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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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ihr Pony an. Sein Fell glänzte vor Schweiß, und sein schweres Atmen sprach von dem Tribut, den die Anstrengung des langen Ritts von dem Tier gefordert hatte. »Ich bin nicht müde, Sir, aber mein Pferd ist erschöpft. Können wir nicht hier übernachten und morgen früh die Reise fortsetzen?«
    »Marmaduke!«, brüllte MacKenzie, statt zu antworten. »Komm her!«
    All die stolze Entschlossenheit, die sie so mühsam aufgebracht hatte, verließ sie, als der Angesprochene den Kreis verließ und auf sie zuritt. Der Ritter mit dem harmlos klingenden Namen war der hässlichste und Furcht erregendste Mann, den sie in ihrem ganzen Leben je gesehen hatte. Marmaduke trug das MacKenzie-Plaid über seinem Brusthamisch, und wie die anderen Gefolgsleute trug er keinen Helm, sondern eine Kettenhaube auf dem Kopf. Aber in seinem Fall hätte Linnet es vorgezogen, wenn er einen Helm getragen hätte, der das Gesicht abschirmte, so wie ihr Verlobter.
    Sein entstelltes Gesicht bot einen solch beängstigenden Anblick, dass sich ihre Zehen in ihren Stiefeln krümmten. Eine hässliche Narbe verlief quer über sein Gesicht, von seiner linken Schläfe bis zu seinem rechten Mundwinkel, was seine Lippen so aussehen ließ, als wären sie ständig zu einem höhnischen Grinsen verzogen. Das Schlimmste jedoch war, dass an der Stelle, wo sein rechtes Auge hätte sein sollen, nur ein entsetzlich vernarbtes Stückchen rosa Fleisch zu sehen war!
    Linnet wusste, sie hätte nichts anderes als Mitleid für diesem muskulösen Krieger verspüren dürfen, aber der grimmige Ausdruck seines gesunden Auges, dessen Blick irritierenderweise auf sie gerichtet war, flößte ihr nur Entsetzen ein.
    Angst ließ ihr Blut so laut durch ihre Ohren dröhnen, dass sie nicht hörte, was Sir Duncan dem Mann sagte, aber sie wusste, dass es sie betraf, denn der einäugige Marmaduke hielt seinen wilden Blick auf sie gerichtet und nickte zustimmend, bevor er sein Pferd wendete und in die Wälder davongaloppierte.
    Linnets Erleichterung über seinen abrupten Aufbruch machte sich in einem tiefen Seufzer Luft. Wenn die Heiligen ihr wohlgesonnen waren, würde diese erschreckende Erscheinung nicht zurückkehren.
    Doch leider war ihre Erleichterung nur von kurzer Dauer, denn Duncan MacKenzie streckte plötzlich wortlos einen Arm aus, hob sie von ihrem Pferd und setzte sie vor sich in den Sattel. Mit seiner freien Hand nahm er die Zügel ihres Pferds. Sie konnte kaum atmen, so fest hielt er sie mit seinem Arm umklammert.
    Ein Protestgeschrei erhob sich unter ihren Brüdern, Ranalds Stimme lauter noch als alle anderen: »Wenn Ihr unsere Schwester noch einmal so grob anfasst, MacKenzie, seid Ihr tot, bevor Ihr auch nur daran denken könnt, Euer Schwert zu ziehen!«
    Duncan wendete blitzschnell sein Pferd und wandte sich ihrem ältesten Bruder zu. »Ihr solltet lieber einen kühlen Kopf bewahren, MacDonnell, denn sonst vergesse ich, dass dieses Treffen als freundschaftliche Begegnung gedacht war.«
    »Ich werde nicht dulden, dass irgendjemand meine Schwester schlecht behandelt«, warnte Ranald. »Und Ihr schon gar nicht.«
    »Ihr seid Ranald?«, fragte MacKenzie, Ranalds Zorn dreist ignorierend, und auf das kurze Nicken ihres Bruders fuhr er fort: »Die Angehörigen, die Ihr sucht, sind in dem Wald hinter meinen Standartenträgem. Es ist ihnen deutlich gemacht worden, dass weitere Vorstöße auf mein Land ein weitaus schlimmeres Schicksal als eine bloße Geiselnahme nach sich ziehen werden. Die Rinder, die Euer Vater erwartet, sind bei Euren Männern. Ich habe Wort gehalten. Und nun werden wir Euch hier verlassen.«
    Ranald MacDonnell reagierte sichtlich ungehalten. »Wir beabsichtigen, unsere Schwester wohlbehalten nach Eilean Creag Castle zu bringen.«
    »Glaubt Ihr etwa, ich könnte sie auf der Reise zu meiner eigenen Burg nicht selbst beschützen?«
    »Euer Ansinnen ist eine Beleidigung für meine Schwester«, protestierte Jamie. »Wir hatten vorgehabt, ein paar Tage auf Eilean Creag zu bleiben, um die Hochzeitsvorbereitungen zu treffen. Unser Vater erwartet Kunde von uns bei unserer Rückkehr.«
    Duncan veränderte seine Haltung und zog Linnet noch ein wenig fester an seine breite Brust. »Dann berichtet Eurem Vater, es sei alles vorbereitet und das Aufgebot verkündet. Wir werden gleich am nächsten Morgen nach unserer Ank unft auf Eilean Creag getraut. Es ist nicht nötig, dass Magnus MacDonnell die Mühen einer langen Reise auf sich nimmt.«
    »Das kann doch nur ein Scherz
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