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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
Autoren: Marliese Arold
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schon erschien ein magischer Schwamm, der über Eusebius’ Umhang glitt und den grünen Schleim aufsaugte. Als der Umhang sauber war, verschwand der Schwamm.
    |142| Unruhige Sümpfe
    Sumpfgegend in der Hexenwelt, die ständig ihre Lage verändert. Man kann sagen, dass der Sumpf wandert und heute dort ist, wo gestern noch trockener Boden war. Das Gemeine an dieser Sumpfgegend ist die Art des Schlamms. Wenn man mit ihm in Berührung kommt, ist er fast geruchlos. Je länger er aber an einem haftet, desto schlimmer stinkt er. Nach drei Tagen riecht er wie verdorbener Fisch, und nach fünf Tagen ist der Geruch unerträglich. Das Heimtückische ist, dass sich dieser besondere Schlamm so schwer entfernen lässt. Beschmutzte Schuhe oder Umhänge müssen chemisch oder magisch gereinigt werden.
    »Danke«, sagte Eusebius und lächelte Mona an. Dann wandte er sich an Leon. »Was gibt’s und warum hast du mich gerufen?«
    »Im Nachbarhaus wohnen Gestaltwandler«, antwortete Leon knapp. »Sie sind hinter weißer Magie her und haben, wie es scheint, die Zauberkraft meiner Frau gestohlen. Die Mädchen haben es herausgefunden«, fuhr er fort. »Wir müssen rasch handeln, und es ist nötig, dass wir unsere Magie bündeln, damit uns die Dämonen nicht entkommen. Wenn es uns gelingt, sie zu fangen, bringen wir sie in die Hexenwelt und führen sie der Zauberregierung vor.«
    »Verstehe.« Eusebius nickte. »Ich bin bereit.«
    »Gut«, sagte Leon. »Dann los!«

    Der Mond war inzwischen hinter einer Wolkendecke verschwunden. Die Nacht war dunkel, und leichter Dunst schwebte |143| über der Straße, als die Bredovs mit Miranda und Eusebius die Villa verließen. Miranda führte den kleinen Trupp an, sie und Elena kannten das Haus der Nachbarn ja am besten. Lautlos drangen die fünf durch die Tür ein und versammelten sich im Flur.
    »Die Schlafzimmer sind oben«, wisperte Miranda. »Vielleicht können wir sie im Schlaf überwältigen.«
    Leon und Eusebius liefen schon die Treppe hoch in den ersten Stock, und Mona war im Begriff, ihnen zu folgen. Da spürte Elena, wie etwas ihre Wade streifte. Als sie hinabblickte, sah sie Tizzi-Mizzi. Die Katze schaute sie mit wissendem Blick an, und ihre Augen waren in diesem Moment so dämonisch, dass Elena zusammenzuckte.
    »Papa, Eusebius, hier …« Ihre Stimme versagte.
    Die Katze fauchte. Dann streckte sie eine Tatze aus und versetzte Elena einen langen Kratzer. Elena schrie auf.
    Mona wirbelte herum. Ein gelber Blitz fuhr aus ihrem Zeigefinger direkt auf Tizzi-Mizzi, prallte aber an der Katze ab und wurde zurückgeschleudert. Mona konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, um nicht von ihrer eigenen Zauberkraft getroffen zu werden.
    Tizzi-Mizzi machte einen Buckel, ihr Katzenschwanz war drohend in die Höhe gereckt. Ihre Augen schienen Funken zu sprühen.
    »Zeig deine wahre Gestalt!«, donnerte Mona und feuerte zum zweiten Mal einen Blitz aus ihrem Zeigefinger ab. Diesmal war er rot und traf Tizzi-Mizzi am Kopf. Die Katze sprang senkrecht in die Höhe und fauchte wütend. Dann machte sie in der Luft kehrt, sprang mit großen Sätzen davon und verschwand in dem Raum, in dem der schwarze Flügel stand.
    »Ihr nach!«, rief Mona, und Elena und Miranda stürmten hinter der Katze her, während gleichzeitig im ersten Stock Lärm zu hören war. Stimmen schwirrten durcheinander, ein |144| lautes Fluchen ertönte, danach ein dumpfes, aber unüberhörbares Grollen.
    Elena erschauderte. Was war da oben los? Was war mit ihrem Vater und Eusebius? Aber sie hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln.

    »Der Flügel!«, rief Miranda schrill. »Er brennt!«
    Jetzt sah Elena es selbst. An den Seiten des Instruments züngelten kleine Flammen empor, ohne dass Rauch entstand. Der dunkle Lack des Flügels glänzte wie ein See. Tizzi-Mizzi saß auf dem Hocker davor. Plötzlich spannte sie ihren Körper an und sprang. Sie landete auf dem Flügel – und versank darin wie in Wasser. Die Oberfläche kräuselte sich und wurde wieder glatt. Tizzi-Mizzi aber war verschwunden.
    »Ein Portal«, stieß Mona aus, die hinter Elena ins Zimmer gekommen war und gerade noch gesehen hatte, wie die Katze entschwunden war. »Ein Tor in eine andere Welt!«
    Wieder jagte etwas in großen Sprüngen den Flur entlang. Ein schwarzer Schatten erschien neben Mona, drängte sie zur Seite und landete mit einem Riesensatz auf dem Flügel.
    Für einen Sekundenbruchteil konnten alle den schwarzen Panther sehen. Seine gelben Augen loderten vor Zorn.
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