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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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sein!« Jamie errötete vor Empörung. »Meine Schwester kann nicht ohne die Anwesenheit ihrer Familie heiraten! Das würden wir niemals zulassen ...«
    »Ihr tätet gut daran, zu bedenken, dass ich nie scherze.« Ruhig wandte Duncan sich wieder zu Linnets ältestem Bruder um und warf ihm die Zügel ihres Pferdes zu. »Kümmert Euch um das Pferd Eurer Schwester und seht zu, dass Ihr von meinem Land verschwindet.«
    Ranald ergriff mit einer Hand die Zügel, die andere glitt zu seinem Schwert. »Ich weiß nicht, wer der größere Schuft ist, Ihr oder mein Vater. Sitzt ab und zieht Euer Schwert. Ich kann nicht...«
    »Tut einer alten Frau einen Gefallen und hört auf zu streiten!« Elspeth Beaton, deren graues Haar zerzaust vom Reiten war und ihr Gesicht hochrot vor Anstrengung, trieb resolut ihr Pony durch den Kreis der Männer. Mit einem beschwörenden Blick wandte sie sich zuerst an die MacKenzie-Männer und dann an die MacDonnell-Brüder. »Lasst Eure Waffe stecken, Ranald. Es ist kein Geheimnis, dass Eure Schwester ihre Hochzeit lieber ohne jemanden wie Euren Vater feiern würde. Es wäre töricht, Blut zu vergießen über etwas, von dem wir alle wissen, dass es besser für das Mädchen ist.«
    Sie wartete, bis Ranald sein Schwert losließ, und sah dann Duncan an. »Werdet Ihr dem Mädchen nicht wenigstens erlauben, ihre Brüder an der Hochzeit teilnehmen zu lassen?«
    »Und wer seid Ihr?«
    »Mein Name ist Elspeth Beaton. Ich habe für Linnet gesorgt, seit ihre Mutter bei ihrer Geburt starb, und ich denke nicht daran, jetzt damit aufzuhören.« Ihre Stimme verriet das Selbstvertrauen und die Autorität einer beliebten und ihrer Herrschaft treu ergebenen Dienerin. »Eure breiten Schultern zeugen von hartem Training, Mylord, aber glaubt nicht, ich empfände Furcht vor Euch. Ich werde niemandem erlauben, meine Dame schlecht zu behandeln, nicht einmal Euch, Mylord.«
    Als Linnet zu ihm aufschaute, sah sie, wie einer seiner Mundwinkel sich bei Elspeths Worten kräuselte. Aber der Ansatz dieses Lächeln verschwand buchstäblich auf der Stelle und wurde schnell ersetzt durch ... nichts.
    Plötzlich wusste sie, was sie am meisten beunruhigt hatte, seit er sie auf sein Pferd gehoben hatte.
    Dass die Gerüchte stimmten.
    Duncan MacKenzie besaß weder ein Herz noch eine Seele. Nichts als Leere erfüllte diesen hünenhaften Mann, der sie vor sich im Sattel hielt.
    »Ich entscheide, wer unter meinem Dach schläft. Linnet von Dundonnells Brüder können meinetwegen heute Nacht hier lagern und bei Tagesanbruch das MacKenzie-Land verlassen. Ihr werdet mit uns nach Eilean Creag weiterreiten«, beschied er Elspeth.
    Dann gab er einem jungen Mann ein Zeichen, worauf dieser eine reiterlose graue Stute am Zügel zu ihnen führte. Wieder an Elspeth gewandt, sagte Duncan: »Die Stute war eigentlich für Eure Herrin bestimmt, aber Lady Linnet wird bei mir mitreiten.« Er nickte dem Knappen zu. »Lachlan, hilf der Dame aufzusitzen. Wir haben schon genug Zeit verloren.«
    Der Knappe, der noch jung war, aber groß und muskulös, sprang von seinem Pferd und hob Elspeth so mühelos von ihrem Pony, als wöge sie nicht mehr als eine Feder. Mit einer einzigen fließenden Bewegung hob er sie in den Sattel der erheblich größeren grauen Stute. Kaum saß Elspeth, verbeugte er sich tief vor ihr und schwang sich wieder auf sein eigenes Ross.
    Elspeth errötete. Niemand sonst bemerkte es - denn von dem langen Ritt und ihrem Arger waren ihre Wangen ohnehin schon stark gerötet.
    Aber Linnet wusste es.
    Ihre geliebte Elspeth war bezaubert von der Galanterie des Knappen.
    Dann gab Duncan MacKenzie den Befehl zum Aufbruch. In einem gewagten Manöver trieben ihre Brüder ihre Pferde vor, um Duncans Gruppe den Weg zu verstellen. »Halt, MacKenzie! Ich habe Euch noch etwas zu sagen«, brüllte Ranald, worauf Linnets Verlobter sein Pferd wieder zum Stehen brachte, da ihm gar nichts anderes übrig blieb, wenn er nicht die von ihren Brüdern errichtete Wand aus Pferdefleisch durchbrechen wollte.
    »Sagt, was Ihr zu sagen habt, aber tut es schnell«, entgegnete MacKenzie knapp. »Glaubt nur nicht, ich würde zögern, Euch über den Haufen zu reiten, falls Ihr meine Geduld zu lange strapaziert.«
    »Nur noch eine letzte Warnung«, rief Ranald. »Eins solltet Ihr wissen: Unser Vater ist zwar nicht mehr der Mann, der er einmal war, und er mag Linnet vielleicht auch nicht so lieben, wie er es sollte, aber meine Brüder und ich tun es. Die gesamten Highlands wären
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