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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
Autoren: Katie Kacvinsky
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Streit. Ich atmete tief durch und beruhigte mich.
    »Mir ist klar, dass Teile des DS -Systems hilfreich sind. Ich weiß auch, dass Hightech ihre Vorteile hat. Aber einiges muss geändert werden. Vielleicht können wir uns in der Mitte treffen? Unsere Ideen und Vorstellungen vereinen?«
    Mein Vater schwieg eine Weile und schien darüber nachzudenken.
    »Man kann nicht alles haben, was man will«, sagte er dann. »So funktioniert das Leben nun einmal nicht. Je früher du das akzeptierst, desto weniger Unheil kannst du anrichten. Manche Ideen – und manche Kontakte – wirst du aufgeben müssen.«
    Ich schaute ihn mit schmal zusammengekniffenen Augen an. Mir war klar, auf wen er anspielte.
    »Justin ist gefährlich«, sagte mein Vater. »Jedes Mal, wenn er sich in dein Leben einmischt, stirbst du fast dabei. Wenn du ihm tatsächlich so wichtig wärst, würde er dich in Ruhe lassen. An diesem Punkt hört meine Toleranz auf.«
    »Was soll das heißen?«, fragte ich.
    Er verschränkte die Hände ineinander, was seine typische Haltung war, wenn er in einer Verhandlung die Bedingungen diktierte. Mir war jetzt schon klar, dass mir seine Konditionen nicht passen würden. Er presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Damit war die Diskussion vorbei, und wie immer bei meinem Vater hieß es nur: alles oder nichts. Ich hatte auf einen Kompromiss gehofft, aber dabei hatte ich einen wichtigen Punkt übersehen. Mein Vater hatte seine Karriere darauf aufgebaut, stets seinen Willen durchzusetzen.
    »Wie würde es wohl für die Öffentlichkeit aussehen, wenn ich mit euch zusammenarbeite und herauskommt, dass ich Terroristen helfe? Ganz besonders Justin Solvi?«
    »Also hilfst du lieber Richard Vaughn? Du lässt alles weiterlaufen wie bisher?«
    »Nicht, wenn du dich auf ein paar Bedingungen einlässt«, erwiderte er ruhig. »Du willst, dass wir zusammenarbeiten, aber dafür müssen beide Seiten kompromissbereit sein. Schließlich wollen wir uns in der Mitte treffen.« Mir war klar, worauf seine Rede hinauslief, und schnitt ihm das Wort ab.
    »Nein«, sagte ich. »Wenn du glaubst, ich strecke die Waffen, liegst du falsch. Vergiss es.«
    »Das Gleiche gilt für mich. Aber vielleicht hast du ja recht, und wir können das System verändern. Live-Unterricht und die Digital School könnten durchaus nebeneinander existieren oder sich ergänzen. Ich werde dir gerne zuhören, wenn …«
    »Wenn was?« Ich wartete auf seine Antwort. Die Stille hing zwischen uns in der Luft und hatte so viel Gewicht, dass ich darunter fast zusammensackte.
    Mein Vater öffnete die Arme weit. Er trug Anzug und Krawatte, als sei diese Videokonferenz nur eine seiner Geschäftsverhandlungen. »Bestimmt muss ich nicht noch deutlicher werden? Lassen wir die Zukunft der Digital School einmal beiseite. Tatsache ist doch, dass du immer noch meine Tochter bist. Wenn du willst, dass ich dir helfe, musst du dich zuerst auf meine Seite stellen.«
    Ich schüttelte den Kopf, als mir klar wurde, was er verlangte.
    »Also wirst du deine Verbindung zu den Rebellen beenden. Zu jedem einzelnen von ihnen«, sagte er. »Außerdem wirst du wieder hier einziehen. Ich will, dass du mir gehorchst, wie es sich für eine Tochter gehört. Wenn alle Versuchungen von außen verschwunden sind, schaffst du es vielleicht, dir keinen neuen Ärger einzuhandeln.«
    »Das heißt, ich soll mich zwischen dir und meinen Freunden entscheiden?«
    »Für mich klingt das wie ein fairer Kompromiss. Ich kann wohl kaum zulassen, dass meine Tochter mit den Leuten verkehrt, die mein Lebenswerk vernichten wollen. Und besonders gilt das für den Anführer dieser Leute.«
    Ich zermarterte mir das Gehirn, um einen Ausweg zu finden. »Du hast doch selbst zugegeben, dass das DS -System ernste Probleme hat«, sagte ich flehend. »Darüber weißt du nur deshalb Bescheid, weil es Leute wie Justin gibt. Wieso kannst du nicht versuchen, mit uns allen zu kooperieren?«
    »Nein.«
    »Aber Dad …«
    »Ich habe dir meine Bedingungen genannt«, unterbrach er mich mit erhobener Stimme. »Wenn Justin klug ist, wird er dich davon überzeugen, auf welche Seite du gehörst. Und du solltest froh sein, diese Phase hinter dir zu haben. Ich kenne dich schon dein ganzes Leben. Mit diesen Leuten warst du nicht mal ein Jahr zusammen. Also, wer von uns kennt dich wohl besser?«
    Ich schaute meine Mutter an und sie warf mir einen flehenden Blick zu. Ihre Augen baten mich, das Angebot anzunehmen.
    »Ich bin mir nicht sicher«,
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