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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you
Autoren: Katelyn Faith
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verdrängen . Es gelingt mir nicht. Ich sehe Jonathan vor mir, wie er mich von sich stieß. Mich anschrie. Was ich mir dabei denken würde, ohne sein Einverständnis schwanger zu werden? Ich müsste es wegmachen lassen, sonst ließe er sich scheiden und würde dafür sorgen, dass ich meinen Job sofort verlieren würde. Er wollte keine Kinder. Nie. Wir haben vor der Hochzeit nicht darüber gesprochen und auch danach nicht. Erst, als ich schwanger wurde war mir klar, was für ein Fehler das war.
    » Stimmt es, dass Sie Ihrer Freundin mich als Scheidungsanwalt empfohlen haben, weil das die Idee von Mr Palmer war? Weil er glaubte, dass wir wieder miteinander ins Bett gehen würden? Das hätte ihm eine enorm große Abfindung erspart, nicht wahr?«
    » Ja, das stimmt.« Kristens Stimme bricht. Das Gemurmel im Saal ist jetzt so laut, dass der Richter genervt auf sein Pult klopft.
    » Ruhe bitte! Mr Palmer, was haben Sie zu diesen Vorwürfen zu sagen?«
    Jonathans Gesichtsfarbe wechselt zwischen rot und blass. Er steht auf und sieht Braden an, dessen Miene ich nicht erkennen kann. Er kehrt mir den Rücken zu.
    »Das ist eine infame Intrige. Ersponnen von meiner Ehefrau, um mich zu ruinieren.«
    Ich halte die Luft an. Zu geschockt, um etwas zu sagen. Alles Blut weicht mir aus dem Kopf und fließt nach unten, in irgendwelche Körperteile. Meine vermeintlich beste Freundin hatte monatelang eine Affäre mit meinem Mann. Sie weiß alles über mich. Über uns. Jedes Detail. Sie weiß auch, dass Jonathan keine Kinder haben wollte und diese Entscheidung schon vor Jahren fast zur Scheidung geführt hätte, weil er meine Fehlgeburt als positives Zeichen ansah und meinen Schmerz nicht verstand. Jetzt ist sie von meinem Mann schwanger, und ich hatte keine Ahnung.
    Ich höre nicht mehr hin, als Braden weitere Beweise anführt. Offenbar hat er Jonathan beschatten lassen und so herausgefunden, dass er eine Beziehung mit Kristen hat. Dann hat er Kristen verfolgt und sie beim Gynäkologen erwischt. Ich kann nicht glauben, was sich da vor meinen Augen entspinnt. Es ist eine Farce. Mein Leben war eine verdammte schlechte Seifenoper! Und Braden wusste davon, ohne mir etwas zu sagen.
    Gefühle toben durch meinen Körper. Wut. Enttäuschung. Hass. Mitleid. Irgendwann gelingt es mir, Kristens Blick einzufangen. Ihre Lider flattern, ihre Wangen sind rot. Ich sehe sie nur an, starr. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Das ist ganz sicher das Ende unserer Freundschaft, so viel steht fest. Trotzdem bin ich nicht wütend auf sie. Ein kleiner Teil in mir hat sogar Verständnis für sie. Und immerhin ist sie schwanger. Von Jonathan. Ich höre kaum hin, als der Richter verkündet, das Urteil zu vertagen und es den Parteien schriftlich zukommen zu lassen. Ich spüre nur Bradens Hand, die auf meiner Schulter liegt und mich aus dem Gerichtssaal führt. Ich senke den Blick, weil ich niemandem in die Augen sehen will.
    Braden zieht mich durch den langen Flur zu einer schmalen Metalltür, die direkt in die Tiefgarage führt. Draußen vor dem Gerichtsgebäude lauern Paparazzi wie Hyänen, das weiß ich. Ich bin dankbar, dass er mich davor beschützt. Ich fühle mich schwach und winzig. Verletzlich. Und brauche ich ihn mehr denn je.
     
     

 
     

     
     
     
     
    Lillys Blick ist starr. Sie sieht aus wie jemand, der unter Schock steht. Nach einem schlimmen Autounfall. Kann ich es ihr verdenken? Natürlich nicht. Behutsam dirigiere ich sie in den Fahrstuhl, der uns nach unten in die Garage bringen wird.
    »Ich fahr dich nach Hause. Wenn du willst?«
    Sie kaut auf ihrer Lippe. Ihre Finger sind ineinander verschränkt, und sie dreht mir das Profil zu.
    »Oder möchtest du zu mir?«, biete ich an. »Ist vielleicht sicherer? Ich weiß nicht, ob du mit Journalisten vor deiner Tür rechnen musst. Die Sache dürfte für Jonathan ein veritabler Skandal werden.«
    » Ist gut.«
    Verwirrt betrachte ich sie. Ist gut ... Was genau meint sie jetzt damit? Ohne nachzufragen beschließe ich, mit ihr nach Mayfair zu fahren. In mein Haus. Wenn sie will, kann sie bei mir bleiben. Die ganze Nacht. Ach, Unsinn. Ihr ganzes Leben. Meine Hände zittern, als ich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht streiche und sie vorsichtig hinter ihr Ohr schiebe. Sie weicht nicht zurück.
    »Es tut mir leid, Lilly. Ich wollte es dir ersparen, aber ...«
    
 »Schon okay.« Sie klingt heiser. »Seit wann wusstest du davon?«
    Unsere Schritte hallen zwischen den rauen Wänden der Garage
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