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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
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sollte in den Vergnügungsausschuß.«
    Es war Worth, ein Patriot, der an Symonds Kisten Wache stehen würde. Kein schlechter Mann, wenn man seine Ansichten einfach ignorierte.
    »Ich kann Ausschüsse nicht leiden«, sagte Greenstein ruhig. »Werden wir nicht unser ganzes Leben wie eine Herde herumgetrieben, wenigstens drüben im zwanzigsten Jahrhundert? Kann man nicht einmal ein bißchen Spaß haben, ohne gleich einem Ausschuß oder Verein beitreten zu müssen?«
    Worth sah beleidigt aus, gab aber keine Antwort.
    Es begann erneut zu regnen.
    »Spiel schon weiter«, rief Joe Eagle Wing. »Warum nehmen wir uns eigentlich alle so schrecklich ernst? Ein neues Lied, Greenstein.«
    »Nicht im Regen«, lehnte Greenstein ab. Er packte das Instrument in den Kasten. Die Gruppe löste sich auf. Einige Männer gingen in die Kantine, andere zurück in ihre Unterkünfte.
    Herries zögerte, als habe er Angst, wieder mit sich allein sein zu müssen. Er nickte Greenstein zu.
    »Sie haben natürlich recht, was den Ausschuß angeht, aber wir müssen uns mit einer gegebenen Situation abfinden. Den meisten Männern muß man erst befehlen, fröhlich zu sein, oder sie sind es niemals.«
    »Vielleicht. Aber ist noch niemand auf die Idee gekommen, die alten Geleise zu verlassen und etwas Neues zu beginnen?«
    »Unmöglich, wenn nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft auf dem Spiel steht. Keine Experimente.«
    Greenstein sah ihn lange an, ehe er sagte:
    »Manchmal wundere ich mich, daß Sie mein Chef sind. Wie sind Sie nur an diesen Job geraten?«
    »In meinem ganzen Leben«, sagte Herries und zuckte die Schultern, »habe ich die Diktatur gehaßt. Ich habe an mehreren der kleinen Kriege teilgenommen und – ach, lassen wir das. Vielleicht gäbe man mir den Posten heute nicht mehr, wenn ich darum bäte. Ich bin seit einem Jahr hier. Es hat mich ein wenig verändert, muß ich zugeben.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Greenstein und warf dem nahen Urwald einen schnellen Blick zu. »Ich verstehe es auch.«
    »Was gibt es Neues zu Hause?« fragte Herries, um das Thema zu wechseln.
    Greenstein begann zu strahlen.
    »Miriam, mein Mädchen, hat geschrieben. Sie ist Künstlerin, müssen Sie wissen. Sie bekam einen neuen Vertrag und ...«
    Der Lautsprecher knackste. Eine rauhe Stimme unterbrach die Stille der urweltlichen Landschaft.
    »Achtung, an alle! Helikopter an Stützpunkt! Großer, zweibeiniger Saurier, etwa drei Kilometer nordöstlich. Er nähert sich schnell dem Lager. Achtung ...«
    Herries fluchte und begann zu laufen.
    Greenstein rannte hinter ihm her. Wasser spritzte um ihre Stiefel.
    »Was soll das bedeuten?«
    »Keine Ahnung ... noch nicht. Vielleicht ein fleischfressender Saurier – wir werden es bald wissen.« Sie erreichten die Hütte. Herries stürmte hinein. Neben dem Tisch war eine Schalttafel mit einem Dutzend Hebel. Herries legte einen davon nach unten. Sirenen ertönten und alarmierten das Lager. »Ich nehme an, daß er von dem Blut des gestern vertriebenen Monstrums angelockt wurde. Dann ist es ein Fleischfresser. Die kleineren werden ja von dem Zaun abgehalten, aber ich bezweifle sehr, daß die Ladung genügt, einen richtigen Dinosaurier auch nur zu erschrecken. Los, kommen Sie mit, Greenstein.«
    Jeeps kamen aus den Garagen, als Herries und Greenstein wieder ins Freie traten. Von den Rädern tropfte der Schlamm. Der Regen war stärker geworden. Der Rand des Waldes war kaum noch zu erkennen. Er lag wie hinter einem Vorhang. Die schlammige Erde dampfte.
    Der Helikopter schwebte dicht über den Bohrtürmen. Er erinnerte an das fliegende Skelett eines Geiers. Sirenen ertönten.
    »Können Sie so ein Ding steuern?« fragte Herries und zeigte auf einen der Jeeps.
    »Habe es in der Armee gelernt.«
    »Gut, dann nehmen wir den ersten und fahren voran. Wir müssen das Biest von Saurier bremsen, ehe es den Zaun erreicht.«
    Herries kletterte auf den rechten Sitz. Die Polster waren weich und gaben unter seinem Gewicht nach. Vor ihm war der Abzug der Zwei-Zentimeter-Kanone. Daneben hing das Mikrophon für die Funkverbindung. Greenstein fuhr an. Fünf weitere Jeeps folgten. Die anderen Männer eilten mit ihren Waffen zu den wichtigsten Punkten der Installation, um sie gegen alle Eventualitäten zu verteidigen.
    Das Nordtor öffnete sich. Die Fahrzeuge krochen ins Niemandsland. Man hatte eine notdürftige Straße gebaut, gerade breit genug, einem Jeep Platz zu geben. Rechts und links waren die Wände des undurchdringlichen
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