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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element
Autoren: V.A.
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muß den Sklavos schon viele Jahre lang ein Dorn im Auge gewesen sein, eine erfolgreiche Rebellion, die sie nicht niederschlagen konnten Sie versuchten, die Rebellen gefangenzunehmen, denn sie waren nicht imstande, zuzugeben, daß sie wegen Mangel an Sklaven besiegt wurden. Als ihr Krieg verloren schien, wollten sie ihre Rachegefühle durch die völlige Vernichtung dieses Planeten abreagieren. Ich stellte fest, daß du das gleiche Bedürfnis gespürt hast, als du Dalls Körper sahst. Es ist eine menschliche Reaktion.«
    Sie waren beide alte Soldaten, deshalb verbargen sie ihre Gefühle, so gut es ging, als sie Dalls Leichnam in die Spezial-Kammer legten.
    Dann machten sie das Schiff klar zum Start.
     

Unternehmen Kelly
     
Clifford D. Simak
     
     
    Die Kliniken waren fertig eingerichtet, am nächsten Morgen würden sie mit dem Unternehmen Kelly beginnen. Und war das etwa nichts – daß sie es Kelly nennen würden?
    Er saß auf dem schon arg mitgenommenen Schaukelstuhl auf der Veranda, wiederholte es sich immer wieder von neuem und ließ es auf der Zunge langsam zerfließen, aber die Wirkung war nicht mehr so scharf und süß wie damals, als der berühmte Londoner Arzt sich in der Sitzung der Vereinten Nationen erhoben und vorgeschlagen hatte, es auf keinen Fall anders als Kelly zu nennen.
    Wenn man es sich allerdings genau überlegte, dann war schon ein ganz schönes Stück Zufall dabei mit im Spiel gewesen. Es hatte nicht unbedingt Kelly zu sein brauchen. Jedem mit einem medizinischen Doktortitel vor dem Namen hätte das passieren können. Es hätte genauso gut Cohen, Johnson oder Radzonovich oder irgendein anderer sein können – irgendeiner der Ärzte in der Welt.
    Leise schaukelte er in dem ächzenden Stuhl; die Holzbohlen des Verandabodens knarrten, und in der zunehmenden Dunkelheit ertönten noch vereinzelte Kinderstimmen, die die letzten kostbaren Sekunden vor dem Tagesende ausnutzten, bevor sie ins Haus und bald darauf ins Bett gehen mußten.
    Der Duft von Flieder mischte sich in die kühle Abendluft, und an der einen Seite des Gartens konnte er noch schwach die weißen Blüten eines früh aufgegangenen Myrtenstrauchs sehen – den Martha Anderson ihm und Janet vor so vielen Jahren geschenkt hatte, damals, als sie in dieses Haus gezogen waren.
    Ein Nachbar kam den schmalen Pfad herauf, er konnte zuerst nicht ausmachen, wer es war. Dann rief eine Männerstimme:
    »Guten Abend, Doktor!«
    »Guten Abend, Hiram«, antwortete der alte Doktor Kelly, der nun den anderen an der Stimme erkannt hatte.
    Der Nachbar stapfte weiter.
    Mit über dem Bauch gefalteten Händen schaukelte Doktor Kelly weiter in seinem Stuhl hin und her, aus der Küche ertönte das Klappern von Tellern zu ihm – Janet räumte das Geschirr vom Abendessen beiseite. In einer kleinen Weile würde sie vielleicht zu ihm herauskommen und sich neben ihn setzen; dann würden sie mit leisen Stimmen und ungezwungen miteinander plaudern, wie es sich für ein altes Ehepaar, das einander herzlich zugetan war, ziemte.
    Eigentlich sollte er gar nicht mehr hier draußen auf der offenen Veranda sitzen. Auf dem Arbeitstisch wartete die medizinische Fachzeitschrift auf ihn, die er noch nicht gelesen hatte. Dieser Tage gab es so viel Neues, über das man sich informieren mußte, um auf dem laufenden zu bleiben – aber vielleicht machte es, wie sich die Dinge jetzt weiterentwickelten, gar nichts mehr aus, ob man auf dem laufenden blieb oder nicht.
    Natürlich würde man stets Ärzte brauchen. Es würde immer jene verdammten Narren geben, die ihre Wagen gegen Bäume fuhren, aufeinander schossen, sich Angelhaken in die Handballen rammten und von Bäumen stürzten. Und natürlich würde es auch immer Babies geben.
    Sachte schaukelte er vor und zurück und dachte an all die kleinen Kinder, wie sie aufgewachsen waren und daß einige von ihnen nun schon wieder selbst eigene Babies hatten. Und er dachte an Martha Anderson, Janets engste Freundin, und an den alten Con Gilbert, der seine Nase in alles steckte und ein verflixter Geizkragen war. Er kicherte leise vor sich hin, als er an all das Geld denken mußte, das Con Gilbert ihm noch schuldete, nachdem er sein Leben lang nie eine Rechnung bezahlt hatte.
    Aber so liefen die Dinge nun mal. Manche zahlten, und andere wieder machten nicht die geringste Anstrengung dazu; deshalb lebten er und Janet in diesem alten Haus, und er fuhr einen fünf Jahre alten Wagen, und Janet trug den lieben langen Winter lang dasselbe
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