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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element
Autoren: V.A.
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Der Fußboden bestand aus festgetretener Erde, mit einer Feuerstelle aus Felsbrocken. Alle anderen Einrichtungsgegenstände waren einfach und primitiv. Schwere, ungebrannte Tonschalen, ungegerbte Felle, ein paar Eßutensilien, aus Holz geschnitzt. Dall wühlte in einem Haufen gewebter Matten hinter der Feuerstelle, als er das Loch fand.
    »Hierher, Sir!« rief er aus.
    Die Öffnung war fast ein Meter im Durchmesser groß und fiel in einer leichten Neigung in das Erdinnere ab. Der Boden des Lochs war genauso festgetreten wie der der Hütte.
    »Da drinnen müssen sie sich verstecken«, sagte Kommandeur Stane. »Leuchte mal runter, um zu sehen, wie tief es ist.«
    Es war nicht ohne weiteres festzustellen. Das Loch erwies sich als ein Tunnel, der in fünf Meter Tiefe eine scharfe Biegung machte. Das Auge schwebte hinein und blieb über der Öffnung stehen.
    »Ich habe mich in den anderen Hütten umgesehen«, berichtete Arnild vorn Schiff her. »Das Auge hat in jeder ein Loch wie dieses hier gefunden. Soll ich mich da drin mal umsehen?«
    »Ja, aber schön langsam.«, antwortete Kommandeur Stane. »Wenn sich da unten Leute versteckt halten, dann wollen wir sie nicht erschrecken. Laß es runter, aber sobald es etwas bemerkt, hol es wieder zurück.«
    Das Summen erstarb, als das Auge in den Tunnel schwebte und verschwand.
    »Schon wieder ein Tunnel«, berichtete Arnild. »Und jetzt eine weitere Verzweigung. Verwirrend ... weiß nicht, ob ich es wieder auf dem gleichen Weg zurückbringe, wie es hineingegangen ist.«
    »Das Auge ist entbehrlich«, sagte der Kommandeur. »Geh weiter.«
    »Muß fester Felsen ringsherum sein ... das Signal wird schwächer, kann kaum noch kontrollieren, was los ist. Irgendeine größere Höhle ... Moment! Da ist jemand! Konnte einen Mann erkennen, der in einem der Seitenarme verschwand.«
    »Folge ihm«, befahl Stane.
    »Gar nicht so leicht«, bemerkte Arnild nach einer kurzen Pause. »Sieht aus wie eine Sackgasse. Ein Felsbrocken blockiert den Gang. Er muß ihn dahin gerollt haben, nachdem er durch war. Ich kehre um ... Verdammt!«
    »Was ist los?«
    »Auch hinter dem Auge ist jetzt ein Felsen – sie haben es in diesem Tunnel in der Falle. Jetzt ist der Bildschirm tot, alles, was ich noch empfange, ist ein Signal, daß es nicht mehr funktioniert!« Arnilds Stimme klang erregt und wütend.
    »Sehr geschickt«, sagte Kommandeur Stane. »Sie haben es hereingelotst, in eine Falle gelockt und dann anscheinend den Tunnel gesprengt. Diese Leute scheinen Fremden gegenüber sehr mißtrauisch zu sein, und außerdem eine wirksame Methode entwickelt zu haben, sich ihrer zu entledigen.«
    »Aber warum?« fragte Dall, ehrlich erstaunt; er ließ seinen Blick über die einfache Einrichtung der Hütte gleiten. »Was könnten diese Leute besessen haben, auf das die Sklavos so scharf waren? Ganz offensichtlich haben die Sklavos doch eine ziemliche Mühe und Zeit darauf verwendet, sich hier festzusetzen. Ob sie je gefunden haben, wonach sie suchten? Wollten sie den Planeten zerstören, weil sie es gefunden hatten – oder weil sie es nicht gefunden hatten?«
    »Wenn ich das wüßte«, brummte Kommandeur Stane mürrisch, »dann fiele mir meine Aufgabe ein bißchen leichter. Wir werden einen ausführlichen Bericht ans Hauptquartier funken – vielleicht fällt denen was ein.«
    Auf ihrem Rückweg zum Schiff bemerkten sie frische Erde unter den Bäumen. An der Stelle, an der sie das Mädchen begraben hatten, gähnte jetzt ein leeres Loch. Der Boden war aufgerissen und in alle Winde verstreut worden. An den Baumstämmen klafften Risse von scharfen Schneidegeräten ... oder gigantischen Klauen. Irgend etwas oder irgend jemand war wegen des Mädchens gekommen, hatte seinen Körper ausgegraben und eine ungeheure Wut an den ringsum wachsenden Bäumen ausgelassen. Die Schleifspur führte zu einer Öffnung zwischen den Wurzeln eines der Bäume. Sie führte nach unten, ihr dunkler Mund wirkte so rätselhaft und geheimnisvoll wie die anderen Tunnelöffnungen.
    Bevor sie sich an diesem Abend zurückzogen, überprüfte Kommandeur Stane zweimal, ob alle Luken fest verschlossen und die Alarmanlagen aktiviert waren. Er ging ins Bett, konnte aber nicht einschlafen. Die Antwort auf die Frage schien greifbar nahe. Es schien genug Tatsachen zu geben, die einen Schluß zuließen. Aber wie war er? Im Halbschlaf dämmerte er dahin, ohne eine eindeutige Antwort zu finden.
    Als er aufwachte, war es in der Kabine noch dunkel, aber er hatte
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