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Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
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Owens Augen trafen auf seine. »Oh! Na, du kennst das ja, ständig diese Belästigungen am Arbeitsplatz, vor denen man sich in Acht nehmen muss.«
    Sie lachten gemeinsam auf.
    »Wie lange dauert deine Schicht noch?«
    »Zwei Stunden.«
    »Oh je.«
    »Was ist?«, fragte Owen verwundert.
    »Ich weiß nicht, ob mein Magen das ständige Rauf- und Runterfahren so lange aushält.«
    Owens Grinsen war ansteckend. »Ach weißt du, bei diesen alten Dingern versagt die Technik immer mal wieder.«
    »So ein Pech aber auch«, flüsterte Galen dunkel und drückte erneut den Halteknopf.

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Der heimliche Gebieter
    von Juna Brock und Stefanie Herbst

    THOMAS

    Er hat mir verboten, mich selbst zu befriedigen, und ich folge all seinen Befehlen. Auch, wenn es schwerfällt, mir an diesem Abend keinen runterzuholen. Draußen ist es kalt, es regnet, im Fernsehen laufen nur Wiederholungen und ich liege nackt auf dem Bett und denke an ihn . Vor dreiundzwanzig Tagen haben wir uns kennengelernt und mein Leben ist so viel reicher durch ihn, so viel aufregender, so viel stimulierender geworden. Selbst während der Arbeit laufe ich andauernd mit einem Ständer herum, weil ich ihn nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Ich weiß nicht, wie er aussieht. Ich weiß nicht einmal, wie alt er ist oder woher er kommt. Alles, was ich von ihm weiß, ist, dass er der beste Meister ist, den ich je hatte, und dass mir jedes seiner Worte Impulse direkt in den Schwanz jagt. Dabei habe ich nicht einmal seine Stimme gehört.
    Befehle bekomme ich von ihm per E-Mail mitgeteilt. Jeden Tag warten zwei in meinem Postfach. In der einen erteilt er mir eine Aufgabe – deren Ausführung ich durch Fotos belegen muss –, in der anderen lässt er mich wissen, ob er mit der Erfüllung der vorangegangenen Lektion zufrieden war. Die gestrige ist mir nicht so gelungen, wie er es sich vorgestellt hatte, und dafür schäme ich mich. Er wollte mich auf dem Boden kniend, den Kopf gesenkt, die Hände auf dem Rücken überkreuzt – nackt –, so, wie ich ihn begrüßen würde, wenn er von der Arbeit nach Hause käme. Dummerweise habe ich die Socken angelassen. Mein Fehler. Seine Bestrafung: kein Orgasmus für mich.
    Ich drehe mich auf die Seite und drücke das Kopfkissen fester an mich. Es ist dunkel geworden und die Regentropfen trommeln leise gegen die Fensterscheiben. Mit einem Ohr lausche ich, auf das vertraute »Pling« wartend, das eine neue E-Mail ankündigt. Die heutige Aufgabe hat mir viel Spaß gemacht und war keine wirkliche Herausforderung: ein Bad nehmen, mit reichlich Schaum, dabei an meinen Brustwarzen und an meinem Schwanz herumspielen und: nicht kommen! Es war etwas kompliziert, die Digitalkamera vor Wassertropfen zu schützen, aber am Ende hatte ich zehn Fotos, die ich gleich hochgeladen und auf die virtuelle Reise geschickt habe. Manchmal deprimiert es mich, dass er mich noch zu keinem Treffen aufgefordert hat. Zu gerne würde ich seine Hände auf mir spüren, anstatt mich selbst zu streicheln. Ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, wenn er mir einen Dildo in den Hintern schiebt, als mich nur mit der Vorstellung davon zufriedenzugeben. Mein Meister könnte vielleicht dick, alt und hässlich sein … aber mir ist das gleichgültig. Er hat durch seinen Respekt mir gegenüber bewiesen, dass er tiefe Zuneigung für mich empfindet – und ich erwidere dieses Gefühl. Ich würde ihm auch im echten Leben dienen, wenn er mir die Möglichkeit dazu gäbe. Aber mehr als eine Internetbeziehung gewährt er mir zurzeit nicht und ich begnüge mich mit dem, was ich bekomme.
    Ich habe schon viel für meinen Herrn getan. Ein paar hundert Fotos, wenn man sie zusammenzählte. Ob ich nun nackt Milch aus einer Schüssel leckte, mich auf den Teppich kniete, sodass die Stirn den Boden berührte, oder aber meine Brust mit Wachs beträufelte – alles habe ich mit aufrichtiger Hingabe und einem wild pochenden Herzen erledigt.
    Das Geräusch des E-Mail-Eingangs schreckt mich aus meinen Gedanken und ich rolle mich auf die andere Betthälfte, auf der mein Laptop steht. Meine Finger zittern, als ich das Programm öffne, und mein harter Schwanz drückt sich gegen die Matratze.

Mein lieber Thomas ,
    schreibt er und meine Mundwinkel heben sich zu einem Lächeln.
    ich werde wohl nicht in Worte fassen können, wie sehr mir die heutigen Fotos gefallen haben. Der Anblick Deines Körpers, vom Wasser glänzend, Deine Brustwarzen umrahmt von feinem Schaum … Oh, Thomas, ich bin
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