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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen
Autoren: V.A.
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George. Heute will er wiederkommen.«
    Aber er sprang nicht darauf an. »So?« machte er und stolzierte fingerschnalzend im Zimmer umher. Es schien ihn nicht im geringsten zu bekümmern.
    Und dann endlich beging sie den unverzeihlichen Fehler: Sie stellte ihm Fragen, und zwar ganz direkte. »Wo warst du gestern nacht?« – »Wer ist es?« – »Wo hast du sie kennengelernt?« – »Was tut sie?« Billy blickte sie mit plötzlich zusammengekniffenen Augen an und sagte: »Gib's auf, Baby, und halt die Klappe.« Kalt. Drohend.
    Einmal, als er ganze zehn Tage wegblieb, glaubte Franny, wahnsinnig zu werden. »Das ist nur gut für dich«, tröstete sie O'Phelan. »Vergiß ihn.«
    Sie versuchte ihr Möglichstes, aber es gelang ihr nicht. Sie begann zu trinken und brach häufig ganz unvermittelt in heftige Tränen aus, so wild, daß es sich wie Lachen anhörte. Nachts konnte sie nicht einschlafen, bevor sie nicht betrunken war. Und selbst dann wachte sie immer wieder auf, ihr Kopf dröhnte, sie begann zu rauchen und zündete sich eine Zigarette an der anderen an, wanderte in ihrem Zimmer auf und ab oder blieb einfach im Bett liegen und starrte gegen die Decke, über die die Lichter des Straßenverkehrs huschten.
    Dann kreuzte er wieder auf. Eines Abends spät erschien er bei O'Phelan, und die Absonderlichkeit seines Benehmens fiel ihr sofort auf. Seine blauen Augen glitzerten wie nie zuvor. Er war am Meer gewesen, so erzählte er ihr, und seine braune Hautfarbe bewies das. Aber da war noch irgend etwas an ihm – etwas Fieberndes, Selbstberauschendes, etwas völlig Neues.
    Eine halbe Stunde lang gelang es ihr mit O'Phelans diplomatischer Unterstützung, ihn zu ignorieren. Sie sprach ihn nicht an. Als O'Phelan aber gegen vier Uhr früh zumachte, wartete Billy draußen auf der Straße auf sie und ging neben ihr her, als wäre nichts geschehen.
    »Du konntest mir wohl keine Karte schicken?« bemerkte sie. »Mich wissen lassen, wo du bist?« Schließlich verlangte sie ja nicht viel.
    Billy wischte ihre Fragen mit einem kurzen Lachen beiseite. »Ich konnte nicht, Baby. Habe es einfach nicht geschafft. Ich war beschäftigt, verstehst du?«
    Und dann konnte er nicht länger an sich halten; er zog sie in eine Toreinfahrt und hielt ihr ein Bündel Geldscheine unter die Nase. »Sieh mal!« rief er überschwenglich. »Vierhundertundzweiunddreißig Scheinchen! Diesmal war's wirklich eine große Sache.«
    »Liebling«, flüsterte sie aufgeregt. »Wie hast du das fertiggebracht?«
    Billy blickte zufrieden und weise drein und zerzauste ihre Haare. Dann sagte er: »Komm, Baby, gehn wir. Das wird gefeiert.«
    Aber Franny entwand sich seinem Griff. Es gab Dinge, die sie nicht zulassen würde. »Moment mal«, sagte sie mißtrauisch. »Ist das – ihr Geld?«
    Er legte den Kopf auf die Seite und schüttelte sich vor Lachen. Er gab ihr einen Nasenstüber und tätschelte sie am Kinn.
    »Sie?« sagte er schließlich voller Verachtung. »Sie weiß noch nicht einmal davon.«
    Das stimmte durchaus. Am Morgen war er in die Stadt zurückgekehrt und hatte sich am Bahnhof von Nektar getrennt, wie sie es gewünscht hatte. Am Abend hatte er seinen großen Coup gelandet, ganz unerwartet. Die Story war zu toll, um sie für sich zu behalten, und als sich Nektar nicht am Telefon gemeldet hatte, nicht einmal, als er es das vierte Mal probierte, war ihm Franny eingefallen. Armes Ding, hatte er zu sich gesagt, ein bißchen Aufmerksamkeit wird ihr guttun.
    Und das traf dann auch zu. Sie fühlte sich geschmeichelt, besänftigt, beruhigt, ja sogar dankbar. Er war direkt zu ihr gekommen, oder etwa nicht? – Natürlich wußte sie nicht, daß er es zuerst bei Nektar versucht hatte. Er war so süß und nett; er brachte sie zum Lachen. Er hatte sie in ein Frühlokal geführt, für das es keine Polizeistunde gab, wo man bis in den Morgen hinein trinken konnte, wenn man wollte und es sich leisten konnte. Und heute konnte er es sich leisten. Er bereitete ihr eine schöne Stunde.
    Aber sie war trotzdem wachsam. Seine hektische Betriebsamkeit beunruhigte sie. Noch bevor sie in ihr Zimmer zurückgekehrt waren, hatte sich ihre versteckte Neugier und der Alkohol, den er getrunken hatte, mit seiner Eitelkeit verschworen, um seine Zunge zu lösen. Aber vielleicht, so dachte Franny, war es mehr als Eitelkeit. Sie beobachtete seine hastigen, eckigen Bewegungen und lauschte seinem lauten Lachen, das herausfordernd klang. Ob er besorgt war? Hatte er gar Angst?
    Noch immer war er
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