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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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möglich, dass die Gerüchte, er sei eine Brut des Teufels, stimmten.
    Es war allgemein bekannt, dass Schönheit und das Böse oft Hand in Hand gingen.
    Als sein Knappe das schwarze Kettenhemd über Duncan MacKenzies Kopf zog, stockte ihr der Atem, und ihr war, als würde ihr Herz aufhören zu schlagen. Der Anblick von Sir Duncans breitem Rücken faszinierte sie so außerordentlich, als ob tatsächlich ein Zauberer sie in seinen Bann geschlagen hätte.
    Das flackernde Licht des Lagerfeuers tanzte auf MacKenzies ausgeprägten Muskeln, die sich anspannten, als er sich bückte, um seinem Knappen zu helfen, ihm den Rest seiner Rüstung abzunehmen. Nicht einmal Ranalds beeindruckender Körperbau konnte sich mit MacKenzies vergleichen.
    Ihr Herz erwachte wieder zum Leben und sprang ihr in die Kehle, als er ein Paar dünne wollene Strümpfe über seine muskulösen Beine zog. Gott, sogar seine Hinterbacken wirkten stramm und stolz! Linnet befeuchtete ihre Lippen und schluckte, um die plötzliche Trockenheit in ihrem Mund zu lindern.
    Sie hatte jeden einzelnen ihrer acht Brüder und eine ansehnliche Anzahl ihrer Cousins entkleidet gesehen. Aber keiner von ihnen hatte so einschüchternd ausgesehen wie dieser Gigant, der auf der anderen Seite des Lagerfeuers stand.
    Oder war so schön gewesen.
    Während sie noch wie gebannt zuschaute, unfähig, ihre Augen von ihm abzuwenden, streckte er die Arme hoch über den Kopf. Mächtige Schultermuskeln dehnten sich und zogen sich zusammen, unter Haut, die braungebrannt war von der Sonne. Gütiger Himmel, nichts in all den Jahren ihres Lebens hatte sie auf einen derartigen Anblick vorbereitet! Er hätte als heidnischer Gott durchgehen können mit diesem wundervollen Körperbau.
    Der Gedanke, mit einem solchen Mann das Bett zu teilen, erfüllte sie mit mehr Beklommenheit, als wenn man ihr befohlen hätte, eins der Seeungeheuer aus den Highlandlochs zu zähmen!
    Aber selbst diese Furcht verblasste angesichts des Entsetzens, das sie beschlich, als er sich umwandte. Und dabei hatte sie den beeindruckenden Beweis seiner Manneskraft zwischen dem dunklen Haar in seiner Leistengegend nur für einen winzigen Augenblick lang angesehen.
    Nein, es war ihr erster richtiger Blick auf sein Gesicht, was sie bis ins Mark erschütterte und eine lang unterdrückte Erinnerung zurückbrachte.
    Mit schrecklicher Klarheit erkannte sie plötzlich, warum sie eine Gänsehaut bekommen hatte, als Elspeth ihren Verlobten als Schwarzen Hirsch bezeichnet hatte.
    Der Himmel stehe ihrer Seele bei: Sie war an den Mann aus ihrer schrecklichsten Kindheitsvision verschachert worden!
    An den Mann, der kein Herz besaß.

2
    Die ganze Nacht wurde Linnet von Bruchstücken ihrer beunruhigenden Kindheitsvision heimgesucht, die sie ihres Schlafs beraubten und ihr mehr Angst machten, als würde sie von tausend Albträumen heimgesucht.
    Lang verdrängte Bilder eines tödlich verwundeten Hirschs, der schwarz war von seinem eigenen Blut und dem das Herz aus der Brust gerissen worden war, gingen ihr beinahe unablässig durch den Kopf, und in Gedanken durchlebte sie noch einmal die schockierende Szene, die sie am Tag der Hochzeit ihr er letzten unverheirateten Schwester durchgemacht hatte.
    Sie hatte sich vor den betrunkenen Gästen, die lärmend den ceilidh von Catherines Hochzeit feierten, in den Burghof von Dundonnell geflüchtet, wo die schreckliche Vision sie am Burgbrunnen überfallen hatte. Aber sie hätte nie gedacht, dass sie damals ihren eigenen Verlobten sah!
    So lebhaft wie an jenem Tag sah Linnet sich auf den Hirsch zugehen, in der Hoffnung, seine Qual etwas zu lindern. Doch bevor sie ihm zu Hilfe eilen konnte, verwandelte sich das Tier in einen Mann. In einen finster dreinblickenden, aber gut aussehenden Krieger, und wie der Hirsch war auch er blutüberströmt und das Herz war ihm aus der Brust herausgerissen worden. Der Mann hatte sie mit qualvollen Blicken angesehen und sie angefleht, ihm beizustehen. Bittend hatte er die Hände nach ihr ausgestreckt, aber, von Angst verzehrt, war sie davongelaufen.
    Wie sie auch jetzt wieder davonlaufen musste, denn das Furcht erregende Wesen hatte sie schon fast erreicht. Ihr war, als könnte sie schon seine blutigen Hände auf sich spüren... Mit einem Schrei erwachte Linnet. Das Bild, das sie begrüßte, war beinahe ebenso erschreckend wie ihre längst vergangene Vision.
    Duncan MacKenzie hockte rittlings auf ihr, seine kraftvollen Schenkel pressten sich an ihre Hüften. Vor ihr ragten
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