen packte Jacko ihre Tante um die Taille und wirbelte mit ihr durch die Stube. Die beiden jauchzten und lachten, dass ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Fragend sah Magnolia Jeppe an. »Was ist passiert?«, fragte sie. Doch der Kobold schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Haben sie einen Kleinen gezwitschert?«
    »Nein, es gab nur heiße Schokolade«, beteuerte Jeppe und sah misstrauisch in seinen Becher.
    Endlich ließ sich Linette lachend in ihren Sessel fallen und wischte sich über die Augen. »Hallo, Nichte, schön, dass du wieder da bist.«
    »Hier herrscht ja eine Bombenstimmung«, stellte Magnolia fest. »Wenn ihr uns den Grund dafür verraten würdet, könnten wir mittanzen. Stimmt’s?« Jeppe nickte.
    »Sehr gerne, meine Liebe!« Ihre Tante strahlte. »Die drei   …«
    »Hohoho!« Schon fing Jacko wieder an zu lachen.
    »Sag du es ihnen!«, forderte Linette ihren Freund auf.
    »Also gut!« Jacko holte tief Luft und sagte: »Die drei Spinnerinnen kommen nach Rauschwald.«
    Enttäuscht sahen Magnolia und Jeppe sich an. »Ja, und?«
    »Ich hab’s gewusst, Jacko! Und weißt du was? Ich bin darauf vorbereitet!«
    »Das habe ich mir gedacht«, lachte der Zwerg. »Ganz Hackpüffel steht kopf.«
    »Augenblick mal!« Langsam wurde Magnolia ungeduldig. »Was ist so toll an den drei Spinnerinnen?«
    Linette und Jacko sahen sie an. »Ganz einfach, sie spinnen Stroh zu Gold!«
    »Was?«, riefen Magnolia und Jeppe gleichzeitig. »Sie machen aus Stroh Gold?«
    »Jo!«
    »Genau genommen aus Flachs«, antwortete Linette.
    »Sie spinnen Flachs zu Gold«, stammelte Jeppe benommen. »Ist das nicht das Zeug, das bei dir an der Mauer im Garten wächst?«
    »Sofort wurde Linettes Blick wachsam. »Genau, Kobold. Und ich werde noch heute einen Bannkreis drumherum ziehen   – nur für den Fall, dass du auf seltsame Gedanken kommst.«
    Erschrocken riss Jeppe die Hände hoch. »Für wen hältst du mich?«
    »Für einen Kobold«, entgegnete Linette knapp.
    »Weshalb habe ich noch nie von den drei Spinnerinnen gehört?«, wunderte sich Jeppe.
    »Da musst du deinen Onkel Glöck fragen, er könnte dir sicher von ihnen erzählen.«
    »Die drei fahren mit bunten Wohnwagen kreuz und quer durch die Welt«, erklärte Jacko. »Und überlassen es meistens ihren Ponys zu bestimmen, wo sie Rast machen. Für ein kleines Geschenk spinnen sie Flachs zu Gold.«
    »Ach so, sie erwarten ein kleines Geschenk! Alles klar!«, sagte Magnolia.
    »Nein, nein   …«, unterbrach Jacko sie, »es sind wirklich kleine Geschenke. Ein Wollschal, ein Krug Milch oder auch nur eine gute Geschichte.«
    Ungläubig sah Magnolia den Zwerg an, dann stahl sich auch auf ihrGesicht ein Lächeln. »Worauf warten wir noch? Lasst uns die Flachsvorräte der ganzen Region aufkaufen!«, sagte sie eifrig.
    Aber Tante Linette schüttelte den Kopf. »So einfach ist es natürlich nicht. Es muss schon besonderer Flachs sein, sonst funktioniert es nicht.«
    »Und du besitzt diesen besonderen Flachs?«
    »Ein wenig davon wächst in der hintersten Ecke meines Gartens. Da hat Jeppe schon recht.«
    »Oh, Tante Linette! Warum hast du nicht die Wiese hinter dem Haus gepachtet und ihn dort angepflanzt?«
    »Weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Spinnerinnen jemals vorbeikommen. Und weil ich nicht gierig bin«, antwortete ihre Tante schroff.
    Jacko stand auf. »Ich muss in Hackpüffel nach dem Rechten sehen. Wie gesagt, dort sind alle völlig aus dem Häuschen. Wir sollten diese Neuigkeit so lange wie möglich für uns behalten. Sonst locken wir vielleicht noch Trolle und Orks an.«
    »Da hast du vollkommen recht. Ich danke dir für die wundervolle Nachricht, Jacko.« Mit diesen Worten brachte Linette ihren Besucher zum Schrank.
    Und plötzlich hatte es auch Jeppe furchtbar eilig. Unauffällig versteckte er den Goldtopf unter seiner Jacke und verabschiedete sich rasch. Er war schon fast zur Tür hinaus, als Linette ihn aufhielt. »Einen Moment, Jeppe! Du behältst die Sache mit den Spinnerinnen aber für dich. Verstanden?«
    »Kein Problem, für wen hältst du mich?«, fragte der Kobold empört und war schon aus der Tür. Besorgt schaute die Hexe ihm nach.
    Als Linette wenig später zurück in die Wohnstube kam, hatte sich
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