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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen
Autoren: Alex Kava
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es im Hals knacken spürte. Sofort schmeckte sie Blut, doch sie hielt die Augen geschlossen.
    „Verdammt, du Schlampe, mach deine verdammten Augen auf!“
    Er keuchte und bewegte sich so heftig, dass sie fürchtete, innerlich zu zerreißen. Sie spürte seinen heißen Atem an ihrem Hals, dann sanken seine Zähne in ihre Haut. Ihre Brüste quetschend, hielt er sich fest, ritt sie, kratzend, reibend, stoßend wie ein tollwütiger Hund.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und zwang sich, die Augen geschlossen zu halten. Nicht mehr lange. Sie konnte das aushalten. Er kam gleich, dann war es vorbei. Es konnte nicht mehr lange dauern. Sie drehte den Kopf so weit weg wie möglich und kniff die Augen zusammen.
    Schließlich zuckte sein Körper, die Zähne gaben nach, dieHände quetschten ein letztes Mal, und er entspannte sich. Er kroch herunter, stemmte ihr das Knie in den Bauch und rammte ihr den Ellbogen gegen den Kopf. Es war endlich vorbei. Sie lag still, schluckte Blut, ignorierte das klebrige Gefühl zwischen den Beinen und machte sich klar, dass sie überlebt hatte.
    Er war so still, dass sie sich fragte, ob er fort war. Sie öffnete die Augen und sah ihn neben sich stehen. Der gelbe Schein der Laterne, die er mitgebracht hatte, schuf eine Art Heiligenschein hinter ihm. Als sie ihm in die Augen sah, verzog er den Mund zu einem Lächeln. Er wirkte so ruhig und gefasst wie beim Eintreten in den Schuppen. Wie war das möglich? Sie hatte gehofft, dass er erschöpft und ausgelaugt gehen würde. Doch er zeigte keine Spur von Müdigkeit.
    „Diesmal wirst du zusehen“, versprach er. „Und wenn ich dir die verdammten Augenlider abschneiden muss.“ Er hielt ein glänzendes Skalpell hoch.
    Ein schwacher, gedämpfter Schrei entrang sich ihrer schmerzenden Kehle.
    „Schrei, so viel du willst.“ Er lachte. „Hier hört dich keiner. Und ehrlich gesagt, ich mag das.“
    Großer Gott! Panik erfasste sie und schien ihren Kopf sprengen zu wollen. Sie zerrte an ihren Fesseln. Dann sah sie ihn plötzlich zurückweichen und mit schräg gehaltenem Kopf auf etwas lauschen.
    Tess lauschte ebenfalls angestrengt, um mehr zu hören, als das Pochen in Kopf und Brust. Sie lag still, beobachtete ihn, und dann hörte sie es. Wenn sie nicht gerade verrückt geworden war, hörte sie Stimmen.

71. KAPITEL
    Maggie fragte sich, ob sie zu spät gekommen waren. Hatten sich Stucky und Harding in die Wälder abgesetzt? Sie sah durch das Fenster Agent Alvando mit seinen Männern die Gegend durchkämmen und in den Wäldern verschwinden. Bald würden sie ohne Lampen nichts mehr sehen können. Und die benutzten sie nur ungern, weil sie dadurch leicht zu Zielscheiben wurden. So gern sie auch draußen gewesen wäre und mitgesucht hätte, Agent Alvando hatte Recht gehabt. Sie und Tully waren für eine Suche des Einsatzkommandos nicht ausreichend trainiert.
    Der Regen hatte als leises Tröpfeln auf dem Metalldach begonnen. Ein fast tröstliches Geräusch, hätte nicht der lauter werdende Donner ein Gewitter angekündigt. Maggie war froh, dass das Haus durch einen Generator mit Strom versorgt wurde und nicht von einem öffentlichen Versorger abhing, da Elektrizität leicht mal ausfiel.
    „Haben wir uns mit diesem Haus geirrt?“ fragte Agent Tully von der Seite des Raumes. Er hatte einige Kartons unter den Computertischen hervorgeholt und nahm mit Latexhandschuhen den Inhalt heraus, Hauptbücher, Postaufträge und andere Geschäftsunterlagen.
    „All das hier könnten Vorbereitungen sein für den Fall, dass er sein Augenlicht ganz verliert. Ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll.“ Vielleicht lag es am aufziehenden Gewitter und der geladenen Luft, aber sie wurde ein Gefühl drohenden Unheils nicht los. „Vielleicht sollten wir hinuntergehen und nachsehen, ob sie diesen Raum im Keller inzwischen geöffnet haben?“
    „Alvando hat gesagt, wir sollen hier bleiben.“ Er warf ihr einen warnenden Blick zu.
    „Es könnte eine Folterkammer sein und nicht bloß ein Bunker.“
    „Ich vermute ja nur, dass es ein Bunker ist. Genau wissen wir es erst, wenn Alvandos Männer ihn geöffnet haben.“
    Sie sah sich um. Der Raum war mit Ausnahme der sprechenden Computer das typische „Home Office“. Was für eine Enttäuschung, was für eine Pleite. Sie hatte sich innerlich auf eine Abrechnung mit Stucky vorbereitet, und er war nirgends zu finden.
    „O’Dell?“ Tully beugte sich über einen weiteren Karton. „Sehen Sie sich das mal an.“
    Sie blickte ihm über
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