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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element
Autoren: V.A.
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Festklammern, einstellen und heben!!!!‹ Mit vier Ausrufungszeichen. Mehr nicht. Tom hatte nur die Pläne zum Bau des Schiffs. Nichts über die eigentliche Fahrt.«
    »Und du dachtest, du kannst ...« Ich war entsetzt.
    »Ach, komm, beruhige dich, Schatten«, sagte Remy. »Natürlich könnte ich sehen, wie eins ins andere paßte, und was die Skalenscheiben bedeuteten, wenn wir erst einmal gestartet sind, aber ...« Er unterbrach sich und konzentrierte sich von neuem auf die Pläne. »Nirgends ein Startknopf oder ein Hebel ...« Er biß sich auf die Lippen und zog die Stirn in nachdenkliche Falten. In der Stille hörten wir ein Poltern und das unheimliche Echo von Toms Stimme. »Komm heraus, mein Sohn. Es wird Zeit! Steig auf und strahle!«
    Wir lauschten Toms glücklichem Gesang und blickten einander an.
    »Was sollen wir nur tun, Schatten?« fragte Remy hilflos. »Was sollen wir tun?«
    »Vielleicht kennt sich Tom damit besser aus«, sagte ich. »Vielleicht können wir ihn zum Sprechen bringen.« Ich zuckte zusammen bei dem Gedanken an den Augenblick, in dem ich seine Hand gehalten hatte.
    Wir gingen zu Tom, der sich an den Felsbrocken klammerte und seinen Sohn zu befreien versuchte. Die winzige Flagge steckte noch immer auf der Spitze des Erdwalls. Tom zerrte an einem Felsen, der den ganzen Berg ins Rutschen bringen würde, wenn er ihn losbekam.
    »Tom!« rief Remy. »Tom!« Endlich bemerkte der alte Mann ihn. »Ich komme. Du mußt mir helfen.«
    Tom kletterte vorsichtig herunter, die halbe Anhöhe entlangrutschend. Und ich half ihm nicht, denn ich konnte es nicht ertragen, ihn noch einmal zu berühren.
    »Tom, wie funktioniert dieser Treibstoff?« fragte Remy.
    »Funktioniert? Wieso – natürlich wie jeder Treibstoff«, antwortete Tom verwundert. »Man füllt ihn an der richtigen Stelle und fliegt los.«
    »Wie schließt man ihn an die Maschinen?« fragte Remy. »Dafür hast du mir keine Pläne gegeben.«
    »Was für Maschinen?« fragte Tom mit einem Grinsen.
    »Na, die das Schiff antreiben!« Remy verlor allmählich die Geduld.
    »Mein Sohn läßt das Schiff fliegen«, erwiderte Tom kichernd.
    »Tom!« Remy packte ihn bei den schmächtigen Schultern und hielt ihn so lange mit eisernem Griff, bis die umherirrenden Augen des Alten auf ihm haften blieben. »Tom, das Schiff ist fertig, aber ich weiß nicht, wie man es startet. Wenn Sie mir nichts sagen, können – wir – nicht – losfliegen!«
    »Können nicht losfliegen?« Tom erstarrte vor Schrecken. »Können nicht fliegen? Wir müssen aber! Wir müssen fliegen! Ich habe es versprochen!« Wilde Gefühlswallungen spiegelten sich in seinem Gesicht wider. »Wir müssen fliegen!«
    Mit einer heftigen Bewegung schüttelte er Remys Hand von seiner Schulter und stieß ihn rauh von sich. »Verdammtes Balg! Natürlich kannst du es nicht fliegen lassen! Mein Sohn ist der einzige, der es kann!« Er stolperte wieder auf den Steinhaufen zu. »Sohn!« Seine Stimme klang wie die eines gestrengen Vaters. »Komm heraus! Wir müssen arbeiten! Und du liegst da und faulenzt!« Wieder zerrte er an den Felsbrocken.
    Wir zogen uns weiter von ihm zurück – weg von den verwirrenden Gefühlen, seinem Schluchzen, seinem keuchenden Atem. Wir liefen bis zu der Leiter, die hinauf in die Hütte führte, und blickten einander an.
    »Sein Sohn liegt da schon seit Monaten – vielleicht sogar seit einem Jahr«, sagte Remy mürrisch. »Wenn er ihn jetzt abdeckt ...« Er räusperte sich. »Und ich kann das Schiff nicht in Bewegung setzen. Nach dem ganzen Getue von dir, ob ich mitfahren soll – nun dies hier! Jetzt sitze ich fest. Aber es sind Maschinen vorhanden – wenigstens gibt es verschiedene Mechanismen, die miteinander arbeiten, wenn das Schiff erst mal fliegt. Ich glaube nicht, daß diese Schachtel den ganzen Treibstoff enthält. Ich wette, daß irgendwo flüssiger Treibstoff war, der inzwischen verdunstet oder ausgelaufen ist.« Wieder räusperte er sich und lehnte sich gegen den Fuß der Leiter.
    »Ach, Schatten«, jammerte er. »Zuerst schien es, als wäre das eine ganz große Sache für mich. Ich wollte Tom helfen, seinen Traum zu erfüllen – und meinen eigenen. Es war der Beweis für meine Unabhängigkeit, ich wollte Vater und Ron zeigen, daß ich etwas leisten könnte, nicht nur nach außen hin im großen Licht erscheinen. Aber damit ist es nun nichts. Wahrscheinlich wollte ich zuerst nur angeben, das mag stimmen. Aber, Schatten, das ist es schon lange nicht mehr. Ich wollte
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