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Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond
Autoren: A.K. Schoenme
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das Wort ab und drückte mir gleichzeitig die Tasche mit meinen Kleidern in die Hand. „Los zieh dich um!“
Die Angst kehrte mit voller Wucht zurück. Ich hätte mir für meine freche Klappe am liebsten selbst eine verpasst. Sie verlangten doch nicht wirklich von mir, mich vor ihren Augen umzuziehen oder doch?
Nachdem sich sein wütender Blick gelegt hatte, nahm Julian meinen Arm, in dem der Venenzugang steckte, und fixierte diesen mit einem kleinen Verband. „Ich rate dir den nicht noch einmal selbst zu ziehen!“, warnte er mich.
Auch wenn mir etwas Passendes auf der Zunge lag, wollte ich die Konsequenzen, die seine unterschwellige Drohung beinhaltete, lieber nicht kennenlernen.
„Du kannst dich in Ruhe im Bad umziehen; ich helfe dir auf.“ Er deutete mit dem Kopf auf die kleine Tür zwischen Spüle und Fahrerraum. Behutsam stützte er mich und half mir beim Aufstehen.
Als ich den ersten Schritt gemacht hatte, merkte ich, dass meine Beine wie Wackelpudding waren, und knickste um. Bevor ich jedoch fallen und mich irgendwo stoßen konnte, hatten mich die Jungs aufgefangen.
„Ihr könnt mich wieder loslassen, es geht schon wieder.“, grummelte ich.
„Besser nicht. Ich will nicht, dass du dir noch wehtust!“, entgegnete Julian.
Im Bad ließen sie mich schließlich los. Alex stellte mir die Tasche mit den Kleidern sowie einige Kosmetikartikel auf das kleine Waschbecken und schloss von außen die Tür. Eine ganze Weile verbrachte ich damit, mich mit dem notwendigsten zu kultivieren. Ich machte es absichtlich langsam, in der Hoffnung, sie genug zu nerven, damit sie mich freiwillig rauszuschmeißen würden. Nachdem jedoch keine Reaktion auf die Ewigkeit, die ich hier drin verbracht hatte, folgte und der gewünschte Erfolg ausblieb, verließ ich säuerlich das Bad.
Die Jungs hatten in der Zwischenzeit etwas zu Essen aufgewärmt. Es roch nach einer Dosensuppe. Wie konnte ich überhaupt jetzt ans Essen denken? Ich hätte mich besser darauf konzentrieren sollen, wie ich mich befreien konnte.
Alex verwandelte gerade die Polster in eine kleine Sitzecke mit Tisch und stellte drei Teller mit Besteck und Plastikbechern hin, als sein Blick auf mich fiel. Mit einer ausgestreckten Hand trat er auf mich zu, um mir heraus zu helfen. Kopfschüttelnd entwischte ich seiner Hand, die nach mir griff, und stürzte auf die Zwischentür zu. Doch bevor ich hätte entkommen können, betrat Julian das Geländemobil und hielt mich an den Armen fest. Auch bei diesem Versuch mich zu wehren, musste ich einmal mehr feststellen, dass er zu stark war.
„Hör endlich auf damit! Es bringt nichts! Du kannst uns nicht davonlaufen!“ Seine Stimme klang genervt und mahnend.
„Was wollt ihr überhaupt? Lasst mich endlich gehen!“, rief ich wütend.
„Nein Lucy, beruhige dich jetzt bitte. Ich möchte dich nicht schon wieder betäuben müssen.“
Widerwillig ließ ich zu, wie Alex meine Hand nahm und mich vorsichtig zu einem Platz an der Wand führte. Anschließend ließ er sich neben mich fallen, während Julian die Suppe auf die Teller aufteilte.
„Danke aber ich möchte nichts.“
Er beachtete meinen Einwand gar nicht und holte noch eine Flasche Wasser sowie einen milden Orangensaft und schenkte jedem einen Becher voll ein.
Währenddessen ruhte Alex‘ Blick eindringlich auf mir. „Du musst ein bisschen etwas essen!“ Mit einem schwachen Lächeln wagte er einen Scherz, den ich wahrscheinlich auch gemacht hätte, wäre ich nicht in dieser Lage gewesen: „Keine Sorge, wir haben es weder vergiftet noch versalzen, sonst würden wir es selbst nicht essen!“
Nachdem ich mich gezwungen hatte etwas zu essen, stellten die Jungs die leeren Teller in die Spüle. Die Becher warf Julian in einen Mülleimer, in dem sich auch schon ein paar Ampullen und eine leere Infusion befanden, und stellte diesen zurück in eine kleine Ecke. Alex bat mich kurz aufzustehen, um die Sitzecke zurück in ein kleines Bett zu verwandeln, während Julian mir den Weg zur Fahrerraumtür versperrte.
„Können wir eine Weile tauschen?“, fragte er an Julian gewandt, „Ich würde mich gern etwas ausruhen.“
Als Julian ihn mit einem fragenden Blick bedachte, fügte Alex hinzu: „Ich komme schon mit ihr klar… mache dir keine Sorgen.“
Julian nickte zustimmend und ging in den Fahrerbereich, wo er nach kurzer Zeit das Fahrzeug startete. Ich setzte mich wieder an die Wand gelehnt hin, zog die Füße fest an meinen Körper und sah zu, wie Alex sich vorne auf das Bett
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