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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element
Autoren: V.A.
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offen.
    »Das Schiff mit eigener Kraft zurückbringen?«
    Remys Arm glitt von meiner Schulter ab. »Ich werde schon wieder gesund zurückkommen. Mach dir keine Sorgen.«
    »Remy.« Jetzt umklammerte ich seinen Arm. »Hast du die Pläne für einen Rückflug? Tom sagte ...«
    »Nein«, sagte Remy. Seine Stimme war hart und unpersönlich. »Ich habe keine Instruktionen für den Rückflug – auch nicht für den Hinflug. Aber ich werde es schaffen – hin und zurück. Wenn nicht mit dem Schiff, dann eben allein.«
    »Remy! Das kannst du nicht!« protestierte ich, meine Gedanken liefen wirr durcheinander. »Selbst die Alten würden es nicht ohne ein Schiff probieren, und sie kennen alle Zeichen, und was dazu gehört. Du kannst das Schiff nicht ganz allein heben. Dazu bist du nicht stark genug. Du kannst es nicht aus der Planetenbahn lenken – O Remy!« Ich schluchzte wild auf. »Du kennst nicht einmal alles – Trägheit – Flugbahn – Gravitation – das ist alles viel zu kompliziert. Niemand könnte es allein schaffen! Noch nicht einmal wir beide gemeinsam!«
    Remy wand sich aus meinem Griff. »Über dein Mitkommen brauchen wir gar nicht zu diskutieren«, sagte er. »Du hast mir gesagt, das wäre meine Sache, und ich würde damit schon fertig werden, auch wenn nicht alles ganz glatt geht.« Er lächelte, wurde aber gleich wieder ernst.
    »Sieh mal, Schatten, es ist wegen Tom. Er ist von diesem ganzen Plan so besessen, daß für ihn praktisch nichts anderes mehr existiert als das Schiff und der Flug. Er wäre schon lange gestorben, wenn ihn die Hoffnung nicht am Leben gehalten hätte. Du hast ihn noch nicht ohne Abschirmung berührt, sonst wüßtest du, daß er schon vor vielen Monaten gerufen worden ist, aber er wehrt sich starrköpfig zu folgen. Ich bezweifle es, daß er den Start überhaupt überlebt, auch wenn ich ihn, so gut ich kann, beschütze. Aber ich muß ihn mitnehmen, Schatten. Ich muß einfach gehen. Es – es – ich kann es nicht so erklären, daß es vernünftig klingt, aber für mich ist es äußerst wichtig, dies für Tom zu tun, genauso wichtig wie für mich selbst. Sieh mal, er hat selbst Gott vergessen, außer daß er ihn für einen Spion hält, der ihn aufhalten könnte. Ich glaube, daß schon der eigentliche Start genügt, oder ein einziger Blick vom Raum auf die Erde, ihn zu läutern, so daß er dem Ruf folgt und dorthin geht, wo sein Sohn auf ihn wartet – auf der anderen Seite. – Ich muß ihm seinen Traum erfüllen«, Remys Stimme bebte ein wenig. »Junge Menschen haben Zeit zu träumen und ihre Träume zu wechseln, aber alte Menschen wie Tom haben nur für einen einzigen Traum Zeit, und wenn der nicht in Erfüllung geht ...«
    »Aber, Remy«, flüsterte ich hoffnungslos. »Vielleicht schaffst du es nicht zurück.«
    »Das liegt in den Händen der Macht«, sagte er gleichmütig. »Wenn ich gerufen werden soll, dann kann ich nichts dagegen tun.«
    »Ich glaube nicht, daß du Recht hast«, sagte ich mit belegter Stimme – nach all den Jahren war es schwierig, Remy in einer so gewichtigen Angelegenheit zu widersprechen. »Du versuchst, die Sonnenstrahlen in einem Sieb aufzufangen – und du wirst daran sterben!« Über mein Gesicht rannen Tränen. »Ich kann dich nicht lassen – ich kann nicht ...«
    »Du hast kein Recht, ›ja‹ oder ›nein‹ zu sagen«, fuhr mich Remy an. »Wenn du nicht helfen willst, dann hindere mich wenigstens nicht ...«
    Tom war zurückgekehrt, er streckte uns die Hände entgegen, die heftig bluteten.
    »Helft mir«, keuchte er. »Ich kriege die Felsen nicht von meinem Sohn ...«
    Remy und ich wechselten erstaunte Blicke.
    »Aber, Tom ...« Ich nahm eine seiner Hände, um die Schnittwunden zu untersuchen – und wurde unmittelbar vom Tod erfaßt! Todesgefühle überschwemmten mich und hüllten mich wie eine weiche Wolke ein. Aus jedem Winkel krochen sie mir entgegen. Tod! Tod! Aufrührerischer, kämpfender Tod! Nicht ein ernstes heiliges Rufen. Das war nicht die Vorbereitung, in die Ewigkeit zurückzukehren. Ich zwang mich, die Finger von seiner Hand zu lösen. Remy packte mich und zog mich von Tom fort, ängstlich blickte er mich an.
    »Aber, Tom«, sagte er. »Wir wollten doch die kleine Flagge mitnehmen. Erinnern Sie sich nicht? Zur Erinnerung an Ihren Sohn ...«
    »Ich habe meinem Sohn versprochen, mit ihm in den Raum zu fliegen«, erwiderte Tom ernst. »Und jetzt ist es umgekehrt. Jetzt nehme ich ihn mit mir in den Raum. Wenn nur nicht so viele Felsstücke
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