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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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traurig.
    Genau wie Papa, dachte Elena. Leon Bredov konnte auch nie lange in der Menschenwelt bleiben, es wartete immer schon der nächste Geheimauftrag auf ihn. Elena konnte deswegen die Enttäuschung ihrer Freundin gut verstehen.
    »Es geht nicht anders«, sagte Eusebius und strich Miranda zärtlich über den Arm. »Ich bin gekommen, um mich von dir zu verabschieden, Miranda. Ich werde in der nächsten Zeit viel unterwegs sein.«
    Miranda sah ihn fragend an. »Wo musst du denn hin? Was hast du vor?«
    Eusebius wollte zunächst nicht mit der Sprache herausrücken. Erst als Miranda nachbohrte und zu betteln anfing, sie doch nicht so zu quälen, erzählte er, was er vorhatte.
    »Ich werde Mafaldus Horus eine Weile begleiten müssen.«
    Vor Schreck wurde es Elena eiskalt, und Miranda erging es sicher ähnlich, denn sie wurde ganz blass. Mafaldus Horus war der gefährlichste Schwarzmagier der Hexenwelt. Es war ihm sogar gelungen, aus der Unterwelt zu entkommen. Seither wurde er von Elenas Vater und anderen Agenten der Hexenregierung gejagt.
    Miranda schluckte heftig. »Aber was hast du mit Mafaldus |39| Horus zu tun?«, fragte sie mit rauer Stimme. »Wo ist er? Bist du ihm begegnet?«
    Eusebius zögerte. »Mein Onkel … du weißt, er ist ein Anhänger der
Schwarzen Zauberkutten
…«
    Miranda und Elena nickten. Theobaldus Magnus war in der Hexenwelt ein angesehener Magier, aber er trieb ein doppeltes Spiel und hatte sich heimlich der verbotenen Gruppierung angeschlossen. Bisher waren seine Machenschaften noch nicht aufgeflogen. Eusebius war Theobaldus’ Neffe und gehörte dem Schein nach auch zu den
Schwarzen Zauberkutten
. In Wahrheit war er ein Geheimagent wie Elenas Vater und arbeitete auch oft mit ihm zusammen.

    »Mein Onkel hat Mafaldus in seiner Gruft versteckt«, berichtete Eusebius. »In einem Sarg. Niemand weiß davon, ich bin der Einzige außer meinem Onkel. Mafaldus wird überall im Land gesucht. Er will uns bald verlassen und hat verlangt, dass ich ihn begleite.«
    »Warum ausgerechnet du?«, rief Miranda. »Warum begleitet ihn nicht dein Onkel? Der hat schließlich Mafaldus versteckt, nicht du …« Sie sah Eusebius flehend an. »Bitte geh nicht! Ich habe solche Angst um dich.«
    »Du musst nichts befürchten«, murmelte Eusebius. »Mafaldus wird mir nichts tun. Er denkt ja, dass ich auf seiner Seite stehe.«
    Auch Elena hatte ein ungutes Gefühl. Die Vorstellung, dass Mirandas Freund mit dem gefährlichsten Magier aller Zeiten unterwegs sein würde, jagte ihr einen Schauder über |40| den Rücken. Was würde passieren, wenn Mafaldus herausfand, dass Eusebius in Wirklichkeit als Geheimagent arbeitete? Oder noch schlimmer: wenn sich Eusebius in Mafaldus’ Gegenwart der Faszination der schwarzen Magie nicht entziehen konnte?
    »Kann nicht ein anderer gehen?«, fragte Miranda noch einmal. Sie war so verzweifelt, dass Tränen in ihren Augen standen.
    Eusebius schüttelte den Kopf. »Bitte, Miranda«, sagte er. »Ich muss es tun, wenn mein Onkel keinen Verdacht schöpfen soll! – Ich weiß, dass die nächste Zeit schwer für dich wird. Deswegen wollte ich es dir eigentlich nicht sagen. Ich will nicht, dass du dir Sorgen um mich machst. Und glaube mir bitte, für mich ist es auch nicht einfach!«
    Mirandas Lippen begannen zu beben. Dann flossen die Tränen über ihr Gesicht. Eusebius nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich.
    Auch Elena war zum Heulen zumute. Sie hatte dieselbe Meinung wie Miranda: Ein anderer sollte Mafaldus Horus begleiten, nicht Eusebius …
    »Wenn der Plan gelingt, dann werden wir Mafaldus diesmal für immer festsetzen«, sagte Eusebius. »Elenas Vater und ich sind ständig in Kontakt. Wir werden Mafaldus eine Falle stellen und er wird in die Unterwelt zurückkehren müssen.«
    Miranda löste sich von ihm. Sie war noch immer ganz weiß im Gesicht und konnte vor Kummer kaum sprechen. Elena war voller Mitgefühl und fast wütend auf Eusebius. Wie konnte er Miranda das antun, wenn er sie angeblich gernhatte? Er musste doch begreifen, dass sie kein Auge mehr zutun würde vor lauter Sorge um ihn!
    |41| »Miranda«, er streichelte ihre Wange, »du bist klug, du wirst mich verstehen. Als Hexer muss man manchmal Dinge tun, die … die nicht gerade bequem sind. Vor allem, wenn man gegen das Böse arbeitet ...«
    Miranda schniefte, schnippte dann mit den Fingern und schnäuzte sich in das Taschentuch, das sie herbeigezaubert hatte.
    Eusebius lächelte. »Und wenn ich die Sache hinter
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