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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element
Autoren: V.A.
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über dem Bergwerk – mehrere hundert Meter über dem klaffenden Schacht.
    Vater wandte sich zu Ron und sagte: »Bitte, übernimm und halte es, ja?« Dann kniete er neben der kleinen Schachtel nieder, betastete sie mit den Fingerspitzen, fuhr mit den Handballen darüber hinweg und sagte: »Übergib an mich«, und neben der Kiste kniend, drehte er die Spitze des Schiffs zur Seite so daß wir horizontal über dem Erdboden schwebten. Als sich der Boden senkte, rutschten wir alle zur Seite weg, aber wir erhoben uns gleich wieder und warteten, bis eine der Wände zum Fußboden wurde, dann führte Vater das Schiff auf eine ebene Fläche unterhalb des Bergwerks und setzte vorsichtig auf.
    Wir versammelten uns alle um ihn, und er betrachtete die Schachtel, die nun in Kopfhöhe an der Wand hing. Dann sagte er: »Das ist ein Verstärker! Damit kann man auch zum Mond kommen, ohne ein Motivierer zu sein. Drei oder vier Leute zum Heben, die zusammenarbeiten, könnten es schaffen, wenn sie nicht ermüden!«
    »Koordinieren und heben!« rief Remy aus. »Vier Ausrufungszeichen!«
    Vater hatte das Schiff auf die Seite gelegt, so daß wir herausfinden konnten, wie groß der Schaden war, den Remy und ich angerichtet hatten, als wir das arme Ding im Schacht auf- und niederplumpsen lassen hatten. Mutter kehrte mit mir nach Hause zurück, um nach Tom zu sehen und alles für die Reise vorzubereiten. Niemand brauchte es auszusprechen, daß wir starten würden. Wir wußten alle, daß wir uns darüber einig waren. Die Männer beschäftigten sich mit der Reparatur des unteren Trägers oder wie immer sie diesen Teil des Schiffes nannten, und wir brachten ihnen kurz vor Sonnenuntergang etwas zu essen.
    Wir setzten uns alle im Kreis in das Gras. Ich hockte zuerst auf einem Ameisenhaufen und entfernte mich eiligst. Wir aßen und erfreuten uns an dem Anblick des Schiffs. Remy hatte seine Ekstase überwunden und zeigte ruhige Freude. Vater und Ron schienen aufgeregter als er. Aber schließlich hatten sie auch noch nicht so lange mit dem Schiff gelebt und hatten die Idee noch nicht so lange Zeit verfolgt wie Remy.
    Endlich breitete sich Schweigen aus, und wir saßen einfach still da und beobachteten die Nacht, die vom Osten her heraufzog und Dunkelheit über uns ausbreitete. In der Dämmerung erklang plötzlich Rons erstaunte Stimme.
    »Natürlich! Das ist es! Na, klar!«
    »Was ist was?« fragte Vater träumerisch; er lag am Boden und starrte in die Dunkelheit.
    »Das Schiff«, antwortete Ron. »Den ganzen Nachmittag versuche ich mich schon daran zu erinnern, woher mir das Schiff so bekannt vorkommt. Jetzt hab ich's. Es ist fast so gebaut wie unsere Überlebensboote.«
    »Unsere Überlebensboote?« Vater richtete sich langsam auf. »Du meinst, die, in denen unser Volk entkam, als die Schiffe nicht mehr funktionierten, nachdem sie in die Atmosphäre der Erde eingedrungen waren?«
    »Genau!« Rons Stimme überschlug sich. »Es ist größer und mit einer Menge Teile ausgerüstet, die wir nicht hatten, aber im Grunde genommen ist es fast gleich! Woher haben diese Burschen das Modell unserer Rettungsboote bekommen? Wir haben keine Pläne aufbewahrt. Wir brauchen keine, unser Gruppen-Gedächtnis ...«
    »Und seine Motivierer-Kraft.« Vaters Stimme klang nachdenklich. »Diese Kraft benutzen nur wir. Und Toms Sohn soll angeblich gewußt haben, wie sich das Schiff bewegen ließ. Glaubst du, daß Tom ...«
    »Nein.« Mutters Stimme ertönte leise aus der Dunkelheit. »Ich bin in ihn gegangen, nachdem wir ihn ins Haus getragen hatten. Er gehört nicht zu uns.«
    »Dann vielleicht seine Frau«, sagte ich. »So viele von uns waren in alle Winde verstreut worden, damals. Und ihr Sohn könnte doch ...« Meine Stimme brach ab, als ich mich daran erinnerte, wie er geendet hatte, unter dem Steinhaufen und ohne eine Chance, jemals zu den Sternen zu gelangen.
    »Wir könnten Tom wecken und ihn fragen«, schlug Remy vor.
    »Tom erinnert sich an nichts mehr«, antwortete Mutter. »Er ist schon lange abberufen, und sobald wir ihn aufwecken, wird er hinübergehen.«
    »Na ja«, seufzte Ron. »Wir brauchen es ja nicht unbedingt zu wissen.«
    »Nein«, stimmte ich ihm zu. »Aber es wäre doch nett, zu erfahren, ob einer von uns das Schiff gebaut hat.«
    »Wer es auch war«, sagte Vater. »Er gehört zu uns, ob er nun je die Heimat gesehen hat oder nicht.«
    Am nächsten Tag starteten wir.
    Aber vorher verbrachten Ron und Vater noch eine Stunde oder auch etwas mehr im
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