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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you
Autoren: Katelyn Faith
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so nervös, dass ich Verschwörungstheorien entwickle.
    Als sich ein schwarzer Wagen mit leuchtendem Schild auf dem Dach nähert, strecke ich den Arm aus und winke ihn heran. Dann lasse ich mich nach Hause fahren. Oder besser gesagt: nach Camden. Ein Zuhause ist die kleine Wohnung noch nicht geworden. Während der Fahrt knabbere ich an meiner Nagelhaut und starre aus dem Fenster. Ich habe Angst vor Freitag. Angst davor, dass Dinge an die Öffentlichkeit geraten, die ich dort nicht haben will. Und ich habe Angst vor Braden. Davor, was mit uns passiert und was aus uns wird, wenn diese ganze Sache ausgestanden ist. Ich kann ihn nicht einschätzen und weiß nicht, ob er nur an Sex mit mir interessiert ist. Ich jedenfalls will mehr als das. Viel mehr. Ich will alles von ihm. Das wollte ich schon vor fünf Jahren, deshalb bin ich vor ihm weggelaufen. Und heute will ich es noch viel mehr als damals.
     
     

 
     

     
     
    Perücken und Roben sind definitiv nicht notwendig, um mir Respekt einzuflößen. Das weiß ich jetzt. Und ich weiß auch, warum ich nie Anwältin sein wollte. Wenn ich mir vorstelle, jeden Tag diesem Zirkus ausgeliefert zu sein. Jeden Tag mit fremden Menschen vor anderen Leuten streiten zu müssen ... grauenhaft.
    Vor allem Jonathans Anblick macht mich nervös. Er starrt mich an wie ein Löwe, der darauf wartet, ein Opfer erlegen zu können. Natürlich spricht er für sich selbst und hat sich keine Unterstützung von einem Kollegen geholt. Während ich mich wie eine Jura-Studentin von einem Anwalt vertreten lasse. Dass die Verhandlung öffentlich ist und wir einige Zuschauer haben, trägt nicht gerade dazu bei, dass ich ruhiger werde. Im Gegenteil.
    » Bleib locker«, flüstert Braden und nickt mir aufmunternd zu. »Ich hab alles im Griff. Kein Problem.«
    Meine Hände spielen mit der Perlenkette. Eins der wenigen Schmuckstücke, die ich vor Jonathan besessen habe. Seine Geschenke habe ich in Kensington gelassen, es wäre mir nicht richtig vorgekommen, den Schmuck mitzunehmen. Soll er ihn doch seinen Freundinnen vermachen, es ist mir egal. Alles ist mir egal. Ich wünschte nur, das hier wäre schnell vorbei und ich könnte endlich mit meinem neuen Leben beginnen. Und mit Braden, sofern er mich nach dem heutigen Tag überhaupt noch will.
    Als der Richter beginnt, unsere Namen und Daten vorzutragen, schaltet sich mein Gehirn ab. Ich starre Jonathans Profil an, der dem Richter mit ernster Miene lauscht. Keine Chance, mich zu konzentrieren. Hoffentlich muss ich nichts sagen. Hoffentlich kann Braden mir das ersparen. Wieder und wieder lasse ich die Perlen gegeneinander klacken, obwohl ich weiß, dass ich Braden neben mir garantiert wahnsinnig damit mache. Aber ich kann nicht anders. Ich weiß nicht, wo ich meine Hände sonst lassen soll.
    Und dann geht es los. Die Anklagen, die Vorwürfe. Jonathan gibt alles und bringt es tatsächlich fertig zu behaupten, dass er mich während unserer Ehe nie betrogen hat. Jedenfalls nicht im Sinne von Vaginalverkehr. Fassungslos starre ich ihn an, mein Mund steht offen, was ich kaum bemerke. Braden legt zwischendurch beruhigend seine Hand auf meine Schu lter. Ich zittere am ganzen Körper. Wie kann er es wagen!
    » Daher schlage ich vor, die Ehe einvernehmlich zu beenden. Ich werde meiner Exfrau eine einmalige Abfindung in Höhe von 300.000 Pfund bezahlen, damit sind all ihre Ansprüche aus dem Ehevertrag mir gegenüber abgegolten.«
    Jonathan wirft mir einen Blick zu. Mein Magen verkrampft sich.
    »Danke, Mr Palmer. Das Wort hat Mrs Palmer.«  Der Richter kratzt sich unter seiner weißen Perücke, die er im Gegensatz zu den Anwälten noch tragen muss, und nickt mir aufmunternd zu. Ich verknote meine Finger ineinander. Braden erhebt sich und tritt nach vorn. Sein Gesichtsausdruck ist kühl, undurchschaubar. Für mich und auch für Jonathan und den Richter. Mir ist übel. Mein Herz klopft so schnell, dass mir schwindelig wird. Ich wünschte, der ganze Mist wäre endlich vorbei. Ich will Braden sagen, dass er Jonathans Vorschlag zustimmen soll. Damit ist die Sache beendet. Aber ich kann es ihm nicht mehr sagen, weil er nicht mehr neben mir sitzt.
    » Mr Palmer«, setzt Braden an und stützt sich mit den Händen auf Jonathans Tisch. Beugt sich zu ihm vor, um ihm fest in die Augen zu sehen. »Sie wollen also leugnen, was Ihre Frau Ihnen vorwirft. Dass Sie sie jahrelang mit anderen Frauen betrogen haben.«
    » Richtig. Denn das habe ich nicht.« Jonathan lächelt gelassen. Er
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