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Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Magic Girls 08 - Die Macht der Acht

Titel: Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
Autoren: Marliese Arold
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vor.
    »Elena, Miranda, ihr könnt die Sachen schon mal rüberbringen«, sagte Leon und befahl seinem schweren Aktenkoffer, den Mädchen zu folgen. Elena sah staunend zu, wie zwei nackte Füße unter dem Koffer erschienen, die gehorsam hinter ihnen her watschelten.
    »Dann kann ich Jolanda gleich ihre Magie zurückgeben«, meinte Miranda.
    »Warte lieber auf mich«, sagte Leon. »Es darf dabei nichts schiefgehen.«
    Elena sah, wie Miranda heimlich die Augen verdrehte. »Okay«, sagte sie dann gedehnt.
    Die Mädchen verließen den Kellerraum, stiegen die Treppe hoch und gingen zur Haustür hinaus. Noch immer war es finster, aber am Horizont zeigte sich schon ein heller Streifen. Elena gähnte. Sie war todmüde und sehnte sich nach ihrem Bett. Hoffentlich hatten Mona und Jolanda ein Einsehen und ließen sie und Miranda ausschlafen. Es würde schon nichts ausmachen, wenn sie einen Tag Schule versäumten.
    Hong-Loan hatte in der Eingangshalle auf sie gewartet.
    »Und?«, fragte sie mit glänzenden Augen. »Wie ist es gelaufen?« Sie konnte sich gar nicht an dem Koffer mit den Füßen sattsehen und fing an zu kichern. »Was ist
das
denn?«
    »Kleiner Scherz von Papa«, sagte Elena und erzählte, dass sie die gesamte gestohlene Magie aus dem Keller mitgenommen hatten.
    |148| »Tiziana und ihr Vater sind uns leider entwischt«, berichtete Miranda. »Sie sind in den Flügel gesprungen, der in Wirklichkeit ein Portal in die Dämonenwelt ist.«
    Elena schlug den Weg in die Küche ein. Dort öffnete sie die Schultüte und fing an, sie auszuräumen. Die Fläschchen, Tiegel und Töpfchen mit der abgefüllten Magie landeten auf dem Küchentisch.
    »Oh!« Elena zuckte zusammen. Ein Fläschchen, das mit
Grau
gekennzeichnet war, war ihr aus der Hand gerutscht und knallte auf den Boden. Dort zerbrach es in tausend Scherben.
    Hong-Loan, die Elena in die Küche gefolgt war, starrte auf die graue Wolke, die sich jetzt langsam vom Boden erhob. Die Wolke schwebte zu ihr, umhüllte ihre Arme und drang durch die Haut in ihren Körper.
    Elena hatte mit offenem Mund zugesehen.
    »Was war das?«, fragte Hong-Loan ratlos und sah Elena an. Was passiert jetzt mit mir?«
    »Im Fläschchen war graue Magie«, sagte Elena. »Und die … die ist jetzt wohl … in dir …«
    Hong-Loan runzelte die Stirn.
    Dann erhellte sich ihr Gesicht. »Heißt das, dass ich jetzt zaubern kann?«
    »Ich weiß nicht«, stotterte Elena unschlüssig. »Möglich …«
    Hong-Loan streckte ihren Arm aus und bewegte den Zeigefinger. Die Kühlschranktür öffnete sich und eine Flasche Milch schwebte heraus. Sie blieb in der Luft stehen. Hong-Loan machte eine zweite Bewegung. Es öffnete sich eine Küchenschranktür, ein Glas schwebte heraus, kam auf die Milchflasche zu und wartete. Die Flasche öffnete sich, kippte zur Seite und Milch ergoss sich in das schwebende Glas.
    »Ich kann es«, hauchte Hong-Loan überglücklich. »Schau doch, ich kann zaubern …«
    Sie strahlte.
    |149| »Aber irgendwann wird die Magie aufgebraucht sein«, sagte Miranda, die jetzt mit dem Rucksack die Küche betrat. Der Koffer folgte ihr.
    »Was ist denn da los?«, fragte plötzlich eine Stimme. Darleen kam in die Küche. Sie wirkte verschlafen. Ihr Blick fiel auf den Koffer und auf Mirandas Rucksack. »Wollt ihr verreisen oder was ist hier los? Warum schlaft ihr nicht?«
    »Ach, Oma, du weißt noch gar nicht, was heute Nacht passiert ist.« Hong-Loan grinste. »Aber guck mal, was ich jetzt kann!« Sie deutete mit ihrem Zeigefinger auf die Wanduhr. Es war kurz vor halb fünf. Die Uhr löste sich von der Wand, schwebte durch die Küche, umkreiste einmal Darleens Kopf und kehrte dann an ihren Platz zurück.
    Darleen strahlte ihre Enkelin an. »Das ist ja fantastisch, Hong-Loan! Endlich, endlich …« Sie zog Hong-Loan stürmisch an sich und küsste sie glücklich auf beide Wangen.
    »Aber die Magie ist gestohlen«, klärte Miranda Darleen auf.
    »Gestohlen?«, rief Darleen fassungslos. »Aber Hong-Loan, wie kannst du nur …!«
    Hong-Loan schüttelte den Kopf. Sie sah zu Elena und Miranda. »Wir müssen meiner Oma alles erzählen – das mit Tiziana und ihrem Vater …«
    Darleen hatte erst die Hälfte der Geschichte erfahren, als Mona mit ihrem vollen Korb hereinkam.
    »Beim Orkus, so viele Fläschchen!« Darleen starrte entgeistert auf den Korb.
    »Ja, die Nachbarn waren leider ein elendes Diebesgesindel und dabei sehr erfolgreich«, erwiderte Mona mit einem Seufzer. »Sie sind anscheinend schon
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