Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
Urwaldes. Sie waren schwarz, braun, rot, grün und gelb. Ab und zu leuchteten gebleichte Knochen neben der Straße auf. Sie stammten von Tieren, die von den Wachposten abgeschossen worden waren. Andere waren dem elektrischen Zaun zum Opfer gefallen. So ein Kadaver lockte ganze Rudel von Raubtieren an, aber fleischfressende Saurier kümmerten sich nicht darum. Sie folgten nur dem Geruch des Blutes, aber sie schlugen sich ihre Beute selbst.
    »Weiter östlich«, sagte der Pilot des Helikopters. »So, jetzt anhalten. Er nähert sich der Straße. Jeden Augenblick muß er den Wald verlassen und sichtbar werden. Viel Glück, Boß. Das nächste Mal geben Sie mir ein paar Bomben, dann werde ich mit dem Biest von hier oben aus allein fertig.«
    »Leider erlaubt man uns keine schweren Waffen«, sagte Herries und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sein Puls ging schnell. Noch niemals zuvor war jemand einem Tyrannosaurier begegnet.
    Die Jeeps fuhren zu einer geschlossenen Reihe auf und hielten. Nur noch die Scheibenwischer bewegten sich. Alles war ruhig.
    Warten.
    Dann kam das Rascheln des Unterholzes näher, und ehe die Männer wußten, was geschah, war das Ungeheuer über ihnen.
    Tatsächlich ein Tyrannosaurier, dachte Herries im Unterbewußtsein. Zumindest ein naher Verwandter der fleischfressenden Art. Unbeholfen stürmte das gigantische Tier auf die von der Straße gebildete Lichtung und verharrte. Die Wissenschaftler hatten immer angenommen, wegen seiner Langsamkeit müsse das riesige Tier sich nur von Aas ernähren können; dabei hatten sie aber vergessen, daß der Tyrannosaurier ein viel zu kleines Gehirn besaß, um totes und unbewegliches Fleisch als Beute identifizieren zu können. Außerdem war der Brontosaurier, der ihre Hauptnahrung darstellte, noch langsamer. Hinzu kam noch, daß ein einziger Schritt das Monstrum gewaltige Entfernungen überwinden ließ.
    Herries sah den plumpen Kopf fast sechs Meter über sich; der Schwanz endete fünfzehn Meter dahinter. Die Schuppen des Untiers schimmerten in einem faszinierenden Stahlgrau, schön und schrecklich zugleich. Der Regen tropfte von ihnen herab und bildete überall auf dem Körper kleine Wasserfälle. Die gefletschten Zähne glichen großen Messern, und jeder Schritt ließ den nachgiebigen Sumpfboden erzittern. Es war, als rollten unzählige Tonnen auf die Jeeps zu und wollten sie zermalmen.
    »An ihm vorbei, Sam!« brüllte Herries, so laut er konnte.
    Er richtete die Maschinenkanone ein und drückte den Abzug durch.
    Die Geschoßgarbe zog einen blutigen Saum quer über die weiße Fläche des Bauches dicht vor ihm. Das Ungeheuer blieb schwankend stehen und schüttelte den Kopf. Dann öffnete sich das riesige Maul, und ein gewaltiges Dröhnen erschütterte die Umgebung. Greenstein fuhr noch näher heran.
    Die anderen griffen von der Seite her an. Die Projektile drangen in den Schwanz und den Körper ein, zerfetzten die Vogelklauen. Auf dem Rücken detonierte ziemlich nutzlos eine Handgranate. Eine zweite riß einen kleinen Krater in die Schuppen. Blut schoß aus der Wunde.
    Langsam drehte sich der Saurier und kam auf einen der Jeeps zu.
    Der Wagen wich aus.
    »Näher!« rief Herries verzweifelt.
    Greenstein wechselte den Gang. Die Reifen quirlten den Schlamm auf der Straße. Herries sah kurz in Richtung des Fahrers. Er bemerkte, daß Greenstein über das ganze Gesicht strahlte. Recht hatte er. Das würde eine Geschichte sein, die er später seinen Kindern und Enkeln erzählen konnte. Eine einmalige, unglaubliche Geschichte.
    Der Jeep kam an dem Saurier vorbei und wendete auf zwei Rädern. Der Regen war stärker geworden. Das Reptil war stehengeblieben. Herries eröffnete erneut das Feuer aus geringster Entfernung. Schon blutete das Ungeheuer aus Hunderten von Wunden, aber es fiel nicht. Es schwankte nur ein wenig und überlegte, in welcher Richtung es angreifen sollte.
    Es ist alles überhaupt nicht wahr, dachte Herries mit einem Gefühl, Tausende von Meilen entfernt zu sein. Es geschah alles vor einhundert Millionen Jahren, nicht heute ...
    Die Regentropfen verdampften auf dem heißen Lauf der Maschinenkanone.
    »Von den Seiten angreifen!« befahl Herries und sprach ins Mikrophon, damit ihn die anderen auch hören konnten. »Jeep zwei und drei von rechts, vier und fünf von links. Jeep sechs, versuchen Sie, von hinten heranzukommen und eine Granate auf den Schwanzansatz zu werfen.«
    Das Wasser, in dem der Saurier stand, färbte sich rot.
    »Zielen Sie auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher