Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you
Autoren: Katelyn Faith
Vom Netzwerk:
wirkt selbstsicher und souverän, wie immer.
    » Im Gegensatz zu meiner Frau, möchte ich sagen. Die hat nur drei Tage vor unserer Eheschließung mit Ihnen geschlafen.« Ein Raunen geht durch die anwesenden Zuschauer, der Richter hebt eine buschige Braue.
    » Mrs Palmer ...«, setzt er an, doch Braden unterbricht ihn.
    » Euer Ehren, wenn Sie erlauben ... Ja, es ist wahr. Mrs Palmer und ich hatten ein einziges sexuelles Zusammenkommen. Aber wie Mr Palmer richtig bemerkt, war das vor der Eheschließung. Daher steht es in keinem Zusammenhang mit dieser Scheidung.«
    » Und jetzt willst du wohl behaupten, sie während der letzten Wochen nicht angerührt zu haben, was?« Jonathan lacht heiser. »Zufällig weiß ich, dass das nicht wahr ist. Denn meine Frau hat ihrer besten Freundin brühwarm davon erzählt.«
    Mein Gesicht wird heiß. Ich kralle mich am Tisch fest, um nicht aufzuspringen. Kristen hat was? Ausgerechnet Jonathan gesagt, was ich ihr anvertraut habe? Was um alles in der Welt ist mit ihr los?
    » Ich kann Ihnen versichern, Mr Palmer, dass es zwischen Ihrer Frau und mir zu keinem weiteren Verkehr gekommen ist. Weder während Ihrer Ehe noch während Ihrer Trennungsphase in den letzten Wochen.« Mein Herz schlägt schneller. Braden bewegt sich hier auf sehr dünnem Eis. Er kann seine Zulassung als Anwalt verlieren, wenn rauskommt, dass er lügt. Obwohl seine Lüge nur eine halbe Lüge ist, denn schließlich kam es bisher nicht zum Verkehr zwischen uns. Juristisch betrachtet, jedenfalls. »Beweis es.« Jonathan verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt sich siegessicher im Stuhl zurück. »Kannst du es beweisen, Braden?«
    » Du weißt genauso gut wie ich, dass du uns das Gegenteil beweisen müsstest, Jonathan.« Braden spricht leise, ich kann ihn kaum verstehen. Ein Muskel in seiner Wange zuckt. »Wir leben in einem Rechtsstaat. Falls du einen Beweis möchtest, bitte ... Ich rufe Mrs Kristen Ashley in den Zeugenstand.«
    Erneut geht Raunen und Tuscheln durch den Gerichtssaal, ich halte die Luft an und werfe Braden einen flehenden Blick zu. Leider steht er mit dem Rücken zu mir, und ich schaffe es nicht, ein Loch in seinen Rücken zu brennen. Um Gottes willen! Wenn Kristen aussagt, was sie von mir weiß – und das muss sie als Anwältin, schließlich darf sie vor Gericht nicht lügen – bin ich für immer die Böse. Jonathan wird Recht bekommen und ich werde womöglich sogar meinen Job verlieren. Das ständige Kritzeln von Kugelschreibern der anwesenden Journalisten macht mir Angst. Ich weiß, dass es ihnen vor allem um Jonathan geht, aber auch mein Ruf steht hier auf dem Spiel.
    Kristen ist furchtbar blass, als sie durch die Tür kommt und auf einem Stuhl Platz nimmt. Sie sieht mich nicht an. Starrt nur vor sich hin auf den Tisch, mit gesenktem Kopf. Ihre sonst so glänzenden Haare wirken strähnig und ungepflegt. Ich kriege kaum Luft, als ich sie sehe. Was um alles in der Welt geht hier vor sich? Was hat Braden vor? Er hat mir nichts davon gesagt, dass er Kristen in den Zeugenstand rufen wird. Wieso sollte er auch? Ich werfe Jonathan einen Blick zu und bekomme einen Kloß im Hals. Er hat die Fassung verloren, das kann ich deutlich sehen. Er ist weiß um den Mund herum, seine Hände zittern. Ich verstehe nichts. Absolut gar nichts.
    » Ms Ashley. Sie wissen, dass Sie vor Gericht die Wahrheit sagen müssen? Im Fall einer Zuwiderhandlung machen Sie sich ...«
    » Ich bin Anwältin«, unterbricht Kristen den Richter ruhig und sieht ihn von unten herauf an. Der Richter hebt seine Brauen, sagt jedoch nichts dazu. »Ich weiß, warum ich hier bin.«
    Großer Gott. Sie weiß es. Ich habe keine Ahnung. Langsam keimt in mir ein Verdacht, der zu schrecklich ist, als dass ich ihn zulassen könnte. Ich schnappe nach Luft und falte ein Blatt Papier zu einem winzigen Quadrat zusammen, während der Richter Kristen weiter über ihre Rechte und Pflichten aufklärt. Dann übergibt er das Wort an Braden.
    » Ms Ashley. Ist es wahr, dass meine Mandantin, Mrs Lilian Palmer, Ihnen erzählt hat, dass sie und ich eine ... sagen wir ... sexuelle Begegnung miteinander hatten?«
    » Ja, das ist wahr.« Kristen sieht Braden fest in die Augen. Mein Blick hängt an ihrem Gesicht. An den dunklen Rändern, die sie sonst nie hat. Sie ist nicht mal besonders aufwendig geschminkt heute.
    » Und ist es wahr, dass Sie diese Information an Mr Jonathan Palmer weitergegeben haben?«
    » Ja, das ist richtig.«
    » Wieso?«, entfährt es mir.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher