Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
fort, „möchte ich hier sein, wenn sie die beiden herausbringen.“
    Die Brandbekämpfer hatten hinter dem Haus einen Hydranten entdeckt, vermutlich ein Relikt aus der Zeit, als es im Regierungsbesitz gewesen war. Sie besprühten das Haus mit dicken Wasserfontänen, die wirkungsvoller waren als der leichte Regen. Vor einer knappen Stunde waren Feuerwehrleute aus einer Nachbargemeinde hereingeschneit, nachdem ihr Wagen eine Meile vor der Einfahrt im Schlamm stecken geblieben war. Als der Brand gelöscht war, hatten sie die ausgebrannte Hülle des Hauses gestürmt, als hätten sie eine Mission zu erfüllen, und im Kellerbunker zwei verbrannte Leichen entdeckt.
    Tully rieb sich den Ruß aus Gesicht und Augen. O’Dell setztesich auf den Boden neben ihn. Sie schlang die Arme um die angezogenen Knie und legte das Kinn darauf.
    „Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob es die beiden sind“, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    „Nein, aber wer sollte es sonst sein?“
    „Stucky scheint mir nicht der Typ für Selbstmord.“ „Vielleicht dachte er, der Bunker sei feuerfest.“
    Sie warf ihm einen Blick zu, ohne ihre Position zu verändern.
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“ Sie wirkte fast überzeugt. Fast.
    Die Feuerwehrleute kamen mit einer Leiche auf einer Trage aus den Ruinen, die mit einer schwarzen Plane bedeckt war. Zwei Männer folgten mit einer weiteren Trage. O’Dell richtete sich auf. Tully glaubte zu hören, wie sie scharf den Atem einsog und anhielt, während sie zusah. Die zweite Bahre näherte sich dem FBI-Einsatzwagen, als plötzlich der Arm des Toten unter dem schwarzen Tuch herausrutschte. Er glitt von der Trage, baumelte herab und war mit etwas bedeckt, das nach einer schwarzen Lederjacke aussah. O’Dell schien zu stutzen, dann hörte Tully einen Seufzer der Erleichterung von ihr.

73. KAPITEL
    Maggie hätte Gwen gern zum Dinner ausgeführt. Doch sie war zu lange im Krankenhaus geblieben, um sich zu vergewissern, dass es Tess McGowan gut ging und Tully keine bleibenden Schäden davontrug.
    Obwohl völlig erschöpft, war ihr zum ersten Mal seit langer Zeit nach feiern zu Mute. Sie suchte und entdeckte an der Nordseite von Newburgh Heights ein chinesisches Lokal, das noch geöffnethatte. Endlich konnte sie wieder ein Restaurant aufsuchen, ohne fürchten zu müssen, dass die Kellnerin irgendwo als Leiche in einem Abfallcontainer landete. Sie wählte Kung-pao-Hühnchen, Schweinefleisch süß-sauer und gebratenen Reis. Dann bat sie um zusätzliche Glückskekse.
    Als Maggie heimkam, fand sie Gwen und Harvey in ihrem Liegesessel zusammengerollt vor dem tragbaren Fernseher, in dem die Talkshow von Jay Leno lief. Die Umzugskartons erinnerten sie wieder an den von Stucky gestohlenen, der in den Flammen nun endgültig verloren war. Darin befand sich das Fotoalbum mit den einzigen Bildern ihres Vaters. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken, wo sie sich gerade wie befreit fühlte.
    Gwen entdeckte die Tüten mit dem chinesischen Essen und lächelte. „Dem Himmel sei Dank, ich bin am Verhungern.“
    Maggie hatte sie von unterwegs angerufen und ihr das Wichtigste bereits mitgeteilt. Gwen hatte sehr erleichtert geklungen, weil für sie beide keine Gefahr mehr bestand. Jedenfalls musste sie sich um Walker Harding keine Gedanken mehr machen.
    „Warum bleibst du heute Nacht nicht hier?“ fragte Maggie, nachdem sie die Speisen ausgepackt hatte.
    „Ich habe morgen früh einen Termin. Ich fahre lieber heute Nacht noch zurück. Sonst bin ich am Morgen nicht zu gebrauchen.“ Sie sah Maggie prüfend an und löffelte mehr Reis aus dem Behälter. „Wie geht es dir? Ehrlich.“
    „Ehrlich? Mir geht es gut.“
    Gwen runzelte die Stirn, als sei das eine zu billige Antwort.
    „Tully und ich, wir wären beinah umgekommen“, berichtete sie ernsthaft. „Ich war in Panik wegen des Feuers. Ich konnte mich nicht bewegen, ich bekam keine Luft. Aber weißt du was?“ fügte sie lächelnd hinzu, „ich habe es überwunden und uns beide da rausgeholt.“
    „Sehr gut. Klingt, als hättest du einen großen persönlichen Sieg errungen, Maggie.“
    Harvey schob die Nase unter Maggies Arm und bestand auf einem Bissen Hühnerfleisch. Sie erfüllte seinen Wunsch und tätschelte ihm den Kopf.
    „Ich glaube kaum, dass man Hunde mit chinesischem Essen füttern sollte, Maggie. Zu stark gewürzt.“
    „Und woher soll ich das wissen? Gibt es ein Buch mit all diesen Regeln?“
    „Mehrere. Ich besorge dir eines.“
    „Wäre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher