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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you
Autoren: Katelyn Faith
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Wütend werfe ich Kristen einen Blick zu, doch sie sieht mich nach wie vor nicht an. Stattdessen scheint sie noch bleicher zu werden. Braden nickt mir zu, ich kann mich aber nicht beruhigen. Ich bin aufgebracht und wütend. Meine beste, älteste und einzige Freundin. Was hat sie damit zu tun? Wie hat Jonathan es geschafft, sie auf seine Seite zu ziehen? Mir ist schlecht.
    » Stimmt es, dass Sie eine sexuelle Beziehung zu Mr Palmer unterhalten? Seit Monaten?«
    Das Poltern kam von mir. Mein Stuhl ist umgekippt, weil ich so heftig aufgesprungen bin.
    »Was? Braden! Das ist doch ...«
    » Ja, das ist wahr«, sagt Kristen leise und senkt den Blick auf ihre Finger. Ich höre mich selbst schreien, dann ermahnt der Richter mich zur Ruhe. Im Publikum wird geredet, das Kritzeln wird so laut, dass es in meinen Ohren dröhnt. Lieber Gott. Lass das nicht wahr sein. Lass das eine Lüge sein. Wozu auch immer. Aber als ich Jonathan ansehe, weiß ich, dass es die Wahrheit ist. Er hat seine Sicherheit verloren und sitzt mit zusammengebissenen Zähnen und verschränkten Armen auf seinem Stuhl.
    » Sie geben also zu, eine sexuelle Affäre mit Mr Jonathan Palmer gehabt zu haben, während seiner Ehe mit Mrs Lilian Palmer?« Braden ist unerbittlich. Kristen windet sich, dann nickt sie.
    » Lauter bitte, Ms Ashley«, ermahnt der Richter sie, und sie bestätigt Bradens Aussage erneut.
    » Das ist Blödsinn!« Jonathan ist erwacht und steht auf. »Wir hatten keinen Vaginalverkehr. Nie. Nur Oral- oder Analverkehr. Und das gilt, wie Sie wissen, nicht als Ehebruch nach englischem Scheidungsrecht.«
    Mein Kopf glüht wie ein Ofen. Jemand im Publikum kichert. Ich hebe meinen Stuhl auf und setze mich wieder, weil meine Beine sich in Pudding verwandelt haben. Hinter meiner Stirn hämmert es. Die blonden Haare auf seinen Anzügen. Der rote Lippenstift, der mir so bekannt vorkam. Kristens ständige Ausflüge nach Schottland, die verdächtig oft mit Jonathans beruflichen Auswärtsterminen zusammenfielen. Die vielen Wochenenden, an denen ich mich einsam fühlte. Alles ergibt auf einmal einen Sinn. Nur nicht die Tatsache, warum Jonathan sich nicht von mir scheiden lassen wollte. Ist ihm sein Geld wirklich so viel mehr wert als Liebe? Das Herz schlägt mir im Hals.
    » Das ist eine Lüge, Mr Palmer.« Braden schlendert zu seinem Platz. Als er vor dem Tisch steht, wirft er mir einen Blick zu. Seine Augen flackern. Er nimmt etwas aus der Mappe und geht damit zurück zu Kristen.
    » Erkennen Sie das hier, Ms Ashley?«
    » Ja«, haucht sie, kaum hörbar.
    » Würden Sie uns sagen, was das ist?«
    » Mein Mutterpass.« Mein Herz setzt ein paar Schläge aus. Alles dreht sich vor meinen Augen. Das darf nicht wahr sein. Das kann einfach nicht wahr sein. Das ist unmöglich. Auch Jonathan wird blass um den Mund. Er setzt sich auf seinen Stuhl zurück und wirft Braden Blicke zu, die ihn erstarren lassen müssten. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Die Gedanken purzeln in meinem Kopf durcheinander wie Puzzleteile, und ich traue mich nicht, das Puzzle zusammenzusetzen. Obwohl ich langsam ahne, wie es aussehen würde.
    » Sie sind in der 13. Woche schwanger, ist das korrekt?«
    » Ja, das ist richtig.« Kristen räuspert sich. Sie verknotet ihre Hände ineinander und hebt den Blick nicht mehr. Aus der starken, selbstbewussten Anwältin, die ich kenne, ist eine eingeschüchterte Frau geworden. Unfassbar. Was ist mit ihr passiert?
    » Und würden Sie uns sagen, wer der Vater Ihres Kindes ist?«
    » Jonathan Palmer.« Die Worte fahren mir in den Magen wie ein Fausthieb. Ich schnappe nach Luft und sehe Jonathan an. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Die Nacht vor vier Jahren taucht in mir auf. Als ich ihm freudestrahlend sagte, dass ich schwanger sei. Und seine Reaktion darauf. Ich fasse mir an die Brust, weil mein Herz so sehr sticht, als ob ich einen Infarkt bekäme.
    » Das ist nicht wahr!«, ruft Jonathan dazwischen und springt von seinem Stuhl auf. »Das ist unmöglich! Ich habe nie ...«
    » Nun, Mr Palmer. Ich denke, wir können den Scheidungstermin verschieben. Auf einen Zeitpunkt, an dem das Kind von Ms Ashley zur Welt gekommen ist. Ein Vaterschaftstest würde uns allen Gewissheit bringen, nicht wahr? Ist das in Ihrem Interesse?«
    Jonathan knirscht hörbar mit den Zähnen. Kristens Lider flattern. Ihre Augen glänzen feucht, und sie legt eine Hand auf ihren Bauch, als wollte sie ihr Baby beschützen. Ich schlucke und versuche, die aufsteigenden Tränen zu
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