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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg
Autoren: V.A.
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begeben«, sagte Jolson. »Warum?«
    »Ich ziehe es immer vor«, antwortete Mickens, während er einen Karton aufstellte und sich daraufsetzte, »Aufträge in meinem Büro zu erläutern. Da Doktor Seacroft mir jedoch bereits zuvorgekommen ist, erzähle ich Ihnen gleich den Rest.« Er nieste zweimal und schüttelte heftig den Kopf, um wieder klar denken zu können. »Übermorgen beginnt im Palasthotel Sousa-Meller in der Hauptstadt von Lampwick Territory, die im Augenblick Sousa-Meller-City heißt, ein Kongreß, dessen Teilnehmer Polizisten und Militärs sind.«
    »Sousa-Meller«, wiederholte Jolson. »Er ist der Boß der Junta, nicht wahr?«
    »Ganz recht. Er ist letztes Jahr im Sommer an die Macht gekommen. Wie Sie wissen, ist Lampwick Territory unser Hauptlieferant für bestimmte Sorten von Pflanzenölen, und die Zentralregierung von Barnum möchte deshalb einen offenen Bruch mit Sousa-Mellers Regime vermeiden. Auch eine Invasion, die natürlich denkbar wäre, soll nur im äußersten Notfall stattfinden. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig sein.
    Zu den Dingen, die unser Amt stillschweigend fördert, gehört auch die Propaganda gegen Sousa-Meller. Damit sind wir bereits bei Ihrem Auftrag, Ben. Sie sollen nach Lampwick Territory fahren und ein Buchmanuskript holen. Ein Kontaktmann wird im Hotel mit Ihnen Verbindung aufnehmen. Als Doktor Seacroft dürften Sie keine Schwierigkeiten haben, das Lampwick Territory und das Hotel zu betreten und zu verlassen.«
    »Ein Hotel voller Soldaten und Polizisten ist nicht gerade der beste Ort, um heimlich Bücher weiterzugeben«, behauptete Jolson.
    »In Lampwick ist kein Ort ideal«, erklärte Direktor Mickens ihm. »Das Manuskript ist natürlich auf Mikrokartengröße verkleinert.«
    Jolson runzelte die Stirn. »Steht das APS mit diesem ›Schriftsteller‹ Myron Woolmer in Verbindung?«
    »Richtig«, bestätigte Mickens. »Nicht direkt mit ihm, aber mit seinen Vertretern. Woolmer war früher ein bekannter Diplomat in Lampwick. Seitdem dort Militärjuntas herrschen, hält er sich verborgen und wartet auf eine Chance, wieder an die Macht zu gelangen. In der Zwischenzeit schreibt er politische Romane. Vor zwei Jahren wurde Schwert und Faust aus Lampwick herausgeschmuggelt und innerhalb kurzer Zeit zu einem Bestseller auf allen Planeten des Barnumsystems. Oder zumindest dort, wo es noch Bücher gibt.«
    »Dieses Buch hat aber keine Regierung gestürzt«, sagte Jolson.
    »Bücher können nicht alles. Auch Propaganda benötigt Zeit«, erklärte ihm der Direktor. »Dieser zweite Roman soll deutliche Angriffe auf Sousa-Meller enthalten. Sein Propagandawert ist deshalb unschätzbar.«
    »Woolmers Verleger sind doch hier in Keystone City, nicht wahr?« fragte Jolson. »Was ist aus dem Mann geworden, der das Manuskript für sie abholen sollte?«
    Direktor Mickens rieb sich die Nase. »Das APS ist kein Laufbursche irgendwelcher Geschäftsleute«, behauptete er. »Ich gebe allerdings zu, daß der Verlag einen Mann losgeschickt hat, der seitdem spurlos verschwunden ist.«
    »Sie sollten«, warf Jennifer ein, »Bens Leben nur für wichtige Dinge aufs Spiel setzen.«
    »Wie lange soll die Sache dauern?« erkundigte Jolson sich.
    »Unser V-Mann trifft mit Ihnen im Hotel zusammen«, sagte Mickens. »Sie erfahren das Erkennungszeichen und alle übrigen Einzelheiten in der Hypnose. Sobald die Luft rein ist, steckt er Ihnen die Mikrokarten zu. Doktor Seacroft soll zwei Tage an dem Kongreß teilnehmen und dabei die neuesten Waffen seiner eigenen Firma vorführen. Sie lassen sich das Buch geben, stecken es in eine sichere Tasche, verkaufen ein paar Waffen und kommen wieder nach Hause.«
    »Wie haben Sie Seacroft dazu gebracht, mit diesem Plan einverstanden zu sein?«
    »Wir haben ihm eine Kiste Qualitätswein angeboten. Das Zeug ist bereits unterwegs; es wird von der Erde hierher teleportiert. New Yorker Beaujolais oder so ähnlich.«
    »Ben, ich finde es nicht richtig, daß du dich bei diesen vielen Soldaten und Polizisten herumtreibst«, sagte Jennifer. »Direktor Mickens, Ben, ist imstande, seine Gestalt zu verändern und jeden beliebigen Menschen zu imitieren – und Sie benützen ihn als besseren Laufburschen!«
    »Immer mit der Ruhe, Jennifer«, mahnte Ben gelassen. »Okay, wir sehen uns morgen, Direktor.«
    »Aber nicht vor zehn Uhr«, antwortete Mickens. Er zog Seacroft hoch, und der Wissenschaftler erwachte und bot ihnen allen Rotwein und Sandwiches an.
     
    Der Blinde ließ alle seine
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