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Mädchen und andere komische Dinge

Titel: Mädchen und andere komische Dinge
Autoren: Bastei Lübbe
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Rippen und ich schaute mich verwirrt um. Hier gab es doch gar keinen Ball, den ich ihm wegnehmen konnte. Also ließ ich mich einfach so hin und her schubsen.
     
    Plötzlich ballte er die Faust, und als ich die Augen wieder öffnete, lag ich mit kaputter Brille und blutiger Lippe auf dem Rücken. Søren grinste zufrieden und ging. Ich stand auf und blutete den Heimweg voll.
     
    Als mein Vater von der Arbeit kam und meine Lippe sah, wurde er sauer. Ich musste mich anziehen, wir würden zu Sørens Haus fahren, um seine Eltern kennenzulernen. Ich wollte Sørens Elterngar nicht kennenlernen, aber mein Vater bestand darauf.
     
    Sørens Vater öffnete die Tür. Mein Vater zeigte ihm meine kaputte Brille und Sørens Vater war außer sich! Er tobte herum und schrie Søren an, ob der wüsste, wie teuer so eine Brille sei.

    Dann gab er Søren voll ’ne Maulschelle, mein Vater ging sofort dazwischen, aber ich stand nur da und dachte: Joh!Sørens Vater gab meinem Vater Geld, dann fuhren wir zu meinem Brillenmann und kauften mir eine neue Brille.
     
    Am nächsten Tag lauerte Søren mir nach der Schule auf.
Er sagte:
»
Nimm-die-Brille-ab!
«

Ich sagte:
»
Nö.
«

Also nahm er sie mir ab und schlug mir auf die Lippe.
Als ich auf dem Boden lag, setzte er mir die Brille wieder auf, warnte mich, nie wieder seine Eltern zu besuchen, trat mir ein paarmal in die Rippen und ging.
Ich stand auf und folgte der gestrigen Blutspur.Als mein Vater von der Arbeit kam und meine Lippe sah, wurde er sehr schweigsam. Er wusch mir das Blut ab und hielt mich ein bisschen in seinen starken Armen.

    Mein Vater war früher Boxer gewesen, und ich fragte ihn, ob er nicht Lusthätte, damit mal wieder so ein bisschen anzufangen ...
Aber er meinte, fürs Boxen sei es noch zu früh. Ich fand, das sollte jemand mal Søren erklären, aber gut.
     
    Als meine Mutter von der Arbeit kam und meine Lippe sah, wurde sie sauer, also fuhren wir zu Sørens Haus, damit auch sie seine Eltern kennenlernen konnte. Als Sørens Vater die Tür öffnete, legte meine Mutter gleich richtig los. Sørens Vater war außer sich! Er schrie Søren an, doch als Søren sagte, dass er mir vorher die Brille abgenommen hatte, sagte Sørens Vater:
»
Echt?!
«
, dann tätschelte er den Kopf seines Blödmannsohns, murmelte etwas von Jugendstreichen und schloss die Tür.

Meine Mutter warf der Haustür noch ein paar Dinge ins Gesicht, wofür ich ohne Essen ins Bett gemusst hätte, und dann fuhren wir wieder heim.
     
    Als mein Vater abends in mein Zimmer kam, entschuldigte er sich. Ich wusste nicht wofür, aber er meinte, dass ich morgen zu Hause bleiben könnte. Er küsste mich gutenacht.
     
    Kaum war er raus, kam meine Mutter rein. Ich sollte alles vergessen, was mein Vater eben gesagt hatte. Morgen sei wieder Schule und ich sollte mich nie am Lernen hindern lassen. Sie küsste mich gutenacht.
     
    Am nächsten Tag lauerte Søren mir nach der Schule auf. Er nahm mir die Brilleab, schlug mir auf die Lippe, setzte mir die Brille wieder auf, warnte mich, nie wieder bei ihm zu Hause aufzutauchen, trat mir noch ein paarmal in die Rippen und ging. Ich folgte der Blutspur.
     
    Als mein Vater von der Arbeit kam und meine Lippe sah, setzte er sich zu mir. Er erklärte mir, dass dieser Søren ein dummer Junge sei, und jetzt sei es unsere Aufgabe zu beweisen, dass wir schlauer seien als der.
Ich dachte kurz nach und sagte:
»
2 + 2 = 4
«
, aber mein Vater meinte, das sei nicht brutal genug, wir sollten uns Gedanken machen ...
     
    Ich ging auf mein Zimmer, machte mir Gedanken und schließlich kam ich drauf.Ich würde einfach Le Petit mit zur Schule nehmen, und zwar an der Leine, wie bei einem richtigen Hund!
     
    Ich rief Le Petit! Er kam fröhlich hechelnd um die Ecke gerannt und setzte sich vor meinen Füßen hin. Hm ... je länger ich ihn anschaute, desto klarer wurde mir, dass es so vielleicht wenig Sinn hatte - ich musste Le Petit erst abrichten!
     
    Ich nahm ihn auf den Schoß, streichelte ihn und erklärte ihm alles. Er hechelte fröhlich. Also zeigte ich ihm ein Klassenfoto, deutete auf Søren und schlug Le Petit auf die Schnauze.
Er winselte und wollte unters Bett verschwinden, aber ich hielt ihn fest.
Ich schlug ihn noch mal. Diesmal bleckteer die Zähne und fletschte mich an. Hm! Schon besser.
     
    Ich wollte gerade mit dem Abrichten weitermachen, als mein Vater ins Zimmer kam. Le Petit bleckte die Zähne und fletschte ihn an. Mein Vater lachte und klatschte einmal in die Hände -
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