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Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
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Ethan hämmerte den Knüppel mit Wucht gegen die Eisenstäbe, sodass es knallte. Wenn Davie hinter Ethans ernstem Blick nicht dieses besondere Funkeln in den Augen gesehen hätte, das er immer dann bekam, wenn er stark erregt war, dann hätte er ihn wohl für vollkommen verrückt erklärt. Aber je angestrengter er darüber nachdachte, desto eindeutiger dämmerte ihm, was hier vor sich ging. Ethan hatte das alles geplant. Also, wieso sollte Davie nicht mitspielen?
    »Jemand sollte dir Manieren beibringen«, sagte Ethan und steckte den Schlagstock zurück in den Gürtel. »An deiner Stelle würde ich meinen Mund nicht so weit aufreißen. Schließlich hast du es hier mit einem Vertreter des Staates zu tun.«
    Davie musste sich ein Grinsen verkneifen und biss sich auf die Unterlippe. Sein Freund war ein guter Schauspieler, was die Rollenspiele, die sie von Zeit zu Zeit im eigenen Schlafzimmer unternahmen, überaus anregend machte. Aber so weit wie heute, hatten sie es noch nie getrieben.
    »Tut mir wirklich leid«, erwiderte Davie und senkte den Kopf, als wenn er sich schämen würde.
    »Das heißt: Tut mir leid, Sir! Haben wir uns verstanden?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Gut. Weißt du, Reynolds, ich bin erleichtert, dass du uns endlich ins Netz gegangen bist. So ein Schurke wie du gehört verboten und sicher hinter Schloss und Riegel gebracht.«
    Davie beobachtete, wie Ethan vor der Zelle auf und ab ging und die Hände beim Sprechen gestikulierend in der Luft herumschwang. Ein Blick tiefer, gleich unter die Gürtellinie, bewies, wie hart sein Freund bereits war, und jetzt spürte auch Davie, dass sich zwischen seinen Beinen etwas regte. Ausgeliefert und gefesselt zu sein, hatte auf Davie schon immer einen prickelnden Reiz ausgeübt, und eine Umgebung wie diese gab dem Ganzen noch eine spezielle Würze.
    »Ich muss mich entschuldigen, Sir, aber ich weiß nicht einmal, was mir vorgeworfen wird«, flüsterte Davie und hob den Blick, als könne er kein Wässerchen trüben.
    Ethan hielt in seiner Bewegung inne, drehte sich zur Zelle und erst jetzt stellte Davie fest, wie unverschämt heiß sein Freund in der Uniform aussah. Um das Outfit komplett zu machen, hätte noch die typische Mütze gefehlt, aber Davie war froh, dass Ethans blonde Locken nicht versteckt wurden.
    »Was dir vorgeworfen wird, hm?«, wiederholte der Polizist und baute sich vor Davie auf. »Nun, da hätten wir: teuflisch gutes Aussehen, jahrelange Treue und ausgeprägtes Verschmustsein.«
    Er trat dichter an die Zellentür heran und Davie roch das Aftershave, das Ethan nur zu besonderen Anlässen benutzte. Tief sog Davie den Duft ein, der wie eine Meeresbrise roch, und leckte sich über die Lippen. Wären seine Hände nicht gefesselt gewesen, hätte er durch die Gitterstäbe gegriffen, Ethan zu sich gezogen und ihn geküsst. Er sehnte sich nach Ethans Mund, nach dem Geschmack seines Freundes.
    »Sir, ich glaube nicht, dass diese Vergehen im Strafregister stehen.« Davie lehnte die Stirn an eine der Eisenstangen.
    Ethan beugte sich näher, sodass Davie dessen warmen Atem auf dem Gesicht spüren konnte. »Du möchtest doch nicht etwa Widerworte geben?«
    »Was würde passieren, wenn, Sir?«
    »Dann müsste ich dich bestrafen.«
    »Uh, und wie sähe diese Bestrafung aus?«
    »Lass dich überraschen.«
    Davie hatte die Augen geschlossen, als er die Spitze von Ethans Nase an seiner eigenen spürte. Das letzte Mal hatte er Ethan heute Morgen nach dem Frühstück geküsst. Das war lange her – viel zu lange. Er brauchte ihn – jetzt – und so spitzte er die Lippen, doch erwischte nichts als Luft. Als er die Lider aufschlug, sah er Ethans Hintern, der sich ihm entgegenstreckte, weil sein Besitzer sich zu dem Stuhl bückte und den Deckel des Kartons anhob.
    »Sie wissen ja, Sir, dass Sie mich laut Gesetz erst nach einer ordnungsgemäßen Verurteilung bestrafen können«, sagte Davie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick über Ethans Schulter zu erhaschen.
    »Heute …«, antwortete Ethan darauf, drehte sich um und präsentierte Davie den Inhalt des Kartons, »… bin ich hier das Gesetz und bestimme was getan wird. Und jetzt sag mir: Himbeerglasur oder Schokolade?«
    Davie runzelte die Stirn, blickte hinab auf die saftig aussehenden Donuts und lächelte.

***

    Inständig hoffte Ethan, dass Davie nicht bemerken würde, wie zittrig seine Hände vor Aufregung waren und diese Nervosität am wackelnden Pappkarton erkannte.
    »Also? Ich habe nicht den
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