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Mädchen und andere komische Dinge

Titel: Mädchen und andere komische Dinge
Autoren: Bastei Lübbe
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Le Petit verschwand winselnd unter das Bett.
Mein Vater setzte sich zu mir und erklärte mir, dass es mehrere Möglichkeiten gäbe, mit dummen Leuten klarzukommen, und was ich davon halten würde, wenn wir Søren nach Strich und Faden mannopulieren.
Ich sagte:
»
Töfte.
«
     
    Dann fuhren wir zu meinem Brillenmann, obwohl meine Brille gar nicht kaputt war ...
Beim Brillenmann kaufte mein Vater eine Tüte voll mit alten Brillen, und auf dem ganzen Heimweg lachte er so sehr, dass ich seinen Goldzahn sehen konnte.
Ich fragte ihn, ob wir Søren gerade mannopulieren. Er nickte und meinte, das Wichtigste sei, dass ich mir nicht anmerken ließe, dass wir einen Plan hätten.

    Ich sagte, na ja, das würde ich wohl hinkriegen. Ich versprach ihm, mich ganz normal zu verhalten.
     
    Am nächsten Tag lauerte Søren mir nach der Schule auf. Ich verhielt mich ganz normal, also nahm er mir die Brille ab und schlug mir auf die Lippe, und das alles, ohne zu merken, dass er nur mannopuliert wurde! - Ein Blödmann war das!!
Er setzte mir die Brille wieder auf und ging. Ich blutete den Heimweg voll.
So weit lief alles nach Plan.
     
    Als mein Vater von der Arbeit kam und meine Lippe sah, nahm er eine alte Brille aus der Tüte und schlug mit dem Hammer drauf - dann fuhren wir zu Sørens Vater.
     
    Als Sørens Vater die kaputte Brille sah, schrie er Søren an und gab uns Geld.
Dann fuhren wir wieder nach Hause, wo mein Vater das Geld in mein Sparschwein steckte. Er fragte:
»
Alles klar?
«

Ich nickte, obwohl ich kein Wort verstanden hatte.

    Am nächsten Tag lauerte Søren mir nach der Schule auf. Er nahm mir vorsichtig die Brille ab und wickelte sie in eine Serviette. Dann legte er sie weit beiseite und schlug mir auf die Lippe.
Als er mir die Brille wiedergab, prüften wir sie auf Schrammen, sie war wie neu. Ich nickte ihm anerkennend zu und machte mich auf den Heimweg.
     
    Als mein Vater von der Arbeit kam und meine Lippe sah, nahm er eine alte Brille aus der Tüte und schlug mit dem Hammer drauf. Dann fuhren wir zu Sørens Vater. Als Sørens Vater die kaputte Brille sah, schrie er Søren an und gab uns Geld.
     
    Dann fuhren wir wieder nach Hause, wo mein Vater das Geld in mein Sparschwein steckte. So langsam fand ich Mannopulieren echt töfte!
     
    Drei Tage später stand ich stundenlang nach der Schule herum, doch Søren kam nicht. Ich dachte: Mist! Mir fehlten nur noch vier Brillen für ein neues Fahrrad.
     
    Am nächsten Tag nahm ich Søren den Ball auf dem Schulhof weg, doch er schlug mich nicht! Also zog ich ihn an den Haaren. Aber egal wie ich ihn mannopulierte - Søren wehrte sich nicht. Henning lachte und nannte Søren
»
Feigling
«
, also boxte Søren Henning in die Rippen. Sofort rannte ich hin und boxte Søren in die Rippen, aber er sagtezu Henning:
»
Nach-der-Schule!
«
Ich war verwirrt.
     
    Nach der Schule kam Henning mit blutender Lippe zu mir und fragte, was man denn da tun könne.
Ich sagte:
»
Mannopulieren!
«
Er sagte:
»
Töfte.
«

Also gab ich ihm die restlichen Brillen.

    Als mein Vater abends in mein Zimmer kam, erzählte ich ihm, dass Søren mich zufriedenließ, wir hatten ihn voll fertigmannopuliert. Ich gab aber auch zu, dass die Mannopulation irgendwie aufgeflogen war, als Henning Sørens Vater fünf Brillen vorgelegt hatte, um das Geld für ein Manchester-Trikot zusammenzubekommen.
     
    Mein Vater rief die Familie zusammen und sprach lange über Gier und Dummheit.

Tante Doktor
    Eines Tages zog Olsen aus dem Nachbarhaus aus und nahm seine blöde Dogge mit. Wir jubelten - endlich konnten wir Fußball spielen, ohne dass der blöde Köter unsere Bälle kaputt machte.
     
    Am nächsten Tag zogen die Johannsens ins Nachbarhaus. Die hatten keine Dogge, aber eine Tochter. Lena war älter als alle anderen und wurde sofortzur Anführerin der Mädchen. Ständig hingen die bei Lena herum, und so konnten wir in unserem Garten ungestört Fußball spielen, was wir echt granate fanden.
Granate war damals das Wort für töfte, doch dann begann der Ärger ...

    Am nächsten Tag kam Bo auf mein Tor zugelaufen und zog voll ab. Der Ball flog über die Hecke in Lenas Garten. Sofort ließ Bo sich auf den Rasen fallen und hielt sich den Fuß. Die Sommerferien hatte er in Italien verbracht und seitdem fiel er ständig um - aber nur wenn jemand hinsah. Ich erklärte ihm, dass er den Ball holen müsste, doch er rollte sich über den Rasen und jammerte. Es würde bald Abendessen geben, und wenn wir vorher noch
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