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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit
Autoren: V.A.
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dazu haben.«
    »Wenn jemand durch diese Tür kommt ...«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er begann zu schreiben. Während er damit beschäftigt war, untersuchte ich das Gerät, das ich dem toten Marsianer abgenommen hatte. Es bestand aus einem glänzenden Metall und wies eine merkwürdige Form auf, die keinen Hinweis auf seinen Verwendungszweck gab. Das Ding erinnerte mich an die Innenkonstruktion einer Spielzeugpistole – an Plastikmaterial, das halb geschmolzen und dann bearbeitet worden war. Ich konnte mir nicht vorstellen, was sich damit anfangen ließ. Ich sah einige Schlitze, in denen sich Hebel und Knöpfe befanden, aber die Öffnungen waren für Finger zu klein. Man hätte sie vielleicht mit einer Hutnadel erreichen können.
    Adler gab mir das Blatt Papier, das er beschrieben hatte. Er hatte sich auf die wichtigen Einzelheiten beschränkt: Motiv, Art der Ausführung, Zeit. Das meiste wußte ich bereits.
    »Sie schreiben hier nicht, was aus der Leiche geworden ist.«
    »Das gleiche wie aus Domingo.«
    »Domingo?«
    »Klar, Domingo. Als die Polizei zu Ihnen kam, um ihn abzuholen, war er verschwunden. Selbst der Blutfleck auf der Straße war nicht mehr zu sehen. Ein Wunder, was?« Adler grinste höhnisch. Als ich nicht reagierte, starrte er mich verwirrt an.
    »Wie?« fragte ich ihn.
    Adler zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Das wissen Sie doch selbst, oder? Ich schreibe jedenfalls nichts davon. Das würde Sinc in die Sache hineinziehen. Sie müssen sich mit dem zufriedengeben, was Sie in der Hand haben.«
    »Okay. Jetzt muß ich Sie noch fesseln und knebeln, bevor ich abrücken kann.«
    Adler war verblüfft. Diese Reaktion war unbedingt echt. »Jetzt?«
    »Klar. Sie haben meinen Auftraggeber umgelegt. Sinc hat nichts damit zu tun.«
    Er grinste ungläubig. Und er bildete sich offenbar noch immer ein, daß irgend etwas geschehen würde.
    Ich benützte den Gürtel seines Schlafrocks, um ihm die Arme zu fesseln. Ein Taschentuch diente als Knebel. Ich riß die Gardinenschnur herunter und band ihm damit die Beine zusammen. Adler glaubte noch immer nicht, daß ich wirklich gehen wollte, und er wartete weiterhin auf irgend etwas. Ich ließ ihn in seinem dunklen Schlafzimmer auf dem Bett zurück.
    Was nun?
    Ich machte das Licht im Wohnzimmer aus und ging ans Fenster. Auf dem Rasen wimmelte es geradezu vor Männern und Hunden. Außerdem war es mir dort zu hell. Ich runzelte nachdenklich die Stirn.
    Ich hatte Adlers Geständnis in der Tasche. Adler hatte meinen Auftraggeber umgelegt. War ich noch immer hinter Sinc her? Oder sollte ich lieber versuchen, mich und dieses Blatt Papier zu retten?
    Natürlich war es wichtiger, das Geständnis in Sicherheit zu bringen.
    Ich stand am Fenster und überlegte mir den besten Fluchtweg. Draußen brannten zahlreiche Scheinwerfer, aber die Schatten der Büsche und Bäume waren tiefschwarz. Ich sah, daß eine Seite der Hecke, die in meine Richtung lief, hell beleuchtet war, aber ich konnte es auf der anderen versuchen. Oder ich schlich mich dort an den Tennisplätzen vorbei, kroch zu dieser seltsamen Statue hinüber, wartete den günstigsten Augenblick ab und ...
    Die Tür hinter mir wurde aufgestoßen, und ich warf mich herum.
    Ein Mann in dunklen Hosen und einer bequemen Tweedjacke stand auf der Schwelle. Er achtete kaum auf meinen Gyrolet, sondern kam ruhig herein und schloß die Tür hinter sich.
    Das war Sinc. Lester Dunhaven Sinclair war ein Mann in hervorragender Kondition; er wog kein halbes Pfund zuviel oder zuwenig und verfügte über sportlich gestählte Muskeln. Ich schätzte sein Alter auf vierunddreißig Jahre. Bisher hatte ich ihn nur einmal in der Öffentlichkeit gesehen, aber damals war ich nicht nahe genug an ihn herangekommen, um zu erkennen, was ich jetzt sah: Sein blonder Haarschopf war eine Perücke.
    Er lächelte freundlich. »Cheseborough, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Was haben Sie mit meinem ... meinem Stellvertreter angestellt?« Er warf mir einen prüfenden Blick zu. »Er ist doch noch hier?«
    »Im Schlafzimmer. Auf dem Bett. Gefesselt.« Ich machte einen Bogen um ihn und schloß die Tür zum Flur ab.
    Allmählich verstand ich, weshalb Sincs Leute zu ihm aufsahen wie Leibeigene zu ihrem Herrn. Der Mann wirkte überwältigend. Er strahlte Ruhe und Selbstvertrauen aus. Er schien absolut von sich überzeugt zu sein. Wer ihn so vor sich stehen sah, konnte leicht glauben, daß ihm niemand ernsthaft Widerstand leisten konnte.
    »Sie sind anscheinend zu
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