Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond
Autoren: A.K. Schoenme
Vom Netzwerk:
zwischen einem Teufelchen und einem Engelchen, ließ mich keine Ruhe finden. Ich wälzte mich im Bett von einer Seite zur anderen. Meine Gedanken rotierten mehr oder weniger in meinem Kopf. Nun wäre ein passender Zeitpunkt für eine Flucht, doch was wären dann die Konsequenzen für Miri? Würde sie Ärger bekommen?
Wenn ich meine beste Freundin einfach hier ließe, was wäre ich dann für ein kaltherziges Miststück? Andererseits war sie angeblich freiwillig hier. Ich dagegen musste einfach hier weg. Wenn ich es wirklich schaffen sollte, könnte ich ja bestimmt im nächstgelegenen Ort Hilfe holen, dachte ich. Aber ich wusste nicht einmal, wo ich war, geschweige denn, wo der nächstgelegene Ort wäre. Ich musste es ganz einfach versuchen. Miris Atem ging flach und regelmäßig, ein eindeutiges Zeichen, dass sie tief und fest schlief.
Schließlich siegte das Teufelchen über das Engelchen.
Ich würde mich keine Sekunde länger hier einsperren lassen, ohne zu wissen, was hier vor sich ging! Überhaupt würde ich mich keine Sekunde länger einsperren lassen!
So leise ich konnte, zog ich mich an und schlich mich aus dem Zimmer.
Der lange Flur war sehr schwach beleuchtet. Nur zwei einzelne winzige Lampen spendeten Licht. Dennoch konnte ich genug erkennen, um den Weg zur Treppe zu finden. Ich eilte die Stufen hinunter und durchquerte die Eingangshalle. Die Tür war zu meiner Überraschung nicht versperrt.
Das war einfacher, als ich gedacht hatte! Mit schnellen Schritten eilte ich aus dem Haus, über den Vorplatz und rannte los.
Die Nacht war mir unheimlich – vielmehr die Dunkelheit. Der Mond hatte sich hinter einer Wolke versteckt und die vereinzelten Sterne, die am Himmel leuchteten, gaben bei weitem nicht genug Licht, damit man etwas hätte erkennen können.
Schon bald bemerkte ich, wie ich an meine konditionellen Grenzen gelang und fing an zu keuchen.
Bei dem Ruf eines Käuzchens fuhr ich vor Schreck dermaßen zusammen, dass ich stolperte und mir ein Knie aufschlug.
So eine Scheiße!
Ich rappelte mich auf und lief dennoch mit schmerzendem Knie weiter.
Als ich das Eisentor erreichte, musste ich allen Mut zusammen nehmen, um trotz meines schmerzenden Knies darüber zu klettern.
Wie ein Stein plumpste ich auf der anderen Seite unsanft herunter.
Ich wusste nicht, ob ich nun erleichtert sein oder noch mehr Angst haben sollte. Schließlich hatte ich keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen sollte.
Instinktiv ging ich einfach weiter gerade aus. Ich lief weiter und weiter.
Der Wind blies eine lauwarme Briese durch mein Haar, während die Bäume im Wind raschelten. Es hörte sich fast wie ein gespenstiges Flüstern an.
„Verstehst du das unter ins Bett gehen?“, fragte mich eine säuerliche Stimme, die ich mittlerweile nur allzu gut kannte.
Vor Schreck schrie ich kurz auf, fuhr herum und prallte gegen Julians muskulöse Brust. Fast schützend schlang er den Arm um meine Taille.
„Mein Gott, hast du mich erschreckt!“, fuhr ich ihn vorwurfsvoll an.
„Mal wieder ein gescheiterter Fluchtversuch was?“, fragte er rechthaberisch.
„Ich gebe dir, was du willst, wenn du mich gehen lässt!“, versuchte ich zu verhandeln.
„Nein Lucy! Darüber verhandle ich nicht mit dir! Du kannst dir allerdings aussuchen, ob du freiwillig mit zurückkommst oder es wieder grob sein muss.“
Natürlich wusste ich mittlerweile, dass ich in einer körperlichen Auseinandersetzung mit ihm keine Chance hätte. Verzweifelt resignierte ich daher kopfschüttelnd. Nein, es musste nicht grob sein. Seufzend verschränkte ich die Arme: „Nein.“
Er umfasste meinen Arm, den ich, auch wenn es kindisch war, sogleich trotzig wieder frei zog. Wortlos ging ich neben ihm her. „Wieso machst du es dir und uns so schwer Lucy?“, seufzte er.
Ohne seiner Frage Beachtung zu schenken, ging ich schweigend weiter.
„Ich habe dich etwas gefragt!“, zischte er diesmal wesentlich unfreundlicher.
Na und?
Mir sagte ja auch keiner was.
Von daher würde es ihm nicht schaden, wenn er selbst mal merken würde, wie es ist, keine Antworten zu bekommen.
Außerdem was sollte ich ihm sagen?
‚Wenn ihr euch nicht wie Idioten aufführen würdet und ich endlich wüsste, wieso ich hier bin, würde ich das nicht mehr?‘ Was ich in keinem Fall versprechen konnte.
Er seufzte erneut „Ich dachte, wenn Miri da ist, wäre alles leichter… ich dachte, du würdest dann keine Schwierigkeiten mehr machen… war offensichtlich ein Irrtum.“
„Miri ist nicht schuld daran, dass ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher