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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad
Autoren: V.A.
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tun. Und wenn ich Sie so ansehe, dann möchte ich wieder zwanzig sein.«
    So ganz stimmte das natürlich nicht. Welcher Mann von achtundvierzig möchte noch einmal zwanzig sein, es sei denn, er darf alle seine Erfahrungen und sein ganzes Wissen mit in die neue Jugend zurücknehmen?
    Terry lächelte und war glücklich.
    Wir schlenderten über schmale und gewundene Wege, vorbei an Wiesen und Teichen, Büschen und niedrigen Wäldern. Wir begegneten vielen Menschen, und alle waren sie fröhlich und ausgelassen. Alle trugen sie sehr leichte und fast frivole Bekleidung. Hier im Park konnte sich jeder so geben, wie er sich fühlte und wozu er Lust hatte. Das strenge Leben in der Stadt hatte hier im Park seinen Gegenpol. Ich konnte mir keine Stadt in der Galaxis vorstellen, die so nötig einen Arne-Park brauchte wie Arneville. Trotzdem war er nicht überfüllt. In Arneville wurde viel und lange gearbeitet.
    Etwa eine Meile vom Pavillon entfernt, sagte Terry plötzlich:
    »Ich möchte Ihnen helfen, Edwin.«
    »Helfen?« Ich war stehengeblieben. »Wobei helfen?«
    Sie sah mich an, holte tief Luft und sagte dann:
    »Ich weiß, daß Sie ein Spion sind.«
    »So?« Ich gab mir Mühe, den Tonfall meiner Stimme nicht zu ändern. »Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Gestern, kurz vor dem Essen, rief jemand im Laden an. Er nannte keinen Namen. Er sagte, daß Sie kämen und daß ich versuchen solle, Freundschaft mit Ihnen zu schließen. Es sei nicht gefährlich, aber ich hätte eine gute Gelegenheit, Solitaire einen Dienst zu erweisen.«
    Terry gehörte also nicht ursprünglich zum F R S; sie war nachträglich angeworben worden.
    »Was hat man noch gesagt?«
    »Nicht viel. Wahrscheinlich sollte ich nicht eingeweiht werden, damit ich keine Fragen stellte. Denn wenn ich viel fragte, würde ich mich bei Ihnen verdächtig machen.«
    »Sie sind sehr klug, Terry.«
    »Hoffentlich. Nun, viel habe ich bisher nicht getan, weil alles ganz von selbst geschah. Auch ohne den Anruf wären wir vielleicht gestern abend in die Oper gegangen.«
    Ich nickte.
    Wenn Terry nicht dazu angehalten worden war, mir das jetzt alles zu erzählen, machte sie einen schrecklichen Fehler. Im Augenblick gab es keine andere Möglichkeit, als so viel wie möglich aus ihr herauszuholen.
    Sie berichtete weiter:
    »Als ich gestern nach Hause kam, wartete mein Vater auf mich. Bei ihm war ein großer, schlanker Mann. Er nannte sich Marks und verlangte von mir, ihm alles zu sagen, was Sie und ich gesprochen haben. Ich erzählte ihm von unserer Unterhaltung, denn ich glaubte nicht, daß es Ihnen schaden könnte.«
    »Kaum.«
    »Und dann ...« Sie zögerte, ehe sie fortfuhr: »Sie werden schon erraten haben, daß ich mich nicht gut mit meinem Vater verstehe. Es ist schlimm, das vom eigenen Vater sagen zu müssen, aber er ist schlecht. Als Mr Marks immer mehr von mir verlangte, weigerte ich mich, mit der Polizei weiter zusammenzuarbeiten. Marks drohte, meinen Vater einsperren zu lassen, wenn ich nicht täte, was er von mir verlangte. Mein Vater bat mich, ihn zu retten.«
    Ich wartete geduldig. Sie war noch so jung und unerfahren. Und nun mußte sie etwas Derartiges erleben ...
    »Marks behauptete, Sie wären ein Spion und es wäre daher meine vaterländische Pflicht, unsere Bekanntschaft auszunutzen. Ich habe Sie gern, Edwin, und ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie Solitaire Schaden zufügen wollen.«
    »Aber ich arbeite für die Erde, gegen Ihre Welt«, sagte ich ruhig.
    Sie zuckte die Schultern.
    »Die Erde hat uns nie etwas getan. Vielleicht hätte ich Marks geglaubt, wenn er sich anders benommen hätte. Ich spürte sein Mißtrauen und das brachte mich gegen ihn auf. Ich habe ihm von unserer Unterhaltung berichtet, aber plötzlich wußte ich nicht mehr, ob ich ihm auch dann davon berichtet hätte, wenn sie nicht so harmlos gewesen wäre. Mir kamen Zweifel.«
    Ich nickte abermals, denn ich verstand sie. Sie war nicht nur jung und unerfahren, sondern auch romantisch und sentimental. Sie hatte erleben müssen, daß ihr Vater sie enttäuschte. Ihre Familie und ihre ganze Umgebung hatte nie viel für sie getan, und dann tauchte ich auf. Sie hatte mich gern, um dann plötzlich gesagt zu bekommen, ich sei ein Spion, und sie müsse mich aushorchen.
    Der F R S war doch nicht so klug, wie ich angenommen hatte. Sie hätten wissen müssen, wie Terry reagierte.
    Wußten sie es vielleicht?
    »Sie scheinen nicht sehr überrascht zu sein«, sagte Terry schließlich ein bißchen
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