Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond
Autoren: A.K. Schoenme
Vom Netzwerk:
dir gesucht! Es war so ein glücklicher Zufall, dass deine Adoptiveltern dich vor ein paar Monaten in den Nationalpark gebracht haben“, platzte es aus der Unbekannten heraus, während sie ihre Arme ausbreitete, um mich überschwänglich zu begrüßen. Unbehaglich wich ich zurück.
„Sie irren sich; ich kenne Sie nicht und ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor hier gewesen zu sein!“, entgegnete ich aufgebracht.
„Das wundert auch niemanden von uns, denn das letzte Mal, als du hier warst, warst du kaum 4 Jahre alt!“, erklärte der Unbekannte nachsichtig in einem beruhigenden Ton. „Ich vermute, es ist besser, wenn du erst einmal ein wenig zur Ruhe kommst, bevor wir weiterreden. Ich werde Mirjam rufen, sie kann…“
„Miri ist auch da?“, platzte ich heraus.
„Natürlich sie gehört genauso zu…. unserer Gemeinschaft“, antwortete Julian und fügte hinzu: „Ich gehe sie mal holen!“
„Nicht nötig“, rief Miri, als sie die Treppe heruntergeeilt kam. „Bin schon da!“
Ihre tiefblauen Augen strahlten, während ihr goldblondes Haar ihre Schultern umspielte, als sie mich überschwänglich umarmte. Miri und ich waren vor ein paar Monaten beste Freundinnen geworden, als ich den Nationalpark besucht hatte. Seither waren wir immer in Kontakt geblieben, durch Briefe, Emails, Videotelefonate und einen Kurzurlaubsbesuch von Miri. Endlich war jemand da, dem ich wirklich vertraute.
„Es tut unglaublich gut, dich zu sehn“, murmelte ich leise, während wir uns umarmten.
Sie nickte.
„Haben sie dich auch entführt?“, flüsterte ich so leise, ich konnte.
Miri löste sich aus der Umarmung, aber es war nicht sie, die antwortete, sondern die mir nach wie vor unbekannte Frau.
„Normalerweise wird niemand hierher entführt; sie kommen alle freiwillig und auch gern, aber du bist eine Ausnahme Lucy. Ich weiß, dass du sehr viele Fragen hast, aber ruhe dich erst einmal etwas aus; Miri wird dich mit auf euer Zimmer nehmen und dir alles zeigen. Wir werden dir morgen früh alles in Ruhe erklären.“ Sie nickte Miri zu, die mich daraufhin einfach mit sich zog.
Julian warf ihr im Vorbeigingen noch einen ermahnenden Blick zu, woraufhin sie fast unmerklich die Augen niederschlug und nickte.

Sie führte mich eine sehr lange Treppe hinauf.
Als wir die dritte Empore erreicht hatten, keuchte ich schnaufend in sarkastischer Laune „Für einen Aufzug hätte das Geld wohl nicht mehr gereicht oder wie?“
Ihr Lachen hallte durch den Flur. Seltsamerweise war sie kein bisschen außer Puste.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, die ich dringend nötig hatte, führte sie mich einen unglaublich langen Flur entlang, bis sie vor einer Flügeltür stehen blieb.
„Hereinspaziert und herzlich Willkommen in unserem kleinen Reich.“ Mit einer theatralisch ausladenden Geste lud sie mich ein, das Zimmer zu betreten. Es war ein geräumiger Raum, den ich auf etwa 40 m² schätzte. Auch hier bestand die Einrichtung aus noblen und prunkvollen Möbeln. Ein kleiner Kronleuchter hing von der Decke herab, zwei einzelne Himmelbetten aus Edelholz mit weißen halbdurchsichtigen Vorhängen standen auf der einen Wandseite. Kleine goldene zweiflammige Wandleuchten hingen neben jedem Bett und dienten als Nachtbeleuchtung. Die andere Wandseite teilten sich ein großer, wuchtiger Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit Fernsehgerät und eine kleine Tür.
Ich konnte meine Fragen nun nicht länger unterdrücken. „Was weißt du, was ich nicht weiß? Was soll das – wieso hat man mich entführt und hierher gebracht?“
Gequält als auch hin und hergerissen sah sie mich an. „Ich würde es dir so gern alles sagen Lucy, aber ich hab geschworen, es nicht zu tun… ich hab nicht das Recht dazu… ich kann dir nur so viel sagen, dass sich alles, woran du geglaubt hast, ändern wird. Aber es ist nichts, wovor du Angst haben musst.“, brachte sie mühsam heraus und in ihrem Blick lag die stumme Bitte, keine weiteren Fragen zu stellen.
Auch wenn ich sie in gewisser Weise verstehen konnte was den Schwur betraf, war ich dennoch enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir von meiner besten Freundin mehr erhofft.
Geschickt wechselte sie das Thema. „Ich glaube eine warme Dusche täte dir ganz gut – du kannst ein paar von meinen Kleidern haben, meinen Fön, so ziemlich alle meine Kosmetiksachen…“. Sie öffnete ihre Seite des Schranks. „Such dir einfach aus, was dir gefällt. Handtücher und so weiter findest du alles im Bad“
Verflixt raffiniert, dachte ich, so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher