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Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 22 - Im Angesicht der Sonne
Autoren: V.A.
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Arbeitsplätze zurück.
    »Ein nutzloser Ausflug«, beschwerte Vogel sich. »Sie hätten diesen Wisch auch mit der Post verschicken können.«
    »Richtig«, stimmte Britt zu.
    »Sie sind darüber informiert worden, daß diese Pressemitteilung heute von Washington aus verbreitet wird. Sie haben sich trotzdem entschlossen, uns hier zu besuchen. Tut mir leid, daß Sie jetzt enttäuscht sind.«
    »Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie leid Ihnen das tut«, behauptete Vogel und ging zum Aufzug.
    Nun, ich hatte mich nicht gerade geschickt benommen. Vogel würde bestimmt einen Beschwerdebrief schreiben, der vielleicht in meiner Personalakte landete. Aber das war mir im Augenblick gleichgültig.
    Als die beiden Reporter verschwunden waren, rief ich Kapitän z. See White in Washington an und teilte ihm mit, daß ich es eben versäumt hatte, Si Vogel zum Mittagessen einzuladen, und daß damit zu rechnen sei, daß er die ihm bekannten Tatsachen zu einem saftigen Artikel umarbeiten werde. White war ganz meiner Meinung; er bedauerte diese Entwicklung ebenfalls, fügte jedoch hinzu, damit habe man bereits gerechnet, als Susan Craig ausgesucht wurde. Mehr gab es dazu anscheinend nicht zu sagen.
    Ich ging einen Stock tiefer aufs zweite Deck und erkundigte mich bei Sergeant Paillard, dem einzigen Heeresangehörigen an Bord, ob die Zusammensetzung der Atemluft in den letzten Stunden unverändert geblieben war. Die Zusammensetzung wurde ständig überwacht, aber wir ließen uns den jeweiligen Wert nur stündlich nach oben melden. Alles war in bester Ordnung. Tim Saybolt hatte nicht etwa schneller gesprochen, weil er zuviel Sauerstoff bekommen hatte.
    Diesmal ließ ich das Mittagessen ausfallen und nahm mir nur ein Sandwich mit; ich holte die Logbucheintragungen nach und machte mich daran, wieder einmal endlose Ersatzteilbestellungen aufzugeben.
    Die Anlage auf dem Meeresboden bestand damals aus sechs Kammern: sechs Zylinder von etwa fünfzehn Meter Länge bei knapp fünf Meter Durchmesser. Sie lagen nebeneinander in ihren Halterungen und waren durch Schleusen miteinander verbunden. Ihre Wandungen aus rostfreiem Edelstahl brauchten nicht allzu stark zu sein, weil innen und außen der gleiche Druck herrschte.
    Ich hatte nicht einmal gelogen, als ich Vogel erzählte, im Augenblick seien unsere Leute hauptsächlich damit beschäftigt, die sechs Kammern einzurichten. Alle bisher durchgeführten Versuche waren rein zufällig unternommen worden, obwohl ein Unterwasserprojekt dieser Art natürlich ohne Versuche, die wichtige Fragen klären mußten, undurchführbar gewesen wäre. In dieser Beziehung hatte Saybolt mehr Verantwortung als ich zu tragen; er war nicht nur Leiter der Gruppe unter Wasser, sondern mußte als Arzt und Physiologe auch feststellen, wie er und seine Gefährten auf diese veränderte Umwelt reagierten. Als Untersuchungszeitraum waren vierzig Tage vorgesehen, von denen die Gruppe bereits zehn auf dem Meeresboden verbracht hatte.
    Selbstverständlich war die gesamte Besatzung an Bord gewesen, als die Gruppe ihren Abstieg begann. Wir hatten auch das zweifelhafte Vergnügen gehabt, ein Dutzend hohe Offiziere zu begrüßen, die sich dieses Ereignis nicht hatten entgehen lassen wollen. An den folgenden Tagen waren wir damit beschäftigt gewesen, die Nachrichtenverbindungen und Versorgungsleitungen mehrmals zu überprüfen – Elektrizität, Gleich- und Wechselstrom, Süßwasser, warm und kalt, und Atemluft. Nun waren wir dabei, die Kammern für vierundzwanzig Personen einzurichten; das war die Höchstzahl, bis weitere Kammern in Betrieb genommen werden konnten.
    Ich hatte ständig einen Stapel Fernschreiben von unten auf dem Tisch liegen, die ich in Anforderungen umwandeln und auf dem Dienstweg weitergeben mußte, um sie Washington schmackhaft zu machen. Meistens wurden Laborgeräte, Elektronikteile und Bücher verlangt. Bücher! Sie hatten bereits Tausende von Büchern unten, verfügten über etliche Kilometer Mikrofilm und konnten jederzeit mehr vom dritten Deck anfordern. Aber trotz sorgfältigster Vorausplanung ließen Saybolt und Kepper sich immer wieder etwas einfallen, ohne das sie einfach nicht länger auskamen.
    Gegen sechzehn Uhr hatte ich endlich alles durchgegeben. Swain war noch nicht aus Santa Carlotta zurück. Ich fuhr zum dritten Deck hinunter, kletterte wieder nach oben und verband diesen Ausflug mit einer flüchtigen Inspektion. Die letzte Frachtladung des Tages war zum Meeresboden hinabgelassen worden. Die
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