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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg
Autoren: V.A.
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des Milizionärs purpurrot.
    »He, das ist ja Doktor Yollando Seacroft!« rief Idabelle verblüfft aus. »Wir haben Ihr Bild in unserem Bereitschaftsraum hängen. Tut mir leid, daß ich so fest zugeschlagen habe. Ich hätte Sie wirklich erkennen müssen.«
    »Von hinten bin ich eben schlecht zu erkennen«, meinte Jolson lächelnd.
    »In meiner Gruppe gibt es viele Waffenfans«, erklärte sie ihm und gab ihm die gefälschten Papiere zurück. »Sie sind eines unserer Idole. Gleich neben Bascom Lamar Taffler, der das Nervengas 414 erfunden hat.«
    »Das ehrt mich sehr, liebste Idabelle. Aber nun muß ich weiter. Ich habe noch viel zu erledigen.«
    Diesmal legte er fünfhundert Meter zurück, bevor ihm ein ehemaliger Fallschirmjäger seine Reitpeitsche auf den Kopf schlug. Dann behandelten ihn zwei Straßenkontrolleure mit ihren Schlagstöcken und verlangten seine Papiere.
    »Herzlich gern, Gentlemen.«
    »Frech wie alle Zivilisten«, stellte der ehemalige Fallschirmjäger fest.
    »Wie viele Absprünge haben Sie gemacht?« fragte Jolson ihn.
    »Das ist noch geheim.«
    »Sie wollen also Doktor Yollando Seacroft sein?« fragte der erste Kontrolleur.
    »So steht es in meinen Papieren, Gentlemen, und ich muß zustimmen.«
    »Wir haben Doktor Seacroft aber eben zum Chateau der Wahrscheinlichkeitsbrüder begleitet.«
    »Ich wußte, daß ich Sie schon einmal gesehen habe«, meinte Jolson lächelnd. »Stellen Sie sich vor, ich habe mich wieder verlaufen. Könnten Sie mich nochmals begleiten?«
    »Verdächtig«, sagte der zweite Kontrolleur.
    »Eine kleine Erfrischung gefällig?« fragte Jolson und zog langsam eine Weinflasche aus der Tasche.
    »Verdächtig«, stimmte der zweite Kontrolleur zu.
    »Meinetwegen«, sagte Jolson, drehte sich um und stieß den Fallschirmjäger vor sich her. Während der alte Mann unfreiwillig mit den beiden Kontrolleuren zusammenprallte, riß Jolson ihm die Reitpeitsche aus der Hand. Er wich elegant zur Seite und schlug mit der vollen Flasche und der mit Blei beschwerten Reitpeitsche zu. Dann rannte er davon, ließ die drei Männer auf der Straße liegen und bog in die nächste Gasse ein, die in einer ruhigeren Seitenstraße endete.
    Jolson fiel auf, daß die Tür des zehnstöckigen Appartementgebäudes auf der anderen Straßenseite offenstand. Er betrat das Haus und machte sich auf die Suche nach irgendwelchen Kleidungsstücken.
    »Yollando«, sagte eine Stimme über ihm. »Dad hat mir erzählt, daß Sie hier sind.«
    Auf der Treppe zum ersten Stock stand ein hagerer junger Mann. Blaß, mit hoher Stirn und unsicherem Blick. Er trug eine Art Trainingsanzug.
    »Richtig«, antwortete Jolson. »Ich bin hier.«
    »Wir haben uns auf dem letzten Kongreß kennengelernt«, sagte der junge Mann.
    »Natürlich.«
    »Schon gut«, meinte der junge Mann resigniert. »Ich weiß, daß niemand sich an mich erinnert. Nur Dad bleibt den Leuten im Gedächtnis. Das ist allerdings kein Wunder, weil sein Bild überall zu sehen ist.«
    »Sie sind Sousa-Mellers Sohn?«
    »Klar. Honey Sousa-Meller«, erwiderte der junge Mann lächelnd. »Ich bin der Staatsdichter von Lampwick. Kommen Sie, Yollando, wir trinken einen Schluck, und ich lese Ihnen dabei ein paar Gedichte vor.«
    »Wunderbar«, stimmte Jolson zu und trat näher. »Haben Sie hier ein Appartement?«
    »Ich bewohne dieses ganze Haus. Wenn ich dichte, brauche ich Ruhe. Als Staatsdichter muß ich jede Woche ein längeres Gedicht abliefern – und das erfordert Konzentration.«
    »Machen Ihre Diener keinen Lärm?«
    »Ich brauche keine. Das ganze Gebäude ist vollautomatisiert«, antwortete Honey Sousa-Meller. »Ich bin eben nur nach unten gegangen, um nachzusehen, warum die Haustür nicht richtig funktioniert. Ich wollte in meinem Atelier arbeiten. Ich habe sogar sechs Ateliers. Welches ich benütze, hängt von meiner Stimmung und vom Thema ab. Ich war gerade im ersten Stock, um ein episches Gedicht über die geplante Verringerung der städtischen Buslinien zu schreiben, als ich den Summer hörte, der mir anzeigt, daß die Haustür sich geöffnet hat.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß Sie sich ziemlich frei bewegen können, da Sie Staatsdichter und der Sohn des Präsidenten-Generals sind«, sagte Jolson. »Ich selbst habe einige amüsante Erlebnisse mit der hiesigen Polizei gehabt, weil jedermann auf der Straße meine Ausweispapiere sehen wollte.«
    »Mir ist schon aufgefallen, daß Sie eine Beule über dem linken Ohr haben. Aber trösten Sie sich, auch mich erkennt
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