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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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Blumenstrauß liefern, in dem kleine, bunte Elfen aus Plastik steckten. Dann faxte ich ihm eine Fotomontage, die uns als Heino und Hannelore zeigte, und ging beruhigt schlafen.
    Am nächsten Nachmittag lieferte man mir ein riesiges Stoffschwein ins Büro. Das Tier trug eine Rose in seinem Maul, Glittersternchen im Borstenkleid und um seinen Hals ein Schild: „Für mein allerliebstes Ferkelchen. Du bist die romantischste Frau der Welt. Danke!“ Immerhin, die Kollegen freuten sich.
    Ich dagegen hatte in dieser Situation nur noch ein einziges Gefühl für meinen Liebsten übrig, nämlich Wut. Sollte er sich doch eine andere Schweineliesel suchen! Erbost packte ich den fleischfarbenen Liebestöter, erschien damit im Großraumbüro meines Freundes, weidete die Stoffsau mit einer Schere aus und brüllte: „ Gefühlsmafioso! Schmalspurdenker!/ Lustkiller! Emotionenhenker!/Wir zwei, mein Schatz, nimm’s mir nicht übel,/sind nicht romantikkompatibel! “ Bei dem Versuch, ein Herz mit unseren Initialen in den Schreibtisch seines Vorgesetzten zu ritzen, wurde ich festgenommen.
    Es hat längere Zeit gedauert, bis man mich wieder entließ – aus der Nervenheilanstalt. Und ich glaube nicht, dass es Ihrer Freundin dort gefallen würde. Wenn Sie also nächstes Mal so richtig Gefühle zeigen wollen und wenn Sie nicht hundertprozentig sicher sind, ob Ihre Liebste und Sie Romantik ähnlich definieren: Schenken Sie ihr bitte einfach nur eine Rose.

These: Männer haben keinen Sinn für Romantik
Die Sonne und ihr Untergang
    Frauen lieben Kuschelrock, Männer Stadiongesänge. Aber wer sagt, dass Bengalenfeuer nur in der Nordkurve lodern? Eine Brandrede.
    Zugegeben, der Abend war wundervoll. Ja, wie die Sonne da hinter den Felsen im Meer verglühte, war sehr schön anzusehen. Die am heraufdunkelnden Nachthimmel funkelnden Sterne waren wirklich beeindruckend.
    Und auch die von Ferne an unser Ohr dringende Gitarrenmusik war, nun ja, irgendwie rührend. Aber ich konnte mir trotzdem nicht verkneifen, anzumerken, dass der Gitarrero bestimmt gleich mit einem Hut rumgeht und wahrscheinlich noch anbietet, uns mit der Polaroid abzulichten. Mallorca eben. Das böse Funkeln, das ich jetzt in den Augen meiner Liebsten sehe, steht dem der Sterne in nichts nach. „Na, toll!“, zischt Mona. „Danke für diesen wunderschönen Moment – und dafür, dass du ihn wieder mal kaputt gemacht hast!“ Sie stapft von dannen.
    Als ich sie eingeholt habe, ist sie ganz ruhig. Ich entschuldige mich, und sie gibt mir einen Kuss. So wie eine Mutter einem ungezogenen Jungen einen Kuss gibt, weil sie ihm doch immer wieder verzeiht. „Ist schon gut“, sagt sie. „Ihr Männer habt eben keinen Sinn für Romantik.“ Da wird der Himmel wieder rot, aber dieses Mal glühe ich.
    Jetzt will ich hier mal etwas über Romantik erzählen. Setzt euch ruhig ein Stückchen weiter weg, meine Damen. Ich hole nämlich weit aus. Zuerst wollen wir gemeinsam ein bisschen aufräumen. Hier meine Tipps: Nehmt eure Blumensträuße, die nach drei Tagen stinken wie ein Topf voll Kompost. Nehmt eure Candlelight-Dinner, bei denen kein Mensch erkennen kann, ob das auf der Gabel nun ein Stück Fisch ist oder die Haut, die man gerade davon abgeknibbelt hat. Nehmt euren dämlichen Prinzen auf seinem bescheuerten weißen Pferd und fragt ihn mal, ob er tatsächlich den Mumm hat, euer Gezeter zu ertragen. Und ob er nicht doch eher auf Typen steht. Nehmt eure Heiratsanträge an mondbeschienenen Stränden und versucht mal, bei diesem Licht einen heruntergefallenen Brillantring im Sand zu finden. Nehmt diesen ganzen rosa glitzernden Mist und stopft ihn in die Tonne. Das ist alles nichts wert.Das ist Barbie-Pipi. Das ist der Pferdemist von „Mein kleines Pony“. Das bringt euch nicht weiter. Und mich auf die Palme.
    Wollt ihr wissen, was romantisch ist? Keine Sorge, ich komme euch jetzt nicht mit Männern, die in der Nordkurve weinen (obwohl das mehr Herzwärme und Gefühlsechtheit hat als jede Folge von „Sex and the City“). Ich komme euch mit dem Moment, in dem es morgens ganz still ist, wo noch alles schläft, sogar die Vögel. Wenn wir uns zu euch umdrehen und sehen, dass ihr eure Decke weggestrampelt habt. Wenn wir die Decke wieder hochziehen und neben euch wieder einschlafen. Ohne euch je davon zu erzählen. Das ist romantisch. Genau wie der Blick zwischen zwei Menschen, die sich in dem Gedränge einer U-Bahn kurz aus den Augen verlieren, um sich in einiger Entfernung, über die Köpfe
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