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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen
Autoren: Alex Kava
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gehaltenem Kopf.
    „Dr. Patterson hat Albert Stucky nie persönlich kennen gelernt“,erklärte Cunningham ruhig und sachlich und überhörte Maggies hysterischen Unterton. „Wenn wir sie bitten, den Mann zu beschreiben, mit dem sie die Sitzungen hatte, beschreibt sie wahrscheinlich Stucky. Ich habe nur ein oder zwei Fotos der beiden Männer gesehen, aber wenn ich mich recht entsinne, sahen sie sich geradezu unheimlich ähnlich. Stucky muss seit einiger Zeit Hardings Identität benutzt haben. Das erklärt wohl auch das Flugticket auf Hardings Namen.“
    „Allmächtiger!“ Maggie konnte es nicht glauben. Allerdings ergab alles Sinn. Sie hatte immer bezweifelt, dass Stucky jemand gestattete, an seinem Spiel teilzunehmen, nicht mal Harding. „Somit hatte er die ideale Tarnung und das perfekte Versteck.“
    „Da ist noch mehr, Agentin O’Dell. Der zweite Mann ist ebenfalls schon einige Wochen tot, und es ist nicht Albert Stucky.“
    Maggie setzte sich, ehe die Knie ihr den Dienst versagten. „Nein, das kann nicht wahr sein. Er kann nicht wieder entkommen sein!“
    „Wir wissen noch nicht, wer der zweite Tote ist. Vielleicht ein Freund oder ein Betreuer von Harding. Harding war definitiv blind. Dr. Holmes sagt, die Retina war an beiden Augen abgelöst, und es gab keine Anzeichen für Diabetes.“
    Maggie hörte kaum noch zu. Sie konnte seine Worte nicht mehr verstehen, so laut hämmerte ihr Herz, als sie sich hektisch im Raum umsah. Sie merkte, dass Harvey aufgeregt an der Hintertür schnupperte. Wo hatte sie ihre Smith & Wesson? Sie öffnete die Kommodenschublade, die Sig war weg.
    „Ich habe einige Agenten zu Ihrem Haus geschickt“, sagte Cunningham, als reiche das aus. „Ich schlage vor, dass Sie das Haus heute Nacht nicht verlassen. Bleiben Sie, wo Sie sind. Wenn er es auf Sie abgesehen hat, sind wir bereit.“
    Wenn er es auf mich abgesehen hat, sitze ich wie ein Karnickelin der Falle. Doch diesen Gedanken behielt sie für sich. Sie begegnete Gwens fragendem Blick und spürte, wie Angst sie zu lähmen begann. Trotzdem hielt sie sich aufrecht und stemmte sich vom soliden, Sicherheit vermittelnden Schreibtisch ihres Vaters ab.
    „Stucky wird nicht wagen, mich noch einmal zu verfolgen.“

74. KAPITEL
    Er kroch durchs Gebüsch, nah an den Boden geduckt. Die verdammten Büsche hatten Dornen, die immer wieder an seinem Sweatshirt zerrten. Mit seiner Lederjacke wäre ihm das nicht passiert. Sie fehlte ihm. Allerdings hatte es sich gelohnt, sie zu opfern, da er Agentin Maggie O’Dells Erleichterung gesehen hatte und sich freute, weil sie unbegründet war. Er hatte sie alle zum Narren gehalten, seine Verstecke immer wieder gewechselt und sich auf diese Gelegenheit vorbereitet.
    Er rieb sich die Augen. Verdammt, es war dunkel. Er wünschte, die roten Linien würden sich verziehen. Plop, plop. Nein, er wollte nicht an die verdammten Adern denken, die sein Auge zerstörten. Insulin stabilisierte den Körper, doch es schien nichts zu geben, um das Ausdehnen der Blutgefäße in seinen Augen zu stoppen.
    Er konnte immer noch Walkers blecherne Stimme hören, als er lachend sagte: „Du wirst genau so’n blinder Scheißkerl wie ich, Al.“ Walker lachte immer noch, als er ihm die 22er an den Kopf hielt und abdrückte - peng, peng.
    Die Lampen waren jetzt aus. Er hatte sie in ihrem Schlafzimmer hin und her gehen sehen. Er würde gern ihr Gesicht betrachten, entspannt und arglos, doch die Gardinen waren vorgezogen.
    Er hatte die Alarmanlage bereits mit dem kleinen Handsender
    außer Funktion gesetzt, den Walker vor einigen Monaten für ihn entwickelt hatte. Blind wie eine Fledermaus, aber der Mann war ein Elektronikgenie. Er wusste nicht mal, wie das Ding arbeitete, aber er hatte es am Haus am Archer Drive ausprobiert, und es funktionierte.
    Er begann das Rankgerüst hinaufzusteigen, das hinter Kletterpflanzen und Büschen verborgen war. Hoffentlich war es stabiler, als es aussah. Eigentlich schien die Sache zu leicht und keine Herausforderung. Die Herausforderung bildete sie. Er wusste, sie würde ihn nicht enttäuschen.
    Er dachte an das Skalpell, das in dem schmalen Etui sicher in seinem Stiefel steckte. Er würde sich Zeit lassen mit ihr. Die Vorfreude erregte ihn so sehr, dass er sich beherrschen musste, nicht zu keuchen. Ja, die Sache war die Anstrengung wert.

75. KAPITEL
    Maggie saß in der dunklen Ecke des Schlafzimmers, den Rücken gegen die Wand gelehnt, die ausgestreckten Arme auf den Knien. Sie hielt die
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