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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
Autoren: Katie Kacvinsky
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Kontaktadressen.
    »Sie hat gesagt, dass sie nur übers Wochenende zu Besuch ist und eigentlich in Sacramento wohnt. Ich soll sie anchatten . Was heißt das genau?«
    Clare zeigte auf eine verschnörkelte Schriftzeile. »Sie hat dir ihre CMO gegeben.«
    »Ihre was?«
    »Das ist ihre Registrierungsnummer bei Contact Me Online … einer Freundschafts-Site, bei der es vor allem ums Flirten geht. Und ihre ID auf www.date2go.com hast du auch bekommen.« Sie hob beeindruckt die Augenbrauen.
    Gabe bemerkte ihren Blick und sagte: »Sorry, ich spreche kein Robotisch.«
    »Das heißt, sie ist echt interessiert«, erklärte ich. »Sie möchte, dass du sie online kontaktest, damit sie einen Blick auf dein Profil werfen kann. Als nächsten Schritt gibst du ihre ID auf der Dating-Site ein und füllst ein Formular aus, damit der Computer eure Persönlichkeitsprofile vergleichen kann. Wenn ihr zueinander passt, könnt ihr euch zu einem virtuellen Treffen verabreden.«
    Gabe sah immer noch verwirrt aus.
    »So läuft Dating heutzutage«, sagte Clare.
    Er runzelte die Stirn. »Wieso hat sie nicht einfach mit mir gesprochen?«, fragte er. »Ich habe doch direkt vor ihrer Nase gestanden.«
    Clare und ich schauten uns an und versuchten, eine Erklärung zu finden, die er verstehen würde. »Weil das für die meisten Leute die falsche Reihenfolge ist«, sagte ich schließlich. »Man redet nur live miteinander, wenn man sich virtuell schon sehr gut kennt. Wer ein persönliches Treffen will, gilt schnell als Freak.«
    »Nein, danke«, sagte Gabe und warf die Karte in den nächsten Mülleimer. »Ich habe sechs Jahre auf ein Date gewartet, da will ich doch keine Beziehung zu einem Bildschirm.«
    Als wir den Rest der Gruppe gefunden hatten, griff Justin nach meiner Hand und ließ sie nicht mehr los. Wir schlenderten an Buden vorbei, die alle möglichen Aktivitäten anboten. Da wurden Eier bemalt, Tontöpfe geformt, Lesezeichen hergestellt und Fotos mit getrockneten Blumen dekoriert.
    Wir erreichten den Meeresstrand, an dem bis zum Horizont ein Lagerfeuer nach dem anderen brannte. Dort setzen wir uns zusammen auf eine Picknickdecke und redeten darüber, welche Pläne und Wünsche wir hatten.
    Ich erwähnte nicht, an welchen Wunsch ich beim Blumenpflanzen gedachte hatte, weil sonst bestimmt die Wirkung verflog. Stattdessen sagte ich, dass ich lernen wolle, wie man Noten liest und Gitarre spielt. Clare träumte von einer Reise durch Europa. Gabe wollte Mountain Bike fahren. Pat wünschte sich die Wiedergeburt von Angelina Jolie.
    »Soll sie aussehen wie in Salt oder wie in Tomb Raider ?«, fragte Scott.
    »Ganz klar Tomb Raider «, sagte Pat.
    Wir fragten Justin nach seinem Wunsch und sein Blick huschte sofort zu mir herüber. Er wartete einen Moment und lächelte.
    »Ninja-Kräfte«, sagte er schließlich.
    »Ganz schlechte Wahl«, schnaubte Noah. »Ninjas werden total überbewertet. Ihre Waffenauswahl ist lächerlich.«
    »Ninjas brauchen keine Waffen«, schoss Justin zurück. »Dafür haben sie Köpfchen.«
    »Und sie kämpfen ohne Rüstung«, kritisierte Scott.
    »Weil sie gut darauf verzichten können«, sagte Justin. »Sie sind so schnell, dass man sie kaum sieht. Und ihre Sinne sind so geschärft, dass sie dich aus drei Meilen Entfernung riechen können.«
    »Hey, das hast du gerade erfunden«, beschwerte sich Pat.
    »Na und? In meinem Traum kann ich machen, was ich will«, sagte Justin.
    Als Nächstes dachten wir uns gegenseitig Wünsche für die anderen aus. Scott bekam von mir das Jahresziel, an seinen zwischenmenschlichen Talenten zu feilen. »Eigentlich bist du nämlich gar nicht so ein Mistkerl, wie man am Anfang denkt«, sagte ich.
    »Er hat tatsächlich Probleme mit der Kommunikation auf interpersoneller Basis«, stimmte Molly mir zu.
    Daraufhin verpasste ich ihr das Ziel, weniger Fremdwörter zu benutzen.
    Gabe nickte. »Du klingst wie ein medizinisches Lexikon«, ließ er sie wissen.
    »Also, ich finde das sexy«, sagte Scott.
    Ich bekam von Gabe die Aufgabe, mehr Geduld zu entwickeln. Oder zur Abwechslung einmal nachzugeben. Außerdem wollte er mit mir eine Wette abschließen, ob ich es schaffen konnte, mir einen Monat lang keinen Ärger einzuhandeln.
    Vielleicht redeten wir an diesem Abend so viel über Lebensträume, weil es sich anfühlte, als wären sie tatsächlich greifbar. Über dem Meer explodierten Feuerwerksraketen in der Form von Baumwipfeln und Frühlingsblumen. Die Blüten öffneten sich zu voller Pracht und ließen
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